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Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Titel: Taran Bd 1 - Das Buch der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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behutsamer er Schritt vor Schritt setzte, desto lauter raschelten die Blätter unter seinen Sohlen. Überall schienen Löcher und tückische Äste darauf zu lauern, ihn straucheln zu machen. Von Zeit zu Zeit wandte Melyngar den Kopf und warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu.
    Taran wurde von dem Bestreben, möglichst wenig Lärm zu verursachen, so sehr in Anspruch genommen, dass er immer weiter hinter Gwydion zurückblieb. Mit einem Mal glaubte er am gegenüberliegenden Hang etwas Rundes und Weißes wahrnehmen zu können. Ohne Gwydion etwas davon zu sagen, rannte er darauf zu, kletterte durch das Gestrüpp den Hang empor – und fand nichts als ein Felsstück, das ihn genarrt hatte.
    Enttäuscht hastete Taran wieder zurück, um Gwydion einzuholen. Da hörte er unversehens ein lautes Geräusch über sich im Geäst. Als er anhielt und hochschaute, plumpste hinter ihm etwas Schweres zu Boden. Im nächsten Augenblick schlossen sich zwei dicht behaarte, sehnige Hände um seinen Hals.
    Was immer ihn da von hinten gepackt hatte, es gab merkwürdig bellende und knurrende Laute von sich. Mit Müh und Not gelang es dem Jungen, um Hilfe zu rufen. Verzweifelt kämpfte er mit dem für ihn unsichtbaren Gegner. Er drehte und schüttelte sich, er strampelte mit den Beinen und warf sich von einer Seite auf die andere.
    Endlich bekam er wieder Luft. Eine dunkle Gestalt segelte über seinen Kopf hinweg, krachte gegen den nächsten Baumstamm. Taran fiel zu Boden und rieb sich den Nacken. Gwydion stand neben ihm. Unweit von ihnen wälzte sich unter den Bäumen ein mehr als seltsames Lebewesen im Moos. Taran konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, ob es sich um ein Tier oder um einen Menschen handelte. Offenbar war es ein Mittelding zwischen beiden. Sein Haar war verfilzt und mit Blättern gespickt wie ein Eulennest. Die langen, von dichtem Fell bedeckten Arme und Beine schienen ebenso geschmeidig zu sein, wie sie schmutzig waren.
    Gwydion betrachtete die Kreatur streng und ärgerlich. »Du bist es also«, sagte er. »Habe ich dir nicht befohlen, mich und alle, die unter meinem Schutz stehen, ungeschoren zu lassen?« Der Tiermensch brach in ein jämmerliches Gewinsel aus, verdrehte die Augen und schlug mit den Handflächen auf den Boden.
    »Es ist bloß Gurgi«, sagte Gwydion. »Ständig liegt er irgendwo auf der Lauer, bald da, bald dort. Er ist halb so wild, wie er aussieht, und nicht ein Viertel so grimmig, wie er gern sein möchte. Irgendwie bringt er es immer fertig, die Augen dort zu haben, wo was los ist. Er kann uns vielleicht von Nutzen sein.«
    Taran war inzwischen wieder zu Atem gekommen. Er sah, dass er über und über von Haaren bedeckt war, die Gurgi verloren hatte. Der Bursche verströmte den unangenehmen Geruch eines feuchten Wolfshundes.
    »O mächtiger Fürst!«, wehklagte er. »Gurgi ist ungehorsam gewesen, nun wird es auf sein armes, zartes Haupt Püffe und Knüffe hageln – furchtbare Püffe und Knüffe! Doch welche Ehre, dass Gurgi sie von den Fäusten des glorreichsten aller Kriegshelden empfangen wird.«
    »Ich habe keineswegs die Absicht, dein armes, zartes Haupt mit Püffen und Knüffen zu bedenken«, sagte Gwydion. »Doch es könnte sein, dass ich meinen Vorsatz ändere, wenn du nicht augenblicklich mit dem Gewinsel aufhörst.«
    »O mächtiger Herr!«, schrie Gurgi. »Seht, wie schnell man Euch gehorcht!« Auf Händen und Knien kam er herbeigekrochen. »Die beiden gestrengen Herren werden dem braven Gurgi doch etwas zu beißen geben, nicht wahr? O fröhliches Reißen-und-Beißen!«
    »Später«, sagte Gwydion. »Erst beantworte uns ein paar Fragen!«
    »Oh, später!«, schrie Gurgi. »Wie lang wollen die edlen Herren den armen, hungrigen Gurgi denn warten lassen? Reißen-und-Beißen, Herr! Reißen-und-Beißen!«
    »Wie lange wir dich warten lassen, hängt davon ab, wie schnell du uns sagst, was wir wissen möchten«, erwiderte Gwydion ungerührt. »Hast du heut Morgen ein weißes Schwein gesehen?« Ein listiger Schimmer glomm in Gurgis Augen auf. »Viele große Herren sind auf der Suche nach einem weißen Schweinchen und reiten mit schauerlichem Geschrei durch die Wälder. Sie hätten gewiss ein Herz für den armen, darbenden Gurgi – o ja, sie gewiss!«
    »Sie würden dir den Kopf von den Schultern schlagen, bevor du zwei Worte mit ihnen gesprochen hast«, sagte Gwydion. »Einer von ihnen trug eine Maske, nicht wahr? Eine Maske mit einem Hirschgeweih.«
    »Ja, ein Geweih«, bestätigte Gurgi, »ein großes

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