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Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Titel: Taran Bd 1 - Das Buch der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Geweih!« Und ängstlich fügte er hinzu: »Ihr werdet es doch nicht zulassen, dass man dem armen, unglückseligen Gurgi den Kopf abschlägt?« Er setzte zu einem lang gezogenen, schrecklichen Heulen an.
    »Langsam verliere ich die Geduld mit dir«, warnte Gwydion. »Wo ist das Schwein?«
    »Gurgi hat die furchtbaren Reiter von den Bäumen herab belauscht«, fuhr der Tiermensch fort. »O ja, Gurgi ist leise und vorsichtig. Niemand schert sich um ihn, aber er hat gute Ohren, der schlaue Gurgi! Die fremden Krieger haben erzählt, sie hätten nach Caer Dallben gewollt, aber ein mächtiges Feuer hat sie von dort vertrieben. Nun ärgern sie sich und suchen das weiße Schweinchen im Wald mit Lärmen und Schwärmen.«
    »Gurgi!«, wiederholte Gwydion mit fester Stimme. »Wo ist das Schwein?«
    »Das weiße Schweinchen? Oh, wie grässlich der Hunger zwackt! Der bejammernswerte Gurgi kann sich an nichts mehr erinnern. Sein armes, zartes Haupt ist voll Luft, die aus seinem leeren Magen kommt!«
    Taran vermochte seine Ungeduld nicht länger zu zügeln. »Wo ist Hen Wen, du dummes, haariges Scheusal?«, platzte er los. »Sag es mir auf der Stelle, sonst kriegst du Hiebe, und zwar auf den Kopf!« Mit einem Ächzen rollte Gurgi sich auf den Rücken und bedeckte das Gesicht mit beiden Händen.
    Gwydion wandte sich streng an Taran und sagte: »Überlass ihn mir, er ist schon verstört genug!« Dann blickte er auf Gurgi hinab und fragte: »Nun also – wo ist das Schwein?«
    »Oh, nicht zornig sein!«, stöhnte Gurgi. »Ein Schweinchen ist übers Wasser gegangen mit Panschen und Planschen.« Er richtete sich auf und deutete zum Fluss hinüber.
    »Wenn du mich angelogen hast, wird sich das bald herausstellen«, sagte Gwydion, »und dann wird mein Zorn dich treffen.«
    »Jetzt aber Reißen-und-Beißen!«, bettelte Gurgi. »Reißen-und-Beißen!« Und mit einem tückischen Blick auf Taran fügte er hinzu: »Kann Gurgi den Kleineren von euch beiden bekommen?«
    »Damit dürfte der Hilfsschweinehirt von Caer Dallben schwerlich einverstanden sein«, meinte Gwydion. Er öffnete die Satteltasche und zog ein paar Streifen Dörrfleisch heraus, die er Gurgi zuwarf. »Fort jetzt mit dir! Und dass du uns keinen Ärger machst!«
    Gurgi schnappte sich das Fleisch, schob es zwischen die Zähne, kletterte am Stamm einer Ulme empor und verschwand, sich von Baum zu Baum schwingend, im Geäst.
    »Welch ein ekliges Biest«, sagte Taran. »Welch ein garstiges, hinterhältiges, ekliges Biest!«
    »Im Grunde seines Herzens ist er kein schlechter Kerl«, meinte Gwydion. »Er gebärdet sich zwar mit Vorliebe grimmig und blutrünstig, doch es gelingt ihm nicht recht. Und wie er sich selbst bemitleidet, wo er geht und steht! Ich finde, man kann ihm nicht böse sein.«
    »Hat er die Wahrheit über Hen Wen gesagt?«, fragte Taran.
    »Ich glaube, ja«, sagte Gwydion. »Alles ist so gekommen, wie ich es befürchtet habe. Der Gehörnte König ist nach Caer Dallben geritten.«
    »Und hat es niedergebrannt!«, rief Taran. Bisher hatte er wenig Zeit gehabt, an daheim zu denken. Die Vorstellung, Caer Dallben sei in Schutt und Asche gesunken, war unerträglich. Dallbens Bart fiel ihm ein und der Kahlkopf des heldenmütigen Coll. »Ob Dallben und Coll in Gefahr sind?«, fragte er.
    »Sicher nicht«, sagte Gwydion. »Dallben ist ein alter Fuchs. Kein Käfer vermag über seine Schwelle zu krabbeln, ohne dass er es weiß. Gewiss war das Feuer eines von seinen Kunststücken, die er für unliebsame Besucher bereithält. – Wenn jemand sich in Gefahr befindet, dann ist es Hen Wen. Auch der Gehörnte König weiß ja nun, dass sie weggelaufen ist, und verfolgt sie.«
    »Dann müssen wir ihm zuvorkommen!«, rief Taran.
    »Dies«, sagte Gwydion, »war der erste vernünftige Vorschlag, den du bisher gemacht hast.«

Die Gwythaints
    ie eilten zu Fuß in die Richtung, die Gurgi ihnen gewiesen hatte. In der Nähe eines gezackten Felsens blieb Gwydion stehen und ließ einen Freudenruf hören. Im lehmigen Boden des Uferhanges zeichneten sich Hen Wens Fußabdrücke so deutlich ab, als habe man sie mit dem Messer hineingeschnitten.
    »Gut für Gurgi!«, rief Gwydion aus. »Er hat sich sein Reißen-und-Beißen verdient. Hätte ich geahnt, wie sehr er uns nützen würde – ich hätte ihm zweimal so viel gegeben. – Hen Wen hat den Fluss an dieser Stelle überquert, wir werden ein Gleiches tun.«
    Der Fürst führte Melyngar am Zügel zum Fluss hinab. Die Luft wurde plötzlich kalt und

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