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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Depp
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Fingern griff er hinein. Eine alte Koreanerin starrte neugierig zu ihm herüber.
    »Was gibt’s denn da zu glotzen, du alte Schlunze?«, raunzte Deets sie an.
    Er fischte den verdreckten Umschlag heraus, wischte jeden Geldschein einzeln ab und schob sich das Bündel in die Jackentasche. In seiner Stinkwut auf Malo passte er nicht richtig auf und trat voll in einen Hundehaufen. Fluchend sprang er ins Gras und führte einen kleinen Foxtrott auf, um die Sauerei abzuwischen. Wieder zurück auf dem Weg, kickte er nach einer fetten Taube, die ihm zum Dampfablassen wie gerufen kam, drosch mit Karacho daneben und hätte sich um ein Haar auf die Schnauze gelegt.
    Ein Scheißtag eben.

1
    Um die zwei kleinen Löcher zu bohren, brauchte er genau zehn Sekunden. Elektronische Kartenleser wie diesen hatte er schon so oft geknackt, dass er ihn nicht mal mehr ausmessen musste. Er angelte mit den Enden eines Kupferdrahts in den Löchern herum, bis das grüne Lämpchen anging und das Schloss mit einem Klicken aufsprang.
    Genau dafür bekam er ja die fette Kohle.
    Er war eben ein echter Superheld, gar keine Frage.
    Captain Midnight schlüpfte in den dunklen Hotelbungalow. Er zog die Tür zu, kramte eine Taschenlampe raus und leuchtete, »New York, New York « vor sich hin summend, den Raum ab. Der Laptop, auf den er es abgesehen hatte, lehnte am Schreibtisch. Er nahm ihn aus der Tasche, stellte ihn auf den Tisch und sah auf die Uhr. Er lag gut in der Zeit.
    Er schaltete den Rechner ein und fuhr ihn hoch. Das Passwort? Scheiß drauf. Für Passwörter hatte Deets nur ein müdes Lächeln übrig. Wozu hatte er denn schließlich zwei Dutzend seiner höchst eigenen, speziellen Boot-CDs mitgebracht? Er wählte eine, legte sie ein, startete neu. Das Gerät schaltete ab, summte, wachte wieder auf. Statt irgendein blödes Startprogramm zu benötigen, umging es den ganzen Quatsch und katapultierte Deets aus dem Stand direkt ins Betriebssystem und von dort zu einer Auflistung sämtlicher Dateien.
    »Hurra«, sagte Captain Midnight. »Ich bin eben ganz klar ein Gott unter den Sterblichen.«
    Gemächlich ging er das Verzeichnis auf dem Bildschirm durch. Er brauchte nicht lange, um die gesuchte Datei zu finden und auf den mitgebrachten USB-Stick zu speichern. Schon nach wenigen Sekunden war alles erledigt. Zur Sicherheit überprüfte er noch mal die Dateien, ob er nicht irgendwas übersehen hatte.
    »Das war ja die reinste Kinderkacke. Wo bleibt da die Herausforderung? Wo die Kunst?«
    Noch ein Blick auf die Uhr. Kein Grund zur Eile.
    »Wollen wir dann mal zum lustigen Teil der Veranstaltung kommen?«
    Er riss sich ein Snickers auf, biss hinein und nahm sich kauend das Verzeichnis noch mal vor.
    »Öde … öde … öde … Ah!«
    Bilder. Captain Midnight klickte die Datei an. Alte Familienfotos und jede Menge Aufnahmen von einem Kerl mit blonden Locken und Bart, der ihm irgendwie bekannt vorkam. Dann stieß er auf die Nacktfotos. Er strahlte.
    »Du böser, böser Junge, du.«
    Solchen Schweinkram hatten alle Männer auf ihrem Computer. Man musste nur lange genug danach suchen. Das war mit das Beste an seinem Job. Captain Midnight sah sich die Bilder genüsslich an – und kopierte sie ebenfalls auf den Stick.
    Als er aus dem Rechner alles Interessante rausgeholt hatte, schaltete er ihn aus und steckte ihn wieder in die Laptoptasche. Er blickte sich prüfend um, ob er auch ja keine Spuren hinterlassen hatte.
    Alles in Butter.
    Er seufzte. Jetzt kam das Allerbeste. Der einzige Grund, warum er solche Aufträge überhaupt annahm. Das Leben war fad genug. Das hatte man davon, wenn man ein Genie war.
    Er wanderte im Zimmer umher und fasste alles an. Öffnete Schubladen, Schranktüren und Koffer. Strich über Hosen, Hemden und Jacken. Befingerte die Unterwäsche, durchwühlte den Wäschesack. Ging ins Bad, betatschte die Zahnbürste, den Rasierapparat, die feuchten Handtücher, die Klobrille. Öffnete den kleinen Kulturbeutel und befummelte das Tablettenfläschchen, die Kondompackung, schnüffelte am Rasierwasser.
    Oh yeah, Baby.
    Wanderte zurück ins Schlafzimmer, nahm ein nagelneues weißes Hemd aus einer Schublade, zog die Klammern und Pappstreifen heraus, legte es auseinander und breitete es auf dem Bett aus. Er machte seine Hose auf, schwang ein paarmal die Fleischpeitsche und spritzte auf das Hemd ab.
    Ah ja, ah ja …
    Stand einen Augenblick selig da, mit weichen Knien, ein bisschen schwindlig.
    Packte seinen Pimmel wieder ein. Faltete das Hemd

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