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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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nicht … Es spielt schließlich keine Rolle«, platzte sie ungeduldig heraus. »Jedenfalls habe ich überall Gänsehaut, und mir ist unheimlich zu Mute, und mir gefällt die Sache nicht. Du hast Erfahrung, das bestreite ich gar nicht. Aber meine Vorfahren waren Zauberinnen. Ich wäre auch eine geworden, wenn ich es nicht vorgezogen hätte, eine junge Dame zu sein.«
    »Zauberei!«, brummte der Barde unbehaglich. »Halte dich davon fern. Misch dich nicht ein. Das ist auch eine Erfahrung, die ich gemacht habe. Es bringt nichts Gutes.«
    »Wenn die Prinzessin glaubt, dass etwas nicht stimmt«, warf Rhun ein, »dann reite ich gern voraus und sehe nach.«
    »Unsinn«, erwiderte Fflewddur! »Ich bin völlig sicher, dass alles in Ordnung ist.« Eine Saite riss und gab einen schrillen Ton. Der Barde räusperte sich. »Nein, ich bin überhaupt nicht sicher. Zum Kuckuck! Dieses Mädchen hat mir etwas in den Kopf gesetzt, und ich kann es nicht mehr loswerden. Einerseits sieht alles in Ordnung aus – andererseits sieht alles verdächtig aus. Um euch zu überzeugen – das heißt, um mich zu überzeugen«, wandte sich Fflewddur an die Prinzessin, »werde ich derjenige sein, der nachsieht. Als fahrender Barde kann ich kommen und gehen, wie ich will. Wenn nicht, dann spielt es auch keine Rolle. Bleibt hier. Ich werde schnell wieder zurück sein. Wir werden später an König Smoits Tafel herzlich darüber lachen«, fügte er noch hinzu, aber es klang wenig überzeugend.
    Der Barde saß ab, weil er es für klüger hielt, keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Und Llyan wäre eine Sensation gewesen.
    »Und du«, warnte er Glew, »versuche keine dummen Tricks. Ich lasse dich ungern aus den Augen, aber Llyan wird gut auf dich aufpassen. Sie hat schärfere Augen als ich – und schärfere Zähne.«
    Dann machte sich der Barde auf zum Schloss. Eilonwy beobachtete, wie die Tore geöffnet wurden und der Barde ihrem Blick entschwand.
    Der Abend war hereingebrochen, und das Mädchen war ernstlich beunruhigt. Von dem Barden fehlte jede Spur. Die Freunde hatten sich im Buschwerk verborgen, um Fflewddurs Rückkehr abzuwarten, doch Eilonwy erhob sich nun und sah ängstlich zum Schloss hinüber.
    »Nichts ist in Ordnung!«, rief sie ungeduldig und trat einen Schritt aus dem Unterholz heraus.
    König Rhun zog sie zurück. »Vielleicht hast du unrecht«, sagte er. »Fflewddur wäre sofort zurückgekommen, uns zu warnen. Sicher hat ihm Smoit etwas zu essen vorgesetzt oder …« Rhun lockerte sein Schwert. »Ich werde nachsehen.«
    »Nein, das wirst du nicht tun!«, schrie Eilonwy. »Ich hätte zuerst gehen sollen. Ich hätte mehr Verstand haben müssen.«
    Doch Rhun bestand auf seinem Vorhaben. Eilonwy widersprach. Es entstand ein hitziger – wenn auch geflüsterter – Wortwechsel, der erst durch das plötzliche Erscheinen des Barden unterbrochen wurde. Atemlos stolperte er in das Versteck.
    »Es ist Magg! Er hat sie alle gefangen!«
    Seine Stimme war ausdruckslos wie sein bleiches Gesicht. »Gefangen! Eingesperrt!«
    Eilonwy und Rhun lauschten entsetzt Fflewddurs Bericht.
    »Die Krieger wissen nicht, wer die Gefangenen sind, nur dass neben Smoit vier andere wegen Verrat eingesperrt sind. Verrat! Man hat sie gezwungen, die Geschichte zu glauben. Aber es steckt mehr dahinter. Was es genau ist, konnte ich nicht erfahren. Ich glaube, die Posten hatten Befehl, jeden festzunehmen, der die Burg betrat. Glücklicherweise schien sich der Befehl nicht auf fahrende Barden zu beziehen. Es ist so selbstverständlich, dass ein Barde vorbeikommt und um einen Bissen Essen singt, dass die Krieger sich überhaupt nichts dabei dachten. Trotzdem waren sie wachsam und ließen mich nicht in die Nähe der Großen Halle oder der Vorratskammer, in die sie die Gefangenen eingeschlossen haben. Doch habe ich Magg gesehen. Diese schmierige Giftspinne! Wenn ich ihn nur gleich hätte durchbohren können!
    Die Soldaten ließen mich spielen, bis ich dachte, meine Finger würden abfallen«, schloss er schnell. »Sonst wäre ich schon längst zurückgekommen. Ich wagte nicht aufzuhören, sonst hätten sie Unrat gewittert – und es gibt dort eine Menge Unrat, den man wittern könnte!«, schrie er wütend.
    »Wie sollen wir sie befreien?«, fragte Eilonwy. »Mir ist gleichgültig, weswegen sie eingesperrt sind. Das können wir später erfahren. Erst müssen wir sie retten.«
    »Es geht nicht«, sagte Fflewddur verzweifelt. »Unmöglich. Nicht, wenn wir nur vier sind. Und vier

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