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Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Titel: Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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dich also bereit, du wirst deinen Auftrag erhalten wie jeder andere – und das früh genug.«
    Gwydions Voraussage traf zu, im Laufe des Morgens stellten sich mancherlei weitere Gäste auf Caer Dallben ein. Bald nach dem Fürsten kam eine Abteilung berittener Krieger an, die auf den Wiesen hinter dem Obstgarten ihr Lager aufschlug. Taran sah, dass die fremden Reiter bis an die Zähne bewaffnet waren. Sein Herz schlug vor Freude. Sicherlich hatten auch diese Kriegsleute etwas mit Dallbens Ratsversammlung zu tun. Neugierig eilte er auf das Lager zu – doch plötzlich, auf halbem Weg etwa, stutzte er und hielt an. Zwei vertraute Gestalten kamen den Pfad heraufgeritten. Taran rannte ihnen entgegen. »Fflewddur!«, rief er erfreut. »Und Doli! Seid ihr es wirklich?«
    Der Zwerg mit dem feuerroten Haarschopf schwang sich von seinem Pony. Einen Augenblick grinste er übers ganze Gesicht, dann nahm er seine gewohnte mürrische Miene an.
    Taran klopfte ihm auf die Schulter. »Welche Freude, dich wiederzusehen, Doli – und das mit dem Wiedersehen meine ich wörtlich! Du hättest dich ja auch unsichtbar machen können.«
    »Unsichtbar machen!« Der Zwerg in der Lederjacke rümpfte die Nase. »Du ahnst nicht, wie sehr einen das auf die Dauer anstrengt. Dass ich jedes Mal schreckliches Ohrensausen davon bekomme, ließe sich noch ertragen. Das Schlimmste ist, dass einen niemand sehen kann, während man unsichtbar ist. Lässt du dir gern auf die Zehen treten? Mitunter geschieht es auch, dass einem jemand den Ellbogen ins Gesicht stößt. Das, ich gestehe es ohne Umschweif, ist ganz und gar nicht nach meinem Geschmack; ich habe die Nase voll davon!«
    »Und du, Fflewddur?«, fragte Taran den Barden, während er ihm vom Pferd half. »Was führt dich hierher? Ich schätze, dass deine Ankunft mit dieser Ratsversammlung zusammenhängt – oder? Auch Doli scheint ihretwegen gekommen zu sein, nicht wahr?«
    »Ich weiß nichts von einer Versammlung«, murmelte Doli. »Eiddileg, unser König, hat mich nach Caer Dallben geschickt, um Gwydion einen Gefallen damit zu erweisen. Mehr weiß ich nicht. Aber wenn du mich fragst, so wäre ich tausendmal lieber zu Hause geblieben, im Reich der Unterirdischen, wo ich mit meinen eigenen Angelegenheiten mehr als genug zu tun hätte.«
    »Und wie steht es mit dir?«, fragte Taran den Barden.
    Fflewddur strich sich das Haar aus der Stirn, nahm die Harfe von der Schulter und beteuerte: »Gwydion kam rein zufällig durch mein Königreich, rein zufällig, wie es den Anschein hatte. Er fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, euch zu besuchen auf Caer Dallben. Als er dann noch hinzufügte, dass ich auch Doli dort antreffen würde, hat es mich keinen Augenblick länger daheim gehalten – obwohl ich mich in der Heimat, als König in meinem Königreich, ganz zufrieden und glücklich gefühlt habe. Kurz und gut, ich bin lediglich aufgebrochen, um Gwydion einen Gefallen zu tun.«
    In diesem Augenblick rissen zwei Saiten an Fflewddurs Harfe mit schrillem Missklang. Der Barde brach auf der Stelle in seiner Erklärung ab und räusperte sich. »Also schön«, bekannte er kleinlaut. »Ich fühlte mich, um die Wahrheit zu sagen, entsetzlich elend in meinen vier Wänden. Jeder erdenkliche Vorwand wäre mir recht gewesen, um mich für eine Weile aus meinem feuchten, traurigen Schlösschen davonzumachen. Du sagtest, dass eine Ratsversammlung hier stattfindet? Schade! Ein Erntefest, wo man auf meine Lieder erpicht ist, wäre mir lieber gewesen!«
    »Gleichviel!«, sagte Taran. »Jedenfalls freue ich mich, dass ihr beiden hier seid.«
    »Mich weniger«, raunzte Doli. »Wenn man mich braucht, ist das meistens ein Zeichen dafür, dass irgendwo etwas stinkt.«
    Während sie zu Dallbens Hütte gingen, blickte sich Fflewddur neugierig um.
    »Nanu, nanu – flattern dort drüben nicht König Smoits Banner im Wind? Kein Zweifel, auch er ist in Gwydions Auftrag hier!«
    Ein Reiter sprengte heran und rief Fflewddur beim Namen. Der Barde stieß einen Freudenschrei aus. »Das ist Adaon!«, rief er. »Taliesins Sohn, des Obersten aller Barden!«
    Adaon sprang aus dem Sattel, und Fflewddur beeilte sich, ihm die Gefährten vorzustellen.
    Taliesins Sohn war ein großer, stattlicher Mann mit vollem schwarzem Haar, das ihm auf die Schultern fiel. Trotz seiner vornehmen Herkunft trug er den Waffenrock eines einfachen Kriegers, ohne jeden Schmuck – bis auf eine seltsam geformte eiserne Spange am Hals. Seine Augen waren sehr tief und klar;

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