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Tanz des Verlangens

Tanz des Verlangens

Titel: Tanz des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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in der Mitte, umrandet von Diamanten.
    „Werde meine Frau, Néomi.“
    Als sie die Augen endlich wieder von dem Ring abwenden konnte, blickte sie zu ihm auf. Er hatte sie hier gefragt. Sie war von der Schönheit dieses Ortes überwältigt, ihr Herz übervoll von den Emotionen, die der Tanz in ihr ausgelöst hatte – und von der Liebe zu dem Mann, der ihr diesen wunderbaren Abend zum Geschenk gemacht hatte. Unter anderen Umständen wäre sie vor Glück in Tränen ausgebrochen.
    „Conrad …“ Das Verlangen, ihm alles zu beichten, brannte in ihr. Aber sie befürchtete, sich dadurch kostbarer Zeit mit ihm zu berauben. Meine Zeit läuft ab. Sie sahen einander in die Augen. Und ich kann es dir nicht sagen.
    Den Ring zurückzugeben würde eins der schmerzlichsten Dinge sein, die sie je getan hatte. Auch wenn es ihr das Herz zerriss, reichte sie ihm das Kästchen.
    „Es tut mir so leid“, flüsterte sie. „Ich kann nicht.“
    Er nahm es ohne ein Wort entgegen. Aber an seinem Kiefer zuckte ein Muskel.
    Als Néomi seinen Ring abgelehnt hatte, war eine Welt für ihn zusammengebrochen.
    Conrad wurde mit der Wucht eines Faustschlags in den Magen klar, dass sie nach alldem, nach all der Zeit, die sie miteinander geteilt, den Wonnen, die sie einander bereitet hatten, immer noch nicht bereit war, sich zu binden. Und sie hatte nicht einmal eine Sekunde lang gezögert, um in Erwägung zu ziehen, was er ihr anbot.
    Die Erschöpfung, die er die ganze Zeit ignoriert hatte, kehrte mit doppelter Kraft zurück. Die Enttäuschung über seine erfolglose Jagd stieg. Er hatte versagt, in jeder Hinsicht. Conrad konnte weder finden, was er suchte, noch sichern, was er hatte.
    Je mehr Néomi sich von ihm zurückzog, umso verrückter wurde er nach ihr. So verrückt, dass es an Wahnsinn grenzte. Und Conrad war ein Mann, der genau wusste, wo diese Grenze lag.
    In diesem Moment beschloss er, dass er sie einfach nicht gehen lassen würde.
    Conrad fürchtete, er würde sie an Robicheaux erinnern, wenn er diese Haltung einnahm. Auch dieser Mistkerl hatte von ihr verlangt, bei ihm zu bleiben. Doch es war ein Unterschied, sie nicht gehen zu lassen, wenn sie im Grunde bleiben wollte, oder sie nur deshalb zu halten, weil er nicht ohne sie leben konnte.
    Conrad glaubte fest daran, dass Néomi wollte, dass er sie nicht gehen ließ. Er würde ihr diesen Wunsch erfüllen.

 
    36
    Er kochte vor Wut.
    Néomi fühlte sich, als ob sie es mit einem ungezähmten Tier zu tun hätte – eine falsche Bewegung könnte es schon zu einem Angriff provozieren.
    In dem Bemühen, ihre Bestürzung zu verbergen, verhielt sie sich, als ob alles in Ordnung sei, und machte sich wie gewöhnlich fürs Bett fertig. Bisher schienen ihre weiblichen Rituale ihn fasziniert zu haben, ja, sie hatten nahezu entspannend gewirkt. Vielleicht würde es auch heute Nacht funktionieren.
    Sie nahm ihren Schmuck ab, zog sich ein Nachthemd und einen Morgenmantel aus dunkelroter Seide an und rieb sich Hände und Beine mit einer Lotion ein. Dann setzte sie sich an ihren Toilettentisch und griff nach der Haarbürste, wobei sie ihn gleichzeitig im Spiegel beobachtete. Für gewöhnlich saß er auf dem Bett und verfolgte gebannt, wie sie ihr Haar bürstete, als ob er es kaum erwarten könne, mit seinen Fingern durch die seidigen Locken zu fahren.
    Auch jetzt befand er sich auf seinem üblichen Platz, aber seine Miene wirkte angespannt. Das Wetter draußen schien den Aufruhr zu spiegeln, der, wie sie deutlich spürte, in ihm vor sich ging. Der Wind heulte um das alte Herrenhaus, und die ersten Blitze zuckten. Auch wenn es noch nicht begonnen hatte zu regnen, konnte es nicht mehr lange dauern. Néomi wusste, dass der Wechsel vom Herbst zum Winter im Bayou auf einzigartige Weise vor sich ging: mit plötzlichen, sintflutartigen Regengüssen, als ob die anhaltende Hitze zur Unterwerfung gezwungen und die hartnäckig an den Bäumen festhaltenden Blätter mit Gewalt herabgeholt werden sollten.
    „Was muss ich tun, Néomi?“ Er fuhr sich mit der Hand über sein müdes Gesicht. „Was muss ich tun, damit du bei mir bleibst? Sag mir, was ich tun soll, und es ist bereits geschehen.“
    Sie drehte sich zu ihm um. „Conrad, nicht schon wieder. Ich dachte, wir hätten das am Morgen nach der Versammlung bereits alles besprochen.“
    „Wie könnte ich deine Bedingungen vergessen?“, fragte er mit höhnischer Betonung. „Verrat mir dein Geheimnis, verdammt noch mal! Hast du eine Art Pakt mit dem Teufel

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