Tanz ins Glück
er würde das lieber geheim halten."
"Er
wird sich wünschen, er hätte es getan. Weil du nicht ohne
mich weggehst, Ash. Nie wieder." Chellie berührte seine
Wange. "Mein Vater hat dafür gesorgt, dass du aus deiner
Firma ausscheiden musst, und es tut mir so Leid. Denn wahrscheinlich
wird er verhindern, dass du jemals wieder irgendwo beruflich Fuß
fasst. Du hast ja keine Ahnung, wie viel Einfluss er hat."
"Ich
habe eine gute Vorstellung davon bekommen, indem ich gesehen habe,
was für eine Wirkung er auf dich hatte", erwiderte Ash
grimmig. Er setzte sich auf die oberste Treppenstufe und zog Chellie
neben sich. "Niemand hat mich aus dem Unternehmen gedrängt.
Mein Partner und ich hatten schon in aller Freundschaft vereinbart,
dass ich ausscheide. Aber dann hat er mich gebeten, diesen letzten
Auftrag zu übernehmen. Zuerst habe ich Nein gesagt. Auch weil
ich dich als reiches Miststück eingeschätzt habe, das gern
gefährlich lebt. Als den Typ, den ich am wenigsten mag. Aber
dann hat dein Vater irre viel Geld geboten, und ich wusste, dass die
Firma eine Finanzspritze gebrauchen konnte, deshalb habe ich
schließlich zugestimmt."
Ash
seufzte. "Ich hatte Regeln für mich selbst aufgestellt. Den
Auftrag erledigen, das Geld kassieren und keine Gefühle –
niemals. Und ich habe mich bis zum Ende daran gehalten. Aber bei dir
hat es nicht funktioniert. Ich habe dich gesehen und war verloren.
Gefangen genommen von dieser wunderbaren Sache, an die ich niemals
wirklich geglaubt hatte. Ich wusste, dass ich nicht mehr dafür
bezahlt werden musste, auf dich aufzupassen, weil ich mein Leben für
dich hingeben würde. All das wollte ich dir sagen, mein
Liebling, und so viel mehr. Und dann ist dieser Hanswurst einen Tag
früher aufgetaucht, meine Chance war dahin, und alles versank im
Chaos. Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren. Du
hattest jedes Recht, verletzt und wütend darüber zu sein,
wie ich dich ausgetrickst hatte, und meine Erklärungen hätten
doch nur wie ein lahmer, nachträglicher Einfall geklungen. Ich
habe mir gesagt, ich hätte es völlig vermasselt, und nichts
sonst schien dann noch eine Rolle zu spielen. Nachdem ich
sichergestellt hatte, dass Victor das Geld für die Firma
bekommt, bin ich untergetaucht."
"Aber
das war nicht der einzige Grund, mich zu verlassen." Chellies
Stimme zitterte. "Da war Carol. Du hast mir niemals die Wahrheit
über sie erzählt. Und ich muss Bescheid wissen. Bist du in
sie verliebt?"
"Das
will ich doch nicht hoffen", erwiderte Ash. "Mein Vater
würde mich verhaften lassen. Carol ist meine kleine Schwester,
und sie möchte dich schrecklich gern kennen lernen."
Chellie
atmete tief ein. "Deine Schwester? Oh, ich verstehe überhaupt
nichts mehr! Du hast behauptet, sie sei die Tochter des Eigners. Du
hattest ein Foto von ihr neben deinem Bett."
"Neben
dem Bett meines Vaters. Er kann ein sentimentaler alter Kerl sein,
und normalerweise steht auch eins von mir dort. Ich habe beschlossen,
dieses Beweisstück für die Dauer der Fahrt wegzulegen –
an einen sehr sicheren Platz, zusammen mit deinem Reisepass –,
damit du nicht in einem ungünstigen Moment zwei und zwei
zusammenzählst. Mir ist jedoch nicht eingefallen, dass du genau
das tun und fünf herausbekommen würdest. Carol und ich
sehen uns ziemlich ähnlich."
"Also
ist Mr. Howard dein Vater?" Chellie versuchte, ihre Gedanken zu
ordnen, während sich Freude wie ein Lauffeuer in ihr
ausbreitete.
"Mr.
Howard Brennan, ja. Ich kann dir meine Geburtsurkunde zeigen, wenn du
willst. Und Carols."
"Du
liebe Güte! Warum hast du mir das nicht gesagt? Warum hast du es
mir nicht auf Arcadie erklärt?"
"In
meinem Job beschränkt man persönliche Auskünfte auf
ein Minimum. Man geht keine Beziehung zum Klienten ein. Ich habe mir
große Mühe gegeben, diszipliniert zu sein und mich von dir
fern zu halten, bis der Auftrag ausgeführt ist." Ash verzog
den Mund. "Und wir wissen beide, was aus diesem guten Vorsatz
geworden ist. Jedenfalls dachte ich, du hättest erraten, wer ich
bin und was ich mache. Du hast es gesagt."
"Ich
habe von Carol gesprochen. Ich habe geglaubt, du seist so gut wie
verlobt mit ihr."
"Und
ich versuchte trotzdem, dich ins Bett zu kriegen? Du kannst keine
hohe Meinung von mir haben."
"Ich
habe dich kaum gekannt. Dir ist es großartig gelungen, mich dir
vom Leibe zu halten. Ich habe mich nur bemüht, mir einen Reim
auf alles zu machen, und bin gescheitert. Ich war so unglücklich,
dass ich nicht klar denken
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