Tanz ins Glück
standen. Das Hotel hatte drei
Swimmingpools.
Sie
wurden freundlich begrüßt und bekamen ihre Schlüssel.
Als sich Chellie vom Empfang abwandte, bemerkte sie, dass Jeffrey mit
zusammengekniffenen Augen ihre bescheidene Tasche musterte.
"Ist
das alles, was du dabeihast?" fragte er.
"Na,
na, Jeffrey", tadelte Chellie ihn, "ist dir gerade erst
aufgefallen, dass ich mit leichtem Gepäck reise? Wie nachlässig
von dir!"
"Ich
hatte andere Dinge im Kopf." Jeffrey richtete den bösen
Blick auf das, was sie anhatte. "Dass du etwas anderes zum
Anziehen hast, ist wohl zu viel erhofft? Sie haben hier einen
Dresscode."
Chellie
verdrängte den Gedanken an das graue Kleid, das Ash ihr
geschenkt hatte. Sie würde es irgendwann tragen, aber bestimmt
nicht an diesem Abend. "Leider bekommst du das, was du siehst."
"Dann
werde ich darum bitten, dass das Abendessen in deinem Bungalow
serviert wird."
"Ich
esse im Restaurant", erwiderte Chellie kühl. "Wenn dir
mein Aufzug peinlich ist, können wir ja an getrennten Tischen
sitzen."
Jeffrey
lief wieder rot an, aber er drehte sich zum Empfang um und bestellte
einen Tisch für neun Uhr. Für zwei Personen.
"Gut.
Bis dann. Wir treffen uns in der Bar." Chellie ging mit ihrem
Gepäckträger davon.
Sobald
sie in ihrem Bungalow allein war, verschwand die zur Schau gestellte
Tapferkeit. Chellie sah sich ihre luxuriöse Umgebung und die
verlockende Aussicht an. Stimmen, Gelächter und Plätschern
von den Pools her verstärkten nur das plötzliche Gefühl
der Isolation. Und der Wortwechsel mit Jeffrey hatte sie innerlich
zittern lassen, obwohl doch eine Konfrontation mit ihrem Vater so
viel schlimmer gewesen wäre.
Wie
hatte Jeffrey überhaupt in Erwägung ziehen können, sie
zu heiraten? Er mochte sie ja nicht einmal.
Chellie
duschte, wickelte sich in ein Handtuch und legte sich aufs Bett, das
sehr groß war und zweifellos für zwei Personen bestimmt.
Was sie wieder an Ash denken ließ. Sie erinnerte sich
beunruhigend deutlich an den Sex mit ihm. Plötzlich stellte sie
sich vor, dass er hier neben ihr lag, das Handtuch löste und die
Lippen über ihren Körper gleiten ließ. Verlangen
breitete sich in ihr aus, während sie zu spüren glaubte,
wie Ash sie langsam und sinnlich erforschte und mit der Zunge zum
Höhepunkt brachte. Chellie umfasste seufzend ihre Brüste
und spürte durch das Frottee, wie die Spitzen hart wurden.
Sie
stöhnte auf, rollte sich auf den Bauch und drückte das
Gesicht ins Kissen. Es war noch nicht einmal Nacht, und schon war sie
außer Kontrolle und sehnte sich nach der Leidenschaft, die Ash
ihr gezeigt hatte. Ich darf mich nicht an diese Dinge erinnern, sagte
sich Chellie. Sie sollte nicht an den Lover denken, sondern an den
Mann, der sie getäuscht und verraten hatte. Dem sie niemals
verzeihen konnte. Und den sie niemals vergessen würde.
Und
endlich erlaubte sie sich, um all das zu weinen, was sie verloren
hatte.
Als
Chellie, äußerlich ruhig und ziemlich gefasst, in die Bar
kam, war Jeffrey schon dort. Er trug eine cremefarbene Leinenhose,
ein dunkelrotes Hemd und ein Halstuch und trank einen Cocktail.
"Da
bist du ja!"
Seine
gekünstelte Herzlichkeit und sein glasiger Blick veranlassten
Chellie zu glauben, dass es nicht sein erstes Glas war und auch nicht
das zweite. "Note eins für Beobachtungsgabe, Jeffrey",
sagte sie. Aber wie viele von mir sieht er vor sich? fragte sie sich,
als sie sich neben ihn setzte und einen Fruchtsaft bestellte.
Ein
Ober führte sie zu ihrem Tisch und brachte die Speisekarten.
Chellie wählte einen Caesar-Salat und gegrillten Fisch, Jeffrey
nahm Steak und suchte einen Rotwein dazu aus, ohne sie zu fragen, ob
es ihr recht war. Ich lasse ihn für uns beide trinken, dachte
sie. Das war Jeffrey Chilham, wenn er sich ungezwungen benahm. Sie
musste ein Lachen unterdrücken.
Das
Restaurant war groß und voller Gäste. Die Frauen gaben mit
ihrem glitzernden Schmuck und ihrer Sonnenbräune an und trugen
knappe Designerkleider, die wenig der Fantasie überließen,
was ziemlichen Eindruck auf Jeffrey machte.
"Darin
würdest du gut aussehen", meinte er rau, während eine
Schönheit in einem bis zum Nabel ausgeschnittenen pinkfarbenen
Chiffonkleid vorbeiging.
"Mama
Rita wäre wahrscheinlich der gleichen Meinung wie du",
erwiderte Chellie und trank einen Schluck Mineralwasser.
"Nie
von ihr gehört." Jeffrey füllte sein Glas auf. "Nicht
sehr gesprächig heute Abend, oder?"
"Ich
muss über vieles nachdenken."
"Vermutlich
fragst du
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