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Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Grandma und Grandpa Dillon.« Er schob das Kinn vor, um alle möglichen Einwände zu ersticken. »Sie räumen schon das ganze Haus für sie um. Oder machen sie das wegen der Hochzeit? Egal, jedenfalls geht es dort zu wie imTollhaus.«
    »Chad, bist du sicher, dass deiner Mutter das nicht zu viel wird? Meine Mutter wäre nur zu gern bereit, die Feier bei sich zu veranstalten.« InWahrheit hatte es Lois nicht allzu gut aufgenommen, dass die Hochzeitsfeier bei den Dillons stattfinden sollte.
    »Mom ist ganz begeistert von der Idee«, versicherte ihr Chad. Und als würde er Leighs Befürchtungen ahnen, fügte er hinzu: »Ich habe deiner Mutter versprochen, dass sie eine Party für uns geben darf, sobald wir aus den Flitterwochen zurück sind.«
    Der Neujahrsmorgen dämmerte. Es war klar und klirrend kalt. Leigh erwachte munter und gut ausgeruht.Wie vereinbart hatten sie und Chad am Abend zuvor in aller R uhe zu Hause gegessen, und er war, wenn auch widerwillig, noch vor Mitternacht gegangen. Murrend hatte er sich beschwert, dass das hoffentlich das letzte Silvester sei, an dem er sich ganz allein zuprosten musste.
    Den ganzen Morgen über packte Leigh, frisierte und schminkte sich und trug zusammen, was Sarah während der zweiWochen bei den Dillons brauchen würde. Gegen Mittag fuhren ihre Eltern vor, um sie beide zu den Dillons hinüberzuführen. Leigh öffnete ihnen in alten Jeans und mit Lockenwicklern im Haar. Sie sah nicht im Entferntesten aus wie eine Braut wenige Stunden vor ihrer Hochzeit.
    »Leigh, also wirklich«, tadelte ihre Mutter kopfschüttelnd. IhrVater lud schon Sarahs Sachen in seinen Buick.
    »Ich werde mich drüben fertig anziehen, Mutter«, antwortete Leigh, während sie die strampelnde Sarah in den Kindersitz schnallte. »Keine Angst. Ich verspreche dir, heute Nachmittag um vier hat sich die Raupe in einen wunderschönen Schmetterling verwandelt.«
    Und das hatte sie. Um halb vier, um genau zu sein. Das winterweißeWollkreppkostüm mit der eisblauen Satinbluse war wie geschaffen für eine zweite, intimere Hochzeit zu Hause. Leigh hatte ihr Haar zu einem losen Knoten im Nacken hochgesteckt, und dunkle, lockige Strähnchen hingen ihr verführerisch um das Gesicht und in den R ücken. Außer zwei winzigen Perlen in den Ohren trug sie keinen Schmuck. Sie strahlte vor Schönheit und Glück.
    Und zitterte vor Nervosität. Das überraschte sie selbst. Sie konnte sich nicht erinnern, vor der Hochzeit mit Greg so nervös gewesen zu sein. Dabei war sie unberührt in die Ehe – und damit in die Hochzeitsnacht – gegangen.Trotzdem war sie jetzt, vor den Flitterwochen mit Chad, eindeutig aufgeregter als damals.
    In den letztenWochen hatte sie sich immer wieder gefragt, warum sie sich Chad im Gegensatz zu Greg so bereitwillig und so schnell hingegeben hatte. Schließlich stand sie immer noch zu ihren Prinzipien. Sex war und blieb für sie untrennbar mit Liebe verknüpft.Trotzdem hatte sie ChadsWerben innerhalb kürzester Zeit nachgegeben.War sie plötzlich so skrupellos geworden?
    Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass sie schon bei ihrer ersten Begegnung etwas höchst Intimes erlebt hatten – Sarahs Geburt.Vielleicht hatte das ihr Anstandsgefühl beeinflusst. Oder vielleicht hatte sie zu oft und zu lang bereut, dass sie Greg ihre Liebe nicht öfter und deutlicher gezeigt hatte. GregsTod hatte sie gelehrt, dass die Liebe etwas sehr Kostbares war. Es war eine äußerst schmerzhafte Lektion gewesen.Von dem Zeitpunkt an, an dem sie begriffen hatte, dass sie ihre Liebe zu Chad nicht leugnen konnte, hatte sie das unwiderstehliche Bedürfnis gehabt, sie ihm auch zu zeigen – auf jede nur erdenkliche Art.
    Außerdem hatte dieTatsache, dass sie schon miteinander geschlafen hatten, ihre Begierde kein bisschen geschwächt. Im Gegenteil, ihreVorfreude war dadurch noch stärker geworden. Das Jawort, das sie sich heute vor dem Priester geben würden, war nur die legale Bestätigung des Schwures, den jeder für sich bereits bei ihrer ersten Begegnung abgelegt hatte. Leigh wusste ohne jeden Zweifel, dass Chad und sie füreinander bestimmt waren.
    Warum war sie dann so nervös?Warum hatte sie dieses beklemmende Gefühl, ein plötzliches Unheil könnte alles kaputtmachen? Zum letzten Mal hatte sie sich so in der Nacht gefühlt, als sie Greg angefleht hatte, nicht zu diesem für ihn tödlichen Einsatz zu fahren …
    »O Gott, nein. Bitte nicht«, betete sie und schloss die Augen, als könnte sie dadurch ihre Ängste

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