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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Tangston bekommen.
    Oder sogar die Verräter im Kerker.
    Seine Finger umklammerten das Tuch, das das Huhn umhüllte. Er hatte gut daran getan, Rexana einen Besuch im Kerker zu verwehren. Sie würde seine Gründe dafür jedoch nicht verstehen, auch dann nicht, wenn er ihr erklärte, dass er als Sheriff hart mit Verdächtigen umgehen musste.
    Würde sie ihn für einen Barbaren halten, wenn er von ihrem störrischen Bruder ein Geständnis erzwang, indem er ihm den Besuch seiner Schwester in Aussicht stellte? Nein, sie würde ihn als herzlos, berechnend und grausam bezeichnen. Doch was Grausamkeit tatsächlich war, wusste sie nicht. Sie kannte keine Peitschenhiebe, keine Folterwerkzeuge, nicht den Spott, der selbst einen Heiligen um den Verstand gebracht hätte. Und wäre Leila nicht gewesen, die ihn besucht hatte und deren Hände ihn getröstet hatten, hätte er wohl tatsächlich seinen Verstand verloren.
    Bei dem Gedanken fröstelte Fane. In seinem Kerker durfte niemand brutal gefoltert werden. Das hieß aber auch, dass er auf andere Weise zum Ziel kommen musste. Und dazu gehörte, dass er seinen Gefangenen das verweigern musste, wonach sie sich am meisten sehnten.
    Rexana stand nun auf dem dritten Stein mitten im Fluss und blickte, eine Hand ans Mieder gepresst, auf das Wasser. Schon wieder berührte sie die verdammte Brosche, den goldenen Pfeil, den sie jeden Tag trug. Er schien ihr mehr als ihr eigenes Glück zu bedeuten.
    »Ich werde Euch besitzen, Rexana«, flüsterte er.
    Er griff nach der Satteltasche, stopfte das Huhn hinein und verschloss die Weinflasche. Als er nach den Feigen greifen wollte, hörte er ein leises Platschen im Flussbecken, wie von einem kleinen Stein, der ins Wasser fällt.
    »Nein, o nein!«, schrie Rexana.
    Ihre Verzweiflung durchbohrte ihn wie ein doppelschneidiges Schwert. Sofort legte er eine Hand an den mit Edelsteinen verzierten Dolchgriff und sprang auf. Drohte ihr etwa Gefahr? Die Wiese schien völlig verlassen, und auch die Wachen hatten keine Warnung gegeben.
    Auf allen vieren kniete sie auf dem Stein und hielt das Gesicht über das Wasser. Dabei zitterte sie am ganzen Leib und schien keine Kraft mehr zu haben.
    »Rexana?« Er rannte durch das Gras, trat die Blumenpracht nieder. Eine Biene summte dröhnend wie ein zischender Pfeil über seinen Kopf hinweg.
    Sie streckte ihre Arme ins Wasser, durchnässte dabei ihr seidenes Mieder bis zu den Schultern und griff nach etwas.
    »Rexana!«
    Er stolperte an das steinige Ufer, erlangte sein Gleichgewicht wieder und stürzte auf den ersten Stein zu. Warum antwortete sie nicht? Was konnte so wichtig sein, dass sie sogar riskierte, ins Wasser zu fallen?
    Schluchzend beugte sie sich noch weiter hinab und schien nach etwas zu greifen, das sie nicht fassen konnte. Ihre Wangen berührten die Wasseroberfläche, und ihre Haare wehten wie ein goldener Schleier hinter ihr.
    »Halt!« Er sprang auf den ersten Stein. »Vorsicht …«
    Ihre freie Hand glitt auf dem glatten Felsen ab, suchte nach einem Halt, doch dann rutschte sie erneut ab, und Rexana fiel mit dem Kopf voran in das Flussbecken.
    »Großer Gott.« Wasser spritzte auf Fanes Stiefel. Er sprang auf den dritten der nass glitzernden Steine und starrte auf die Seide, die auf der Wasseroberfläche schwamm. Rexana ruderte mit den Armen, ihre Füße paddelten im Wasser, spuckend und würgend kam sie an die Oberfläche und stand auf.
    Sie wischte sich ein paar Tropfen von den Wangen und blickte zitternd auf das vom Schlamm durchwirbelte Wasser, das ihr bis zur Hüfte reichte. Tränen standen ihr in den Augen, sie sah aus wie ein nasser, verängstigter Hase. Fanes Herz wurde weich, er beugte sich nach unten und streckte ihr seine Hand entgegen. »Kommt raus, Liebste, ich helfe Euch.«
    Sie schniefte und schüttelte den Kopf. »Die Brosche ist hineingefallen, ich muss sie finden.«
    Fane stöhnte innerlich auf. Sein Blick fiel auf ihr Mieder. Der kleine, glitzernde Pfeil verhöhnte ihn nun nicht mehr und lenkte seinen Blick nicht länger von der schönen Stelle über ihrer linken Brust ab. Ein schadenfrohes Lachen begann in ihm aufzusteigen.
    Schweigend schob er seine ehrlosen Gedanken beiseite, glitt mit seinem Blick weiter abwärts und hielt den Atem an. Durch die nasse, schwere Seide hatte sich der Ausschnitt ihres Kleides gesenkt, so dass die verführerische Spalte zwischen ihren Brüsten entblößt und ihre üppigen Rundungen hervorgehoben wurden. Ihre harten Brustwarzen drückten wie zwei

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