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Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)

Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)

Titel: Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrina L. Vögele
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mir im Wald gelandet war.
    Nachdem ich gierig ausgeschlürft und mir anschliessend den Mund abgewischt hatte, sah ich mich mit neuer Energie um. Ich schien immer noch an derselben Stelle zu sein, an der ich zusammengebrochen war.
    Was mir erst jetzt auffiel war, dass anstelle meines schwarzen Pferds jetzt ein Bonsani am Baum angebunden war. Ich beäugte es misstrauisch. Woher kam
das
denn?
    Mein Kleid hing immer noch blutverschmiert und dreckig an mir hinunter. Und mein Ärmel war immer noch zerfetzt, aber um meine Schulter war ein Stück schwarzen Stoffs gebunden. Daher kam also dieser unangenehme Druck. Ich inspizierte den provisorischen Verband. Er war feucht von meinem Blut und schien ziemlich dick zu sein.
    Umständlich erhob ich mich. Mir war schwindlig, und ich musste mich noch einmal hinsetzen. Es war eigentlich lächerlich: Ich war ein neugeborener Vampir mit ungeahnten Kräften und konnte nicht einmal aufstehen.
    Nach ungefähr sieben weiteren Versuchen stand ich – oder lehnte eher – an einem Baum. Vorsichtig tastete ich mich von Baum zu Baum, zu dem Bonsani.
    »Hallo? Ist jemand da?«, wollte ich mit heiserer Stimme wissen. Das Echo kam mir fremd vor. Ich bekam keine Antwort.
    Endlich erreichte ich das Tier.
    »Ruhig«, krächzte ich. Der Bonsani sah mich aus wachsamen Augen an. Vorsichtig näherte ich mich. Er war gesattelt, sogar eine Satteltasche gehörte zur Ausrüstung. Ich sah hinein. Darin befanden sich ein Kompass, ein Stück schwarzen Stoffs und ein Zettel. Ich nahm ihn heraus und strich ihn glatt.
    Nach Norden. Viel Glück, du wirst es brauchen.
    Ich lächelte, schlang mir die Kette des Kompasses um den Hals, prüfte die Richtung und stieg dann auf. Ich hatte meinen letzten Ritt noch nicht vergessen und nur schon beim Gedanken daran schmerzten meine Rippen.
    »Auf geht’s, du schaffst das«, sagte ich, um mir selbst Mut zu machen. Überraschenderweise war es ein Herrensattel und das zauberte wieder ein Lächeln auf meine Lippen. Gut beobachtet. Ich ritt nach Norden mit neuer Kraft und neuer Hoffnung.

    Dieser Tag kam mir länger vor als so manch anderer. Ich wusste nicht, wie spät es war, aber es spielte auch keine Rolle. Der Ritt dauerte viel länger als erwartet, zog sich endlos dahin. Ausserdem schmerzte meine Schulter, denn die Bewegungen des Bonsani waren zwar regelmässig, aber eben doch nicht sanft genug.
    Calvin hatte nur von Norden gesprochen, aber vielleicht hatte ich die Abzweigung oder einen Wegweiser verpasst?Plötzlich wurde der Bonsani unruhig. Er lief weiter, drosselte aber sein Tempo und begann leise zu wimmern.
    Und da spürte ich es auch. Alles war plötzlich von einem schweren, lautlosen Pochen erfüllt. Es drückte mir die Luft aus den Lungen, machte das Atmen schwer. Ich hätte schwören können, dass ich die Luft vibrieren sah. Das Pochen schien von überall her zu kommen. Fasziniert hielt ich an, nahm alles in mich auf. Neben dem Pochen war da noch etwas anderes. Ein Gefühl von Dunkelheit und Einsamkeit. Alles schien verändert. Die Luft, die Bäume, die Erde und sogar ich selbst. Das Pochen drang in jeden Winkel meines Körpers ein, bis bald auch ich nur noch ein einziges Pochen war. Das hatte Calvin also mit der Aura des Baumes gemeint.
    Tapfer ritt ich weiter, tiefer hinein in diesen ungewöhnlichen Teil des Lichten Waldes. Mein Körper fühlte sich schwer an und in meiner Schulter hämmerte es unerträglich – ob das von der Stimmung oder den Schmerzen kam, konnte ich nicht unterscheiden.
    Das Pochen schien mächtiger zu werden und sich zu … vermehren. Ich hatte das Gefühl, als würde es mit jedem Schritt mehr werden. Ich rang nach Atem.
    Alles um mich herum wurde dunkler, doch es war nicht die Dämmerung. Die Bäume hatten ein dunkleres Grün als sonst, das Gras wurde von einem unheimlichen Wind bewegt. Die Baumkronen standen dicht beieinander, und nur sehr wenig Licht erreichte den Boden. Obwohl ich Temperaturen nicht mehr richtig wahrnahm, bemerkte ich, dass es hier einige Grad kühler wurde.
    Mittlerweile war das Pochen überwältigend. Sollte ich umkehren? Der Bonsani war definitiv dieser Meinung. Aber ich musste Giardio finden; ihn wenigstens sehen. Ich trieb mein Reittier an.
    Mein Herz schmerzte und schlug im Einklang mit dem Pochen. Um meine Nerven zu beruhigen, fing ich leise an zu singen.
    »’Cause I gotta feeling, that tonight’s gonna be a good night, that tonight’s gonna be a good night, that tonight’s gonna be a good, good night. «
    In

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