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Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Titel: Taran Bd 1 - Das Buch der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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feucht. Ruhelos flossen die grauen Wasser des Avren an ihnen vorbei. Taran hielt sich an Melyngars Sattelknauf fest, ihm war nicht sehr wohl zumute.
    Gwydion schritt geradewegs ins Wasser hinein. Taran hingegen zögerte den Augenblick des Nasswerdens hinaus, so lang es ihm möglich war. Doch auf einmal schoss Melyngar vorwärts und schleppte ihn mit. Der Junge strauchelte, und die eisigen Wellen spritzten ihm bis zum Nacken. Die Strömung wurde stärker und immer stärker, sie wand sich wie eine graue Schlange um Tarans Beine. Plötzlich war der Grund unter seinen Füßen weg. Der Junge verlor den Halt, und der Fluss riss mit gierigem Sog an ihm. Melyngar begann zu schwimmen, aber die Strömung drehte ihn herum, sodass er mit Taran zusammenstieß und ihn unter Wasser drückte. Gwydion sah, was geschehen war. »Lass den Sattel los!«, schrie er dem Jungen zu. »Schwimm von Melyngar weg!«
    Taran hörte und sah nichts mehr. Jedes Mal, wenn er nach Luft schnappte, schluckte er Wasser. Gwydion kam herbeigeeilt, packte ihn an den Haaren und zog ihn ans andere Ufer. Taran schüttelte sich wie ein nasser Hund, er spuckte und hustete. Auch Melyngar hatte inzwischen das Ufer erreicht und kam herbeigetrottet.
    Gwydion blickte Taran scharf an. »Weshalb bist du nicht weggeschwommen, wie ich es dir befohlen hatte?«, fragte er.
    »Ich – kann überhaupt nicht schwimmen«, gestand Taran unter heftigem Zähneklappern.
    »Warum hast du mir das nicht vorher gesagt?«
    »Ich glaubte, es sei nicht besonders schwierig. Hätte sich Melyngar nicht auf mich gewälzt, wäre ich glatt hinübergekommen.«
    »Du musst lernen, mit deiner Dummheit fertig zu werden«, sagte Gwydion ärgerlich. »Was Melyngar angeht, so hat er in seinem Pferdekopf mehr Verstand, als du voraussichtlich je erlangen wirst.«
    Er schwang sich in den Sattel und zog den triefenden, mit Schlamm beschmierten Jungen zu sich hinauf. Melyngars Hufe klapperten auf dem Uferkies. Taran zitterte am ganzen Leib vor Kälte. Zufällig blickte er zu den Bergen hinüber. Sich deutlich vom blauen Himmel abhebend, zogen drei große, dunkel gefiederte Vögel über das Firmament.
    Auch Gwydion, dessen Augen nichts zu entgehen schien, hatte sie schon erspäht. »Das sind Gwythaints!«, rief er und riss Melyngar scharf nach rechts herum.
    Taran verlor bei dem plötzlichen Ruck das Gleichgewicht. Die Beine emporgereckt, kippte er hintenüber vom Pferd und landete auf dem Kies.
    Gwydion zügelte augenblicklich das Ross. Er packte den Jungen beim Kragen, zog ihn wie einen Mehlsack zu sich empor. Dann trieb er den Schimmel in höchster Eile die Uferböschung hinauf. Über ihnen schrieen die Gwythaints. Bei den ersten Bäumen stieß Gwydion den Jungen vom Pferd und sprang ab. Taran mit sich zerrend, suchte er unter dem weit ausladenden Geäst einer Eiche Deckung. Im Sturzflug schossen die Gwythaints herab. Mächtige Flügel peitschten gegen das Laubwerk. Taran sah Schnäbel und Klauen wie Dolche auf sich gerichtet. Er schrie auf und verbarg das Gesicht in den Händen. Aber die Gwythaints drehten ab und zogen wieder hoch. In ihrem Sog rauschten die Blätter. Für die Dauer eines Augenblicks schienen die furchtbaren Vögel reglos am Himmel zu stehen. Dann eilten sie in westlicher Richtung davon.
    Taran war weiß im Gesicht, er getraute sich kaum, den Kopf zu heben. Gwydion schritt zum Fluss hinab und blickte den Gwythaints nach. Zögernd trat Taran an seine Seite.
    »Ich hatte gehofft, dass uns das erspart bleiben würde«, murmelte Gwydion. Seine Miene war düster. »Für diesmal, so scheint es, sind wir davongekommen.«
    Taran sagte nichts dazu. Er war im entscheidenden Augenblick vom Pferd gefallen, er hatte sich unter der Eiche wie ein kleines Kind benommen. Nun wartete er auf Gwydions Tadel; aber der Blick des Fürsten blieb auf die dunklen Flecken am Himmel gerichtet.
    »Früher oder später hätten sie uns ohnehin aufgespürt«, sagte er. »Sie sind Arawns Späher und Sendboten. Niemand bleibt lang vor ihnen verborgen. Wir können von Glück sagen, dass sie bloß auf Erkundung gewesen sind und nicht auf einer Blutjagd. Nun fliegen sie nach Annuvin zurück, in die eisernen Käfige. Ehe der Abend sinkt, weiß Arawn, wo wir uns befinden. Dann müssen wir auf der Hut sein.«
    »Zu dumm, dass sie uns entdeckt haben«, meinte der Junge ärgerlich, als sie dann weiterzogen.
    Gwydion erwiderte ihm, dass es keinen Zweck habe, sich über geschehene Dinge zu grämen, und fügte hinzu: »Arawn

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