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Tanz ins Glück

Tanz ins Glück

Titel: Tanz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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gebracht werden.
    Das
erste Essen verlief jedoch besser als erwartet. Wahrscheinlich, weil
sie bei neutralen Gesprächsthemen blieben. Trotzdem, Chellie war
sicher, dass ihr Vater nur den rechten Augenblick abpasste und nach
ihrem schwachen Punkt suchte. Und er fand ihn mit Aynsbridge. Sie
hatte es immer genossen, auf dem großen Landsitz in Sussex zu
sein, und als Sir Clive erwähnte, er würde eine mehrtägige
Gesellschaft geben, und fragte, ob sie nicht kommen wolle, war sie in
Versuchung.
    Aber
dann hatte Chellie gesehen, dass seine Augen triumphierend funkelten,
und sie hatte abgelehnt. Er hatte seinen Verdruss gut verborgen, doch
sie hatte gewusst, dass er sich wieder bemühen würde, sie
nach seiner Pfeife tanzen zu lassen.
     
    Sir
Clive saß wie immer an dem Tisch in der Ecke. Auf der weißen
Decke lag deutlich sichtbar ein brauner Umschlag. "Du nimmst
ab", sagte er kurz angebunden, als sich Chellie hinsetzte.
"Offensichtlich isst du nicht ordentlich."
    "Mir
geht es gut", erwiderte sie. "Und ich esse drei Mahlzeiten
am Tag. Jede von uns muss abwechselnd das Abendessen zubereiten,
deshalb sind einige der Mahlzeiten ziemlich seltsam."
    Ihr
Vater murrte. Die häuslichen Vereinbarungen der Wohngemeinschaft
interessierten ihn anscheinend nicht. "Blass bist du auch."
    "Meine
Sonnenbräune aus der Karibik hat nicht lange gehalten",
erwiderte Chellie betont locker und wunderte sich darüber, dass
er die Lippen zusammenpresste und die auf dem Umschlag ruhende Hand
zur Faust ballte.
    "Und?
Hast du noch immer den Job ohne Aufstiegschancen?" fragte Sir
Clive, als die Suppe serviert wurde.
    "Damit
kann ich die Miete und meine Gesangsstunden bezahlen."
    Er
runzelte drohend die Stirn. "Dann geht dieser Unsinn also
weiter?"
    "Singen
macht mir Freude", antwortete Chellie ruhig. "Jordan, der
mich unterrichtet, hat mir einige Auftritte verschafft. Und ich bin
tatsächlich dafür bezahlt worden. Morgen Abend singe ich
auf einer Geburtstagsparty."
    "Du
benutzt hoffentlich nicht deinen richtigen Namen."
    "Ich
nenne mich Chellie. Ohne Nachnamen." Sie zögerte. "Dad,
warum hasst du das Singen so sehr?"
    Er
sah sie nicht an. "Weil es mir deine Mutter weggenommen hat",
sagte er rau. "Sie war niemals nur meine Frau, so, wie ich es
wollte. Zufrieden?"
    Chellie
schwieg einen Moment lang. "Es heißt, je mehr man Menschen
loslässt, desto bereitwilliger werden sie zu einem
zurückkommen."
    "Aus
welchem Knallbonbon stammt das?" fragte Sir Clive verächtlich.
"Und wer ist zu dir zurückgekommen? Nicht dein amouröser
Retter, wette ich."
    Sie
legte vorsichtig den Suppenlöffel hin. "Nein."
    "Ich
habe veranlasst, dass er aus der Firma ausscheiden muss, in der er
Teilhaber war. Indem ich seinem Partner klargemacht habe, dass ich
das Unternehmen sonst in den Ruin treiben würde. Jetzt wünscht
er sich vermutlich, er hätte nicht so übereilt seinen
Anteil an dem Geld zurückgezahlt, das sie von mir bekommen
haben." Sir Clive lächelte grimmig. "Eine teure Geste
für jemand, der sich mehr oder weniger ehrlich durchs Leben
schlägt. So viel wird er nie wieder verdienen."
    Chellie
war wie betäubt. "Ash hat das Geld zurückgezahlt?"
    "Ja."
Sir Clive schob ihr den Umschlag zu. "Ich habe hier den Bericht,
den er vorgelegt hat, und die Abschlussaufstellung des Unternehmens.
Er hat den Scheck selbst zurückgeschickt."
    "Hat
er erklärt, warum?"
    "Oh,
es war ein kurzer Brief dabei, mit irgendeiner anmaßenden
Bemerkung über Blutgeld. Ich habe ihn zerrissen. Willst du die
Berichte lesen? Dir ansehen, wie viel du mich gekostet hast?"
    Chellie
schüttelte den Kopf. "Dad … der Brief", begann
sie verzweifelt. "Hat Ash mich erwähnt?"
    Ihr
Vater kniff die Augen zusammen. "Nein, und das ist ganz gut so.
Er ist raus aus der Firma und raus aus deinem Leben."
    "Das
war dein Werk. Wie konntest du nur?"
    "Ich
habe ihn engagiert, damit er dich vor den Folgen deiner kriminellen
Dummheit rettet", erwiderte Sir Clive scharf. "Nicht, damit
er die Situation ausnutzt und meine Tochter verführt."
    Chellie
stand auf. "Es war umgekehrt, Dad. Ich habe ihn verführt.
Und seitdem vermisse und begehre ich ihn Tag und Nacht. Wenn er jetzt
hier wäre, würde ich ihm sagen, dass ich ihn liebe."
    Als
sie gehen wollte, stand ihr Vater ebenfalls auf. "Wohin willst
du?"
    "Ihn
suchen gehen."
    "Dann
bist du eine Närrin. Und ich habe für Narren nichts übrig,
Michelle, also sei gewarnt. Ich habe dir ein Mal verziehen, aber das
wird nicht wieder passieren. Nennst du das, dein

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