Tao Te Puh
weiter,
(tiddeldidum),
geht es weiter
(tiddeldidum)
mit Schneien.
Das nennt man auch den Schneeballeffekt, und es erinnert dich vielleicht an die Zeit, wo du einen kleinen Schneeball gerollt hast, der größer und größer wurde, bis er schließlich so groß war, daß du ihn nicht mehr anhalten konntest und er den ganzen Hügel hinunterrollte und das Auto des Nachbarn plattwalzte, und dann sprachen alle Leute von dem riesigen Schneeball, über den du die Kontrolle verloren hattest. . . und da ist es doch wohl einleuchtend, daß wir in diesem Zusammenhang lieber vom Tiddeldidum-Prinzip reden.
Nun kann sich dieses Prinzip negativ oder positiv auswirken. Es kann sowohl zur Menschenverachtung führen als auch Hoffnung wecken. Es kann jemanden zum hartgesottenen Verbrecher machen oder zum kühnen Helden, zum dummen Banausen oder klugen Kopf. Wichtig ist, daß man es zu seinem eigenen Besten und zum Wohle anderer wirken läßt, denn sonst muß man die bösen Folgen tragen.
Wer sich an das Tiddeldidum-Prinzip hält, bezeigt Achtung und wird dadurch selbst geachtet. Schneit es heiter, geht es weiter:
Also summte Puh ihm das Lied vor, alle sieben Strophen, und Ferkel sagte keinen Ton, sondern stand nur da und strahlte. Nie zuvor hatte jemand ein Hoch auf Ferkel (FERKEL!) ausgebracht, ein Hoch nur ihm zu Ehren. Als es vorüber war, hätte es gern eine Strophe noch einmal gehört, mochte aber nicht so recht fragen. Das war die Strophe:
O ritterliches FERKEL! Hoch!
Bist du erbleicht? Bist du erblichen?
Nicht einen Zoll bist du gewichen . . .
„O ritterliches Ferkel!“ schien ihm ein besonders gelungener Anfang für eine Gedichtstrophe zu sein.
„Habe ich wirklich all das getan?“ fragte es schließlich.
„Nun ja“, erwiderte Puh, „beim Dichten — hier in diesem Gedicht ja, du hast das alles getan, Ferkel, weil es ja in dem Gedicht steht. Und dadurch erfahren es die Leute.“
„Ach“, sagte Ferkel, „weil ich — ich dachte nämlich, ich wäre doch ein wenig erblichen. Aber nur zuerst. Und es heißt doch: .Bist du erblichen?' Deshalb.“
„Du bist nur inwendig erblichen“, erklärte Puh, „und das ist für ein sehr kleines Tierchen das Tapferste überhaupt, was es tun kann.“
Ferkel seufzte glücklich und fing an, über sich nachzudenken. Es war TAPFER. . .
Und so kam es später, als Esel I-Ah nichtsahnend ein neues Haus entdeckte, in das Eule einziehen sollte, und es sich als Ferkels Haus herausstellte, daß . . .
„Genau das richtige Haus für Eule. Meinst du nicht auch, Ferkelchen?“
Und da tat Ferkel eine edle Tat, und es tat sie wie im Traum und dachte dabei an all die wundervollen Worte, mit denen Puh es besungen hatte.
„Ja, das ist genau das richtige Haus für Eule“, sagte es mit Würde, „und ich hoffe, sie wird darin sehr glücklich.“ Und dann schluckte es zweimal, weil es ja selbst so glücklich darin gewesen war.
„Was meinst du denn dazu, Christoph Robin?“ fragte I-Ah nun mit leichter Besorgnis in der Stimme, denn er spürte, daß etwas nicht ganz in Ordnung war.
Aber Christoph Robin mußte erst einmal einen Punkt klären, und er fragte sich, wie er das wohl fertigbringen konnte.
„Nun ja“, begann er schließlich, „das ist ein sehr schönes Haus, und wenn einem sein eigenes Haus umgeblasen wird, muß man wohl oder übel woandershin ziehen, nicht wahr, Ferkel? Was würdest du denn machen, wenn dein Haus umgeblasen worden wäre?“
Noch bevor Ferkel Zeit zum Überlegen hatte, antwortete Puh an seiner Stelle.
„Es würde zu mir kommen und bei mir wohnen“, sagte Puh, „nicht wahr, Ferkel?“
Ferkel drückte ihm die Pfote.
„Vielen Dank, Puh“, sagte es, „nur zu gern.“
Willst du richtig glücklich sein? Dann fang damit an, dich deiner selbst und deiner Möglichkeiten würdig zu erweisen. Willst du richtig unglücklich sein? Dann brauchst du fürs erste nur unzufrieden zu sein. Lao-tse schreibt: „Ein Baum, dessen Stamm du kaum umfassen kannst, fängt mit einem Samenkorn an; auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt.“
Weisheit, Glück und Mut warten nicht irgendwo auf gerader Strecke in unergründlicher Ferne. Vielmehr sind sie Teil eines unaufhörlichen Kreislaufes, der hier und jetzt beginnt. Sie sind darin sowohl Anfang als auch Ende. Schneit es heiter, geht es weiter.
Chuang-tse sagt dazu folgendes:
Es ist weithin bekannt, daß der Geistesmut
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