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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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zuschnüren wollte, aber es war, als würde sie gegen Windmühlen kämpfen.
    »Ich muss zur Schule zurück«, erklärte Bridget matt.
     
    Eigentlich hatte Katie Hannah sofort anrufen und ihr zum Geburtstag gratulieren wollen, nachdem sie aufgestanden war, doch sie zwang sich, damit noch zu warten, bis alle aufgestanden waren und gefrühstückt hatten – es gab Pfannkuchen, wie sie wusste. Sie und Ross und jetzt auch Hannah und Jack bekamen am Geburtstag stets Pfannkuchen zum Frühstück.
    Ross ging nach dem fünften Klingeln ans Handy und reichte es nach einem kurzen Dank für ihre Glückwünsche an Hannah weiter – er behauptete zwar, Jack eine frische Windel verpassen zu müssen, aber Katie merkte, dass er einfach nicht mit ihr reden wollte.
    Ihr wurde klar, dass sie die entspannte Art und Weise, mit der sie sich immer hatten unterhalten können, für immer zerstört hatte.

    Sie hörte, wie er »Es ist Mummy!« mit einer vorgetäuschten Begeisterung rief, denn Ross war zu anständig, um Hannahs Loyalität zu manipulieren. Plötzlich war sie am anderen Ende der Leitung, und Katie vernahm das vertraute Atmen, das wegen einer leichten Erkältung ein wenig verschnupft klang.
    »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Hannah!«, rief Katie und versuchte, sich ihre Trauer nicht anmerken zu lassen.
    Sie stand in der Küche und hörte Hannahs atemlosem Gekicher zu, als sie erzählte, wie man ihr und Molly die Haare zu kleinen Zöpfchen geflochten hatte, dass es dort tropische Pools gab und dass sich Jacks Schwimmwindel gelöst hatte und er schließlich nackt herumgelaufen sei. Katie sehnte sich danach, bei ihnen zu sein. Ihr Herz setzte kurz aus, als sie die Aufregung in Hannahs Stimme wahrnahm. Katies Abwesenheit schien ihrem Spaß keinen Abbruch zu tun.
    »… und dann hat Jo mein Gesicht bunt anmalen lassen. Ich war eine Zauberfee!«, schloss Hannah. »Jo hat mir eine Kostümkiste geschenkt, darin waren Haarreifen, Flügel und Zauberstäbe!«
    »Ich habe auch ein schönes Geschenk für dich, wenn du morgen nach Hause kommst!«, antwortete Katie. »Ich kann es kaum abwarten, dich wiederzusehen, meine Süße! Es dauert nicht mehr lange.«
    Am anderen Ende der Leitung wurde es verdächtig still.
    Dumm, schalt Katie sich selbst, als sie vor ihrem inneren Auge sah, wie Hannah das Gesicht verzog. Das hättest du besser nicht gesagt!
    Sie wusste ganz genau, dass die Bemerkung egoistisch gewesen war, aber sie hatte einfach nicht anders gekonnt. Die Worte waren ihr über die Lippen gerutscht, um sich selbst besser zu fühlen.
    »Hannah? Hannah?«

    Ross war wieder am Telefon. Katie hörte, wie Hannah im Hintergrund plötzlich weinte.
    »Vielen Dank dafür!«, erklärte Ross voller Ironie.
    »Na ja, es klingt, als hättet ihr dort sehr viel Spaß«, erwiderte Katie abwehrend.
    »Den hatten wir, zumindest bis eben. Ich sorge dafür, dass sie dich später noch einmal anruft, okay?«
    Dann legte er auf, bevor sie sich danach erkundigen konnte, wie es Jo ging, wie er sich fühlte, oder ob Jack in einem fremden Bett hatte schlafen können.
     
    Nach der Arbeit eilte Katie nach Hause, um nachzusehen, ob sich Nachrichten von Hannah oder Jack auf dem Anrufbeantworter befanden. Den ganzen Tag lang hatte sie immer wieder versucht, Ross’ Handy anzurufen, doch er hatte die Anrufe nicht angenommen.
    Mittlerweile war es sechs Uhr. Wahrscheinlich aßen die Kinder gerade zu Abend oder wurden bettfertig gemacht. Darum wählte sie Ross’ Nummer, noch bevor sie den Mantel ausgezogen hatte.
    Er meldete sich nach dem zweiten Klingeln.
    »Hallo, Ross!« Katie zwang sich, fröhlich zu klingen. »Kann ich mit Hannah reden? Ist sie in der Badewanne?«
    »Katie, ich glaube, das ist im Moment keine so gute Idee«, erwiderte er. »Sie macht sich gerade mit Molly für das Abendessen schick, und Jo und ich wollen versuchen, sie um sieben Uhr ins Bett zu verfrachten, damit wir ein wenig Zeit für uns haben. Wir fahren morgen vor dem Mittagessen los – warum rufst du nicht dann an?«
    »Aber …«
    »Katie, ich denke dabei an Hannah, nicht an dich.« Ross klang nicht so schwach und jämmerlich wie sonst. »Nach deinem Anruf heute Morgen war sie sehr aufgebracht. Jo hat ewig gebraucht, um sie irgendwie abzulenken.«

    Jo. Natürlich. Super-Jo, die Super-Mama.
    Jetzt sei nicht so zickig, ermahnte sich Katie und rieb sich die müden Augen.
    »Wenn sie -«
    »Wenn sie nach dir fragt, rufe ich dich an. Aber ich glaube nicht, dass das passieren wird.« Seine

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