Tanz ins Glück
dich, was dein Lover vorhat." Jeffrey lächelte
unfreundlich. "Viel Herumraten ist da nicht nötig. Ein Typ
wie er hat auf der ganzen Welt Frauen, die auf ihn warten. Er wird
nicht einsam sein."
"Ich
beschäftige mich eher mit der Zukunft als mit der Vergangenheit.
Wie schon gesagt, ich muss mir meinen Lebensunterhalt verdienen, wenn
ich wieder in England bin."
"Das
sollte für eine Frau mit deinen Talenten kein Problem sein."
Jeffrey zwinkerte ihr lüstern zu. "Tu, was du am besten
kannst. Du wirst auf dem Rücken liegend ein Vermögen
verdienen."
Der
Schock machte Chellie sprachlos. Wachsende Wut machte sie gefährlich.
Jeffrey
beugte sich vertraulich über den Tisch. "Ich hätte
nichts dagegen, dein erster Freier zu sein. Heute Nacht fühlst
du dich doch bestimmt einsam. Du kannst Gesellschaft gebrauchen."
Chellie
stand auf. "Ich vermute, das ist das Gerede eines Betrunkenen.
Und ich antworte entsprechend." Sie ging um den Tisch, nahm die
Flasche Rotwein und schüttete ihm den restlichen Inhalt in den
Schoß.
"Du
Xanthippe." Jeffrey sprang auf und tupfte mit der Serviette
hektisch seine durchnässte Hose ab, während die Leute an
den Nachbartischen staunten und amüsiert lächelten. "Das
wird dein Vater erfahren."
"Ja",
sagte Chellie. "Ganz sicher. Und ziemlich bald, mein lieber
Jeffrey, wirst du auch Arbeit suchen." Dann drehte sie sich auf
dem Absatz um und verließ das Restaurant.
Es
regnete, als Chellie aus dem Bürogebäude trat. Früher
hätte sie ein Taxi herbeigewinkt, jetzt holte sie den Schirm aus
der Handtasche und ging zur nächsten Bushaltestelle.
Es
war keiner in Sicht, was bedeutete, dass sie zu spät zu dem
pflichtgemäßen Mittagessen mit ihrem Vater kommen würde.
Sie hatte das Zugeständnis nur ungern gemacht, am Ende eines
langen und harten Kampfes um ihre Unabhängigkeit. Den sie
anscheinend gewonnen hatte.
Die
Heimkehr war schwierig gewesen. Clive Greer hatte kein Mitgefühl
an seine Tochter verschwendet und nichts übrig gehabt für
die Gefahren, die sie durchgemacht hatte. Stattdessen hatte er sich
bei ihrer Dummheit aufgehalten, ihrer Leichtgläubigkeit und
ihrem Leichtsinn.
"Ist
dir klar, dass ich ein Vermögen bezahlt habe, um dich
zurückzubekommen?" hatte er gebrüllt.
"Ja",
sagte Chellie.
"Und
an einen Söldner, der nicht weiß, wohin er gehört. Oh
ja, Madam. Jeffrey hat sich verpflichtet gefühlt, mir zu
erzählen, dass du jeden Anstand verloren hast."
"Natürlich."
Sie lächelte ironisch. "Dein treuer Diener."
"Nicht
mehr lange", erwiderte ihr Vater grimmig. "Aus irgendeinem
verdammten Grund geht er in den vorzeitigen Ruhestand. Ich verliere
meine rechte Hand und habe eine Tochter, die sich wie ein Flittchen
benimmt und mit jedem skrupellosen Mistkerl schläft, der ihr
über den Weg läuft."
Viel
konnte sie zu ihrer Verteidigung nicht sagen, deshalb ließ sich
Chellie attackieren und schonte ihre Kräfte für den
wichtigeren Kampf.
Für
den Moment, in dem sie ihrem Vater mitteilte, dass sie ihre Wohnung
aufgeben und mit drei anderen jungen Frauen zusammenziehen würde,
die durch Inserat eine Hausgenossin gesucht hätten. Und dass
sie, gegen jede Chance, einen Job als Empfangsdame und Registratorin
bei einer Steuerberaterfirma gefunden hätte.
Sir
Clive griff zu seiner gewohnten Taktik. Er erteilte ihr Befehle,
redete ihr gut zu, drohte, versuchte es mit Bestechung. Sogar
emotionale Erpressung kam ins Spiel. "Ich werde alt", sagte
er, "und Jeffreys Entscheidung war ein Schlag. Ich brauche deine
Unterstützung, Michelle."
"Und
ich brauche mein eigenes Leben." Sie ließ sich nicht von
ihrem Entschluss abbringen.
"Dann
geh doch deinen eigenen Weg!" hatte Sir Clive geschrien,
wütender, als sie ihn jemals gesehen hatte. "Aber von mir
kriegst du nichts, also komm nicht betteln, wenn du schließlich
in einem Hauseingang schlafen musst."
Chellie
hatte fast einen Monat lang kein Wort mehr von ihm gehört, dann
hatte er sie persönlich angerufen, anstatt seine Sekretärin
damit zu beauftragen. Seltsam gedämpft klingend hatte er
gefragt, ob sie in seinem Klub mit ihm zu Mittag essen würde.
Chellie willigte widere bessere Einsicht ein, sich mit ihrem Vater zu
treffen. Sie befürchtete, er würde anfangen, sie zu
manipulieren, damit sie in den Schoß der Familie zurückkehrte.
Früher war sie nach den Kämpfen mit ihm immer emotional
erschöpft gewesen. Jetzt hatte sie es gerade geschafft, ein
bisschen zur Ruhe zu kommen. Sie wollte nicht wieder aus dem
Gleichgewicht
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