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Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)

Titel: Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ihr irgendetwas, irgendetwas Grauenhaftes, auf der Lauer lag.

    Sie sollte sich umdrehen und kämpfen. Es war immer besser sich zur Wehr zu setzen, sich dem Feind zu stellen. Doch sie hatte Angst, sie hatte fürchterliche Angst, und so rannte sie los.
    Jetzt fing es leise an zu lachen.
    Sie zitterte so sehr, dass es ihr kaum gelang, die Waffe zu ziehen und zu entsichern. Sie würde dieses Wesen töten. Wenn es sie berührte, brächte sie es um.
    Trotzdem lief sie immer weiter.
    Etwas trat aus dem Dunkel vor sie, mit einem erstickten Schrei wich sie zurück und fiel stolpernd auf die Knie. Ersticktes Schluchzen drang aus ihrer Kehle, als sie die Waffe anhob und einen schweißbedeckten Finger auf den Abzug legte.
    Sie sah genauer hin und merkte - vor ihr stand ein Kind.
    Er hat mir den Arm gebrochen. Das kleine Mädchen, Abra, hielt seinen Arm vor seinen Bauch. Mein Daddy hat mir den Arm gebrochen. Warum hast du zugelassen, dass er mir so weh tut?
    »Ich habe es nicht zugelassen. Ich habe nichts damit zu tun. Ich habe nichts davon gewusst.«
    Es tut so furchtbar weh.
    »Ich weiß. Es tut mir leid.«
    Du musst dafür sorgen, dass es aufhört.
    Weitere Gestalten lösten sich aus dem Dunkel und kreisten sie ein. Jetzt konnte sie erkennen, wo sie war. In dem Zimmer in dem Haus mit Namen Hoffnung, dem Zimmer voll geschundener Frauen und trauriger, gebrochener Kinder.
    Sie starrte sie mit großen Augen an, und ihre Stimmen füllten ihren Kopf.
    Er hat sich mit einem Messer auf mich gestürzt.
    Er hat mich vergewaltigt.

    Er hat mich verbrannt.
    Sehen Sie, sehen Sie sich mein Gesicht an. Früher war ich einmal hübsch.
    Wo sind Sie gewesen, als er mich die Treppe hinuntergeworfen hat?
    Warum sind Sie nicht gekommen, als ich geschrien habe?
    »Ich konnte nicht. Ich kann nicht.«
    Dann trat Elisa Maplewood, blind und blutverschmiert, dicht an sie heran. Warum haben Sie mir nicht geholfen, als er mir die Augen weggenommen hat?
    »Ich helfe Ihnen jetzt. Ich werde Ihnen helfen.«
    Es ist zu spät. Er ist schon da.
    Alarmsirenen heulten, rote Lampen blinkten. Die Frauen und die Kinder traten einen Schritt zurück und reihten sich wie die Geschworenen bei der Urteilsverkündung nebeneinander auf. Das kleine Mädchen namens Abra schüttelte den Kopf. Sie sollten uns beschützen. Aber Sie können es nicht.
    Dann kam er hereingeschlendert. Er hatte ein breites, erschreckendes Lächeln im Gesicht und ein bösartiges Blitzen in den Augen. Ihr Vater.
    Sieh sie dir gut an, kleines Mädchen. Von ihnen gibt es jede Menge, und es werden täglich mehr. Die Fotzen betteln doch darum, dass ihnen gezeigt wird, wo der Hammer hängt, was also sollen wir Männer tun?
    »Halt dich von mir fern.« Wieder hob sie ihre Waffe an. Aber ihre Hände zitterten. Sie zitterte am ganzen Leib. »Halt dich von ihnen fern.«
    So spricht man aber nicht mit seinem Vater, kleines Mädchen. Er holte aus und schlug ihr derart kräftig mit dem Handrücken ins Gesicht, dass sie auf den Rücken fiel.
    Die Frauen fingen an zu summen wie in einem Stock gefangene Bienen.

    Ich muss dir eine Lektion erteilen. Auch wenn du es wahrscheinlich niemals lernst.
    »Ich bringe dich um. Ich habe dich schon einmal umgebracht.«
    Hast du das wirklich? Als er hämisch grinste, hätte sie schwören können, dass sein Gebiss aus lauter Reißzähnen bestand. Dann werde ich diesen Gefallen jetzt erwidern. Daddy ist wieder da, du wertlose kleine Hure.
    »Bleib, wo du bist. Bleib, wo du bist.« Als sie ihre Waffe wieder anhob, war die nur noch ein kleines Messer, das in der zitternden Hand von einem kleinen Mädchen lag. »Nein. Nein. Bitte nicht!«
    Sie versuchte fortzukriechen, fort von diesem Kerl, fort von diesen Frauen. Lässig beugte er sich zu ihr herab. Und brach ihr den Arm.
    Sie schrie vor Panik und vor Schmerzen auf. Ein glühend heißer, blendend greller Schmerz durchzuckte ihren Knochen und vor Entsetzen und Verwirrung schrie sie gellend wie ein kleines Mädchen auf.
    Es wird immer genug von ihnen geben. Und genug von uns.
    Damit fiel er über sie her.
     
    »Eve. Wach auf. Wach sofort auf.« Sie war totenblass und völlig starr geworden, als er sie auf die Seite gedreht hatte, um sie an seine Brust zu ziehen. Dann hatte sie geschrien.
    Roarkes Stimme wurde panisch. »Ich habe gesagt, wach auf!« Ihre weit aufgerissenen Augen waren vor Schock und Schmerzen blind, und ihr Atem ging so flach, dass er kaum wahrzunehmen war.
    Dann bäumte sie sich einmal auf und rang wie eine

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