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Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Titel: Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Er durfte keinen Alarm auslösen. Noch keiner hat die Unterirdischen jemals herausgefordert – außer mir!«, schrie Morda. »Mein Kleinod war mehr als ein hübscher Tand, der einem Abwaschmädchen die Arbeit erleichtert. Seine wahre Kraft lag in meiner Hand. Auf meinen Befehl wurde der Zwergenspion zu einem blinden, kriechenden Maulwurf. Ja«, zischte Morda, »ich hatte mehr Macht, als ich eigentlich gesucht hatte. Wer sollte mir noch widerstehen, da ich ein Mittel besaß, die Menschen in die armseligen, kriechenden Kreaturen zu verwandeln, die sie in Wirklichkeit sind? Wollte ich denn nur einen Edelstein haben? Das ganze Reich der Kleinen Leute war von diesem Augenblick an meine Beute. Und ganz Prydain. Und jetzt erkannte ich meine eigentliche Bestimmung. Die Menschen haben endlich ihren wahren Herrn gefunden.«
    »Ihren Herrn?«, schrie Taran entsetzt. »Du bist niederträchtiger als die, die du verachtest. Du wagst es, von Habgier und Neid zu sprechen? Die Macht von Angharads Edelstein sollte Gutes wirken, nicht versklaven. Früher oder später wirst du dein Leben wegen deiner Übeltaten verwirken.«
    Der Blick aus Mordas lidlosen Augen huschte hin und her wie die Zunge einer Schlange. »Glaubst du?«, entgegnete er leise.
    Ein lauter Schrei und ein polterndes Geräusch drangen in die Kammer. Morda nickte kurz. »Wieder eine Fliege in meinem Netz.«
    »Fflewddur!«, stöhnte Taran. Morda verließ die Stube. Mit einer jähen Bewegung ließ sich Taran neben Gurgi fallen, und gegenseitig versuchten sie, ihre Fesseln zu lösen – vergebens, denn in wenigen Augenblicken kam der Hexenmeister zurück und zog eine sorgfältig verschnürte Gestalt hinter sich her, die er neben die Gefährten auf den Boden warf. Es war, wie Taran befürchtet hatte, der unglückliche Barde.
    »Großer Belin! Was ist mit euch geschehen? Und was mit mir?«, stöhnte Fflewddur noch ganz benommen. »Ihr seid nicht zurückgekommen. Da bin ich euch suchen gegangen. Ich hatte schon befürchtet, dass ihr euch in den Dornen verfangen hättet.« Vorsichtig bewegte der Barde den Kopf hin und her. »Was für ein Schlag! Mein Hals wird nie mehr das sein, was er früher einmal war.«
    »Du hättest uns nicht folgen sollen«, flüsterte Taran. »Ich konnte dich nicht warnen. Wie geht’s Doli?«
    »Ganz gut«, erwiderte Fflewddur. »Wenigstens besser als uns.« Morda hatte die Gefährten genau beobachtet. »So waren es also die Kleinen Leute, die euch geschickt haben, damit ihr mich ausspioniert. Ihr seid im Bund mit der Zwergenkreatur, die so dumm war zu glauben, mir entrinnen zu können. So sei es denn. Hatte ich erwogen, euch zu schonen? Nun werdet ihr sein Schicksal teilen!«
    »Ja, Doli aus dem Feenvolk ist unser Gefährte«, schrie Taran. »Nimm den Zauber von ihm. Ich warne dich: Tu keinem von uns etwas zuleide. Dein Plan wird fehlschlagen, Morda. Ich bin Taran von Caer Dallben, und wir stehen unter dem Schutz von Dallben selbst.«
    »Dallben«, geiferte Morda. »Graubärtiger, alter Trottel. Seine Kräfte können euch nicht mehr schützen. Auch Dallben wird sich vor mir beugen und meinen Befehlen gehorchen. Und euch«, fügte er hinzu, »euch werde ich nicht töten. Das wäre eine zu geringe Strafe. Im Gegenteil, ihr sollt leben, solange ihr als Tier leben könnt, deren Gestalten ihr bald annehmen werdet. Ihr sollt leben und in jeder Minute eures jämmerlichen Daseins wissen, was es kostet, mich überlisten zu wollen.«
    Morda nahm den Edelstein und die Kette vom Hals und wandte sich Fflewddur zu. »Du warst sehr kühn, als du nach deinen Freunden gesucht hast – nun wirst du dafür mit Feigheit belohnt werden. Fliehen sollst du von nun an, wenn die Bluthunde bellen oder wenn du die Verfolgung der Jäger hörst. Zittern sollst du, wenn nur ein Blatt bebt oder wenn ein Schatten vorüberhuscht.«
    Mordas Hand fuhr nach vorn, und Taran hörte Fflewddur laut aufschreien. Dann erstarb die Stimme des Barden. Gurgi kreischte, und Taran erstarrte vor Schreck: Der Barde war nicht mehr an seiner Seite, aber in Mordas Hand zappelte ein schwarz-brauner Hase. Morda hielt das Tier in die Höhe und betrachtete es höhnisch lachend, dann warf er es in einen Korb neben Kaws Käfig. Langsam ging er auf die Gefährten zu und blieb vor Gurgi stehen. Dieser blickte entsetzensstarr zu ihm auf und winselte kläglich. Taran zerrte an seinen Fesseln.
    Morda hielt den Edelstein hoch. »Diese Kreatur«, sagte der Hexenmeister, »diese halbe Tier ist für niemanden von

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