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Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ihren verkrampften Bauch und stützte ihn von unten. »Schon gut, schon gut. Ich habe keine Ahnung, was Sie jetzt machen müssen, aber machen Sie es einfach.Tun Sie sich keinen Zwang an. Ich bin da.«
    Sie presste ihr Gesicht an seine Schulter und biss die Zähne zusammen. Am liebsten hätte sie ihn in die Schulter gebissen. DieWehe war schlimmer als alle vorigen; Leigh hatte das Gefühl, bei lebendigem Leibe auseinandergerissen zu werden. MitTränen in den Augen wartete sie darauf, dass die unerträglichen Schmerzen endlich nachließen. Als das Ziehen schließlich schwächer wurde und sie wieder halbwegs zu sich kam, hörte sie sich wie aus weiter Ferne wimmern.
    »Können Sie aufstehen?«
    Sie schaute sich um und stellte fest, dass sie zu Boden gesunken war. Er hatte eine Hand unter ihren Kopf geschoben und hielt sie halb in der Schwebe, damit sie nicht auf dem harten Schotter lag. Sie nickte und ließ sich von ihm hochziehen. Er lehnte sie wieder an die Seitenwand und verschwand hinter dem Laster.
    R ostige Angeln quietschten, Metall schlug auf Metall, dann war er wieder da, stützte sie und führte sie langsam an das Heck des Pritschenwagens, wo er sie vorsichtig auf die offene Ladefläche hob. Mühsam schob sie sich über das glühend heiße Metall, während er eilig eine dicke Abdeckplane über den gerippten Blechboden breitete. Der imprägnierte Stoff sah nicht allzu sauber aus, aber er war immer noch besser als der rostige, heißeWagenboden.
    »Kommen Sie«, sagte er, wobei er sie mit den Händen an der Schulter abstützte und sie vorsichtig auf die Plane sinken ließ. »Hoffentlich ist es so besser.« Es war besser. Sie seufzte erleichtert, als sie sich auf die ausgebreitete Plane legte, unter der sie immer noch das heiße, harte Bodenblech spürte. Sie war in Schweiß gebadet, und das Sommerkleid klebte ihr unangenehm am Leib.
    »Wissen Sie eigentlich, wie man so was macht? Gebären, meine ich. Haben Sie vielleicht einen von diesen Kursen besucht, in denen man richtig atmen lernt und so weiter?« Er sah sie mit hochgezogenen Brauen an, als hoffte er auf ihre Hilfe.
    »Ja.« Sie rang sich ein Lächeln ab. »Ich war zwar nicht so regelmäßig da, wie ich es vorgehabt hatte, aber ein paar Sachen habe ich trotzdem mitgekriegt.«
    »Dann tun Sie einfach, was man Ihnen beigebracht hat«, erklärte er ernst. Er schenkte ihr ein kurzes aufmunterndes Lächeln. »Haben Sie irgendwas in IhremWagen, was wir brauchen können?«
    »Ich habe eine kleine R eisetasche dabei. Darin finden Sie ein Nachthemd. Und im Handschuhfach ist Kleenex.« Ihre Mutter wäre stolz auf sie, dachte Leigh in einem Anfall von Selbstironie. Seit sie denken konnte, hatte ihre Mutter ihr eingebleut, dass eine Dame immer ein paarTaschentücher bei sich haben sollte.
    »Ich bin gleich wieder da.«
    Er flankte über die Seitenwand der Ladepritsche. Zerstreut stellte Leigh fest, dass er sich für einen Mann seiner Größe ausgesprochen behende bewegte. Sie hörte ihn fortgehen und kniff die Augen vor der blendenden texanischen Sonne zusammen. Schweißtropfen rannen ihr über die Schläfe ins Haar, aber sie hatte nicht die Kraft, sie wegzuwischen.Vergeblich versuchte sie an den Geräuschen zu erkennen, was der Mann in ihremWagen machte. Hoffentlich nutzte er nicht die Gelegenheit, um sie zu bestehlen. Plötzlich wurde Leigh bewusst, dass sie weder seinen Namen kannte noch sich sein Nummernschild eingeprägt hatte. Dann spürte sie, wie er dieTür des Pickup-Trucks auf- und wieder zumachte, und öffnete die Augen.
    Als der Fremde wieder in ihrem Blickfeld erschien, hatte er sich das Nachthemd wie eine römischeToga über eine Schulter geworfen. In der Hand hielt er die Kleenexschachtel und eine zusammengefaltete Zeitung. Er kniete neben ihr nieder und reichte ihr das Kleenex.
    »Diese Zeitung habe ich heute Morgen gekauft. Ich habe mal im Fernsehen gesehen, wie man bei einer Notgeburt eine Zeitung benutzt hat. Das Papier soll einigermaßen steril sein.Wie dem auch sei, vielleicht möchten Sie sich ja etwas unter Ihren … äh … Unterleib schieben.« Er reichte ihr die gefaltete, ungelesene Zeitung, drehte sich dann sofort um und kletterte wieder von der Ladefläche.
    Sie befolgte seine Anweisungen, auch wenn ihr die Situation plötzlich ziemlich peinlich war. Allerdings blieb ihr kaum Zeit zurVerlegenheit, denn ihr Bauch zog sich schon wieder unter der nächstenWehe zusammen. Einem rettenden Engel gleich tauchte er im selben Moment wie aus heiterem

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