Tanz im Feuer
behandelt werden!«
»Du bist die beste Medizin, die ich mir denken kann – ganz egal, was mir fehlt.« Er langte nach draußen, zog die Krücken insWageninnere und bugsierte sie ebenfalls auf den R ücksitz. Dann lehnte er sich zu Leigh hinüber und küsste sie. Mit strahlenden Augen erklärte er: »Ich habe das R echt auf eine Hochzeitsnacht, und selbst wenn wir hier nicht in Cancun sind, mach dich auf ein paar Flitterstunden gefasst!«
»Ich hatte solche Angst um dich«, gestand Leigh.
Sie lagen nackt unter der Decke des riesigen Bettes in der Hochzeitssuite desWarwick-Hotels. Leigh hätte sich auch mit einem einfachen Motel zufriedengegeben, aber Chad hatte darauf bestanden, dass sie während ihrer »Flitterstunden« standesgemäß logierten. Den Angestellten am Empfang hatten sie bestimmt für ein paar Jahre Gesprächsstoff geliefert. Die Hotelangestellten hatten ein frischverheiratetes Pärchen erwartet, das gerade von seiner Hochzeit kam, und nicht schlecht gestaunt, als die Dillons mit verdächtig wenig Gepäck anmarschiert kamen; der Bräutigam hatte ausgesehen wie der einzige Überlebende eines R ockerkriegs, und die Braut war in Jeans, einem R ollkragenpullover und einem Luchsmantel erschienen. Aber Leigh war überzeugt, dass sie noch nie ein glücklicheres Paar als Mr. und Mrs. Dillon gesehen hatten.
»Aber du hast einfach alles stehen- und liegenlassen. Du hast dich von niemandem abhalten lassen, zu mir zu kommen«, sagte Chad jetzt. »Als mir Dad erklärte, dass du schon unterwegs seist, habe ich meinen Ohren nicht getraut. Aber gleichzeitig habe ich ihm sofort geglaubt. Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass du die tapferste Frau bist, die mir jemals begegnet ist.«
Sie spielte mit den dunklen Haaren auf seiner Brust. Dagegen, dass sie ihn wusch, hatte er nichts einzuwenden gehabt. Und da er sich unbedingt revanchieren wollte, hatte er anschließend dasVergnügen gehabt, sie in der Badewanne mit dem Schwamm abzuschrubben. Jetzt lagen sie nackt auf dem breiten Bett, inmitten einer luxuriösen Suite, die einzig dazu gedacht war, frischVerliebte in die richtige, romantische Stimmung zu bringen.
»Es war keineTapferkeit, die mich hat herfliegen lassen. Es war Liebe. Ich wollte zu dir.«
Liebevoll strich er mit dem Finger über ihre Wange. »Obwohl ich dich an deinem Hochzeitstag sitzengelassen habe?«
»Es ging nicht anders. Ich weiß das. Ich wusste das schon damals.Verzeih mir, dass ich mich so aufgeführt habe.Verzeih mir, was ich zu dir gesagt habe.« Sie sah ihn bittend an. »Aber plötzlich wurde alles wieder lebendig, was ich damals mit Greg erlebt hatte …«
»Du hattest vollkommen recht.« Er wickelte eine Haarsträhne um seine Faust und zupfte sanft daran, bis sie ihr Gesicht zu ihm herüberschob. Sein Mund senkte sich auf ihren, seine Lippen teilten ihre, seine Zunge strich zärtlich über ihre. Ein wohliger Schauer überlief sie. Er hauchte einige Küsse auf ihre Lippen und sagte unvermittelt: »Ich hatte schon vor unserer Hochzeit gekündigt.«
Sie starrte ihn verdutzt an. Ihr Herz schlug wie wild. »Du … du hast gekündigt?«
»Ja.Weißt du noch, wie ich dir erzählt habe, dass wir neue Leute ausbilden würden? Damals habe ich gekündigt; allerdings bekam ich zur Bedingung, dass ich jemand ausbilden würde, der später meinen Platz einnehmen sollte. Ich hatte um einen Monat Urlaub nach meiner Hochzeit gebeten – du siehst, ich hatte ausgedehnte Flitterwochen im Sinn –, aber als dieses Feuer ausbrach und abzusehen war, dass man es nicht so leicht unter Kontrolle kriegen würde, holten sie mich wieder. Sie wussten, dass der Neue noch nicht bereit dafür war. Und mein Ersatzmann lag im Krankenhaus.«
»Warum hast du mir das alles nicht gleich damals erzählt?« Doch gleich darauf verzog sie reuevoll das Gesicht. »Ich habe dich gar nicht zuWort kommen lassen, richtig?«
Er sah ihr tief in die Augen. »Ich musste gehen, Leigh. Bitte glaub mir.«
»Ich glaube dir«, antwortete sie und küsste ihn zärtlich auf dieWange.
»Und ich werde dich nie wieder im Stich lassen müssen. Mit diesem Bein bin ich eine ganzeWeile nicht einsatzbereit. Bis es geheilt ist, wird mein Nachfolger eingearbeitet sein. Ich kann also mit ruhigem Gewissen von Flameco weggehen, und zwar endgültig.«
»Das kann ich nicht von dir verlangen.« Auch wenn sich damit ihre kühnstenTräume erfüllten, wusste sie, dass sie kein R echt hatte, ihn zu einem solchen Schritt zu zwingen.
Er grinste. »Genau wie
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