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Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)

Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)

Titel: Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrina L. Vögele
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deine vollen Kräfte aktivieren. Überrascht? Was du kannst, deine Geschwindigkeit, die Stärke, das Gehör und alle anderen Sinne werden hundertmal besser sein, wenn sie aktiviert sind. Das Rezept ist streng geheim, versteht sich. Wollen wir?« Er bot mir seinen Arm.
    Entgeistert starrte ich ihn an. Vor ein paar Tagen wollte er mich aussaugen und jetzt lud er mich zur Aktivierung meiner Kräfte ein? Das war zu viel. Ich war vielleicht noch nicht so stark und schnell, aber es reichte. Ich schnellte vor und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Verblüfft japste ich nach Luft. Meine Hand pochte. Es hatte sich angefühlt, als hätte ich einem Stein eine geklebt. Er hatte nicht einmal den Kopf weggedreht. Bis auf seinen Stolz war er überhaupt nicht verletzt. Ich fluchte leise.
    Seine Augen verzogen sich zu zwei Schlitzen: »Netter Versuch, aber weißt du eigentlich, wer ich bin?«
    Kühl erwiderte ich seinen Blick. Natürlich wusste ich, wer er war. Calvin, Giardios Vater, der Vampir, der mich angefallen und gebissen hatte. Ich schwieg eisern.
    »Jetzt bist du nicht mehr so vorlaut, hm? Ist mir auch recht. Schau mir in die Augen«, befahl er.
    Als ob ich das nicht schon täte. Wieder wartete er vergeblich auf eine Antwort.
    »Wie dir vielleicht schon aufgefallen ist, sind meine Augen nicht schwarz wie deine oder die der anderen, sondern von einem dunklen Blau. Es steht für Royal. Für Herrscher. Weißt du jetzt, wer ich bin?«
    »Ein machtsüchtiger Parasit?«, riet ich.
    Seine Augen verengten sich und versprühten ein schwarzes, sorry, dunkelblaues Feuer. Er kam auf mich zu, er sah bedrohlich aus. Kurz vor mir blieb er stehen. Hätte ich meine Hand ausgestreckt, hätte ich ihn berühren können. Mir war plötzlich bewusst, wo wir uns befanden. Aus dem Augenwinkel heraus konnte ich sehen, wie die Kämpfe weitergingen. Für einen kurzen Moment fragte ich mich, weshalb wir noch nicht angegriffen worden waren, doch dann erspähte ich die drei Vampire, die sich in einem lockeren Kreis um uns platziert hatten. So viel dazu.
    »Pass auf«, raunte er.
    »Vor dir?«
    »Ich bin dein Anführer. Also respektiere das gefälligst.« Seine Stimme klang gefährlich und warnend. Er sprach leise und so präzise, dass mir ein Schauer über den Rücken jagte.
    »Dich respektieren? Wieso sollte ich jemanden respektieren, der seinen eigenen Sohn ignoriert. Dem es egal ist, dass er kein Mensch mehr ist. Und nicht zu vergessen, der mich angegriffen hat.«
    Jetzt sah er weder bedrohlich noch ausdruckslos aus, sondern nur verletzt. Doch es dauerte nur einen Moment, bis er sich wieder fing.
    »Was Giardio zugestossen ist, tut mir leid. Und dass ich ihn ignoriert habe, ist wohl verständlich, findest du nicht? Schliesslich haben wir nicht mehr viel gemein. Und er will ja sowieso nichts mehr mit mir zu tun haben.«
    Ich hörte deutlich, wie stark es ihm zusetzte. Er war er nicht mehr ein bedrohlicher Royalvampir, sondern ein betroffener Vater. Ich erhaschte einen flüchtigen Blick auf das bisschen Menschlichkeit, das irgendwo in einemWinkel seines Herzens noch schlummern musste. Plötzlich hatte ich Mitleid mit ihm, wofür ich mich auf der Stelle hasste. Ich streckte eine Hand aus und berührte ihn am Arm. Erstaunt sah er mich an.
    »Er vermisst dich auch.«
    »Ich habe nie gesagt, dass ich …«
    Ich unterbrach ihn.
    »Mag sein, doch es ist irrelevant. Er ist ein Totseeler. Teilweise wegen dir. Weil du mich so unbedingt verwandeln wolltest. Wieso, ist mir übrigens immer noch ein Rätsel«, fügte ich scharf hinzu. »Aber nicht einmal das ist wichtig. Nicht jetzt. Was wirklich zählt ist, dass Giardio weg ist. Ich weiss nicht so viel über … Totseeler, aber ich weiss, ich spüre, dass ich schuld bin. Wenn jemand zum Vampir wird, dann verlieren zwei andere ihre Seelen. Ich habe Giardios und noch eine, von jemandem, den ich vielleicht nicht einmal kenne. Ich bin schuld und du ebenso. Alles, was du machst, ist, Krieg zu führen und noch mehr unschuldigen Leuten die Seelen zu rauben. Weisst du, wessen Seelen du hast?« Ich wusste, ich lehnte mich gefährlich weit aus dem Fenster, aber ich konnte mich nicht mehr bremsen. Wenn ich mich einmal in etwas reinredete, dann ging es wie ein Wasserfall. Er schüttelte den Kopf.
    »Gratuliere. Wenigstens lebst du nicht in dem Wissen, jemandem das Leben genommen zu haben.«
    »Ich habe vielen das Leben genommen. Ich hätte deines genommen, wäre er nicht gekommen.«
    »Und jetzt sehen wir, wo es ihn

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