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Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Titel: Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Verrätern widersetzt haben.«
    Smoit blieb in der Mitte des Raumes stehen, warf den Mantel zurück, hakte die Daumen in den breiten, eisenbeschlagenen Gürtel, der seinen Leib umspannte, und brüllte los: »He, Morgant! Sie haben dich auch herbeigerufen, nicht wahr? Ich wittere Blut im Wind!« Wild durch die Nase schnaubend, schritt er auf Morgant zu und versetzte ihm einen heftigen Schlag auf die Schulter.
    »Nimm dich in Acht!«, sagte Morgant mit dünnem Lächeln. »Du könntest einmal den Falschen treffen.«
    »Oho!«, bellte König Smoit, wobei er sich auf die feisten Schenkel schlug. »Keine Bange, du Eiszapfen! Ob ich den Richtigen oder den Falschen treffe, ist meine Sache!« Sein Blick fiel auf Fflewddur Fflam. »Lass dich ans Herz drücken, alter Knochen!«, rief er und schlang ihm die Arme mit solcher Begeisterung um den Leib, dass dem Barden die Rippen krachten. »Bei allem Blut, das durch meine Adern rinnt – spiel uns ein Lied auf, du butterköpfiger Harfenzupfer!«
    Nun erblickte der Riese den Jungen. »Und wer bist du?« Er packte Taran mit seinen mächtigen roten Pratzen und schüttelte ihn. »Was willst du denn hier, du gerupftes Huhn?«
    »Das ist Taran von Caer Dallben, der Hilfsschweinehirt«, sagte Fflewddur an Tarans Stelle.
    »Zu dumm, dass er nicht der Koch ist!«, polterte Smoit. »Ich hab nämlich, wie ihr wissen müsst, einen verdammten Hunger im Leib.«
    Dallben klopfte Ruhe heischend auf den Tisch, und Smoit trollte sich an seinen Platz, nicht ohne den Barden zuvor ein zweites Mal zu umarmen. Auch die Übrigen ließen sich an der Tafel nieder. Die Stirnseite nahmen Dallben und Gwydion ein, am unteren Ende saß Coll.
    König Smoit hatte seinen Platz zur Linken des alten Zauberers, gegenüber von König Morgant. Taran quetschte sich zwischen den Barden und Doli, der sich darüber beklagte, der Tisch sei zu hoch für ihn. Rechts von Morgant saß Adaon, neben ihm hatte Ellidyr Platz genommen, den Taran seit heute Morgen nicht mehr gesehen hatte. Dallben erhob sich, alle blickten zu ihm empor. Er strich sich den mächtigen grauen Bart und begann: »Für Höflichkeiten bin ich zu alt, deshalb habe ich nicht die Absicht, euch eine lange Begrüßungsrede zu halten. Der Anlass zu dieser Ratsversammlung ist ernst und dringlich, lasst uns daher ohne Umschweife zur Sache kommen. Wie einige von euch aus nächster Nähe erlebt haben«, fuhr er mit seinem Blick auf Taran und dessen Gefährten fort, »hat unser alter Widersacher Arawn, der Herrscher über Annuvin, im vorigen Jahr eine schwere Niederlage erlitten, als Gwydion den Gehörnten König erschlug und das Heer der Verräter in alle Winde zerstreute. Doch niemand von uns wird glauben, dass Arawn damit für alle Zeiten bezwungen sei. Sichere Anzeichen sprechen dafür, dass er die Absicht hat, wieder loszuschlagen. Uns bleibt nicht viel Zeit ihn daran zu hindern. Was er im Schilde führt, zeichnet sich immer klarer ab. Ich bitte den Fürsten Gwydion euch davon zu berichten.«
    Mit ernster Miene erhob sich Fürst Gwydion aus dem Hause Don. »Wir alle«, begann er, »kennen die Kesselkrieger, die stummen Mordknechte Arawns, die man nicht töten kann. Der Herr von Annuvin, ihr wisst es so gut wie ich, pflegt die Leiber der erschlagenen Recken aus ihren Gräbern zu rauben und brüht sie im Schwarzen Kessel, wodurch sie zu neuem Leben erweckt werden, eben zu Kesselkriegern. Fortan ist ihnen alles menschliche Fühlen fremd, blindlings und ohne Gnade vollstrecken sie die Befehle Arawns.«
    Die Versammelten nickten, sie wussten Bescheid darüber.
    »Neuerdings aber«, fuhr Gwydion fort, »ist König Arawn dazu übergegangen, sich auch der Lebenden zu bemächtigen: Allenthalben in Prydain verschwinden Männer: Arawn lässt sie totschlagen und nach Annuvin bringen, um sie zu Kesselkriegern zu machen und seine Macht zu vergrößern. Nun liegt es an uns, seinem schändlichen Treiben Einhalt zu bieten.«
    Wenn Taran zum Fenster hinausblickte, sah er die Wälder leuchten, golden und scharlachrot. Milde Luft strich herein, als hätte ein Sommertag sich in den Herbst verirrt. Doch Gwydions Worte machten den Jungen frösteln. Mit Grausen dachte er an die toten Augen der Kesselkrieger, die fahlen Gesichter, das furchtbare Schweigen, mit dem sie ihr unbarmherziges Werk verrichteten.
    »Zum Teufel!«, schrie König Smoit und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Sind wir Memmen und alte Weiber? Ich finde, wir sollten Arawn das Handwerk legen!«
    »Eben zu diesem

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