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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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außerhalb der Grenzen, wohin man auch blickt. Ich lebte in ständiger Angst, sie könnten meine unterirdischen Gänge und meine Höhlen entdecken. Heutzutage bin ich der Einzige, der einen Stützpunkt des Zwergenvolkes bewacht, der so nahe bei Annuvin liegt.
    Glaubt mir«, sprach Gwystyl hastig weiter, »eure Freunde sind dort, wo sie jetzt sind, besser aufgehoben. Viel sicherer. Egal, was ihnen geschieht, es kann nicht schlechter sein, als in dieses Hornissennest zu tappen. Falls ihr sie zufällig einmal wiedersehen solltet, dann grüßt sie recht herzlich von mir. Tut mir leid, tut mir schrecklich leid, aber ich kann nicht länger bleiben. Ich bin auf dem Weg zum Reich der Unterirdischen. König Eiddileg sollte von diesen Vorkommnissen unverzüglich erfahren.«
    »Wenn König Eiddileg erfährt, dass du uns nicht helfen wolltest«, rief Eilonwy unwillig, »würdest du wünschen, du hättest deinen Posten nie verlassen.«
    »Es ist eine lange, beschwerliche Reise«, sagte Gwystyl mit Grabesstimme und schüttelte den grauen Kopf. Er schien Eilonwys Worte nicht gehört zu haben. »Ich kann die unterirdischen Gänge nicht benutzen. Eiddileg wird alles wissen wollen, was sich über der Erde abspielt. Ich bin nicht sehr für Reisen, nicht mit meiner Gesundheit und erst recht nicht bei diesem Wetter. Im Sommer wäre es ungleich angenehmer gewesen. Aber das kann niemand ändern. Wiedersehen, lebt wohl. Hat mich sehr gefreut.«
    Gwystyl bückte sich und hob ein Bündel auf, das fast ebenso groß war wie er selbst. Eilonwy packte ihn am Arm.
    »Nein, du wirst nicht gehen!«, rief sie. »Du kannst König Eiddileg warnen, nachdem wir die Freunde befreit haben. Versuche nicht, mich zu täuschen, Gwystyl vom Feenvolk. Wenn du uns nicht helfen willst, dann weiß ich, wie ich dich dazu zwingen kann: Ich werde dich zu Mus quetschen!«
    Eilonwy tat, als wollte sie den Zwerg am Genick packen. Gwystyl schluchzte auf und setzte sich kraftlos zur Wehr. »Nicht quetschen! Bitte nicht! Ich könnte es nicht ertragen. Nicht jetzt. Wiedersehen. Wirklich, das ist nicht der rechte Augenblick …«
    Fflewddur hatte sich inzwischen etwas mit dem Bündel beschäftigt. Der riesige Packen war ein Stück gerollt und hatte sich teilweise gelöst.
    »Bei Belin«, murmelte der Barde, »was für ein Ramsch. Der zimperliche Engerling ist schlimmer als eine Schnecke, die den gesamten Hausrat auf dem Rücken trägt.«
    »Es ist nichts, überhaupt nichts«, erklärte Gwystyl auffallend hastig. »Nur ein, zwei Dinge, die die Reise erleichtern sollen.«
    »Wir sollten uns lieber mit diesem Bündel beschäftigen als mit dem dürren Hals dieses Jammerlappens«, meinte Fflewddur. Er hatte sich auf die Knie niedergelassen und wühlte zwischen den verschiedenen Gegenständen. »Vielleicht gibt es hier etwas, das wertvoller ist als Gwystyl.«
    »Nehmt, was ihr wollt«, sagte der Zwerg traurig, als Eilonwy das Licht ihrer Kugel auf das Bündel richtete. »Nehmt alles, wenn ihr wollt. Es spielt keine Rolle, ich komme auch ohne dieses Zeug zurecht. Zwar wird es schwer sein, aber es wird gehen.«
    König Rhun kniete neben dem Barden, der inzwischen einige geflickte Schaffelljacken und zerfetzte Mäntel hervorgezogen hatte.
    »Erstaunlich!«, rief Rhun aus. »Hier ist ein Vogelnest!«
    Ja«, murmelte Gwystyl. »Nimm es. Ich habe es aufgehoben. Man weiß nie, wann man es brauchen kann. Aber es soll jetzt dir gehören.«
    »Nein, nein, danke«, brummte der Barde. »Ich möchte dich nicht berauben.«
    Als Nächstes fanden sie leere und gefüllte Wasserflaschen, einen zusammenlegbaren Spazierstock, ein Kissen, zwei Schnurenden, einige Angelleinen und große Angelhaken, zwei Zelte, eine Anzahl eherner Keile und eine verbogene Eisenstange, einen großen Lappen weichen Leders, der, wie Gwystyl stockend erklärte, über einen Rahmen aus Weidenruten gespannt werden konnte und dann als Boot diente; einige große Bündel getrocknetes Gemüse und Kräuter und zahlreiche Beutel mit Flechten in allen Farben.
    »Für meine Gesundheit«, erklärte Gwystyl und zeigte auf die Flechten. »Die Feuchtigkeit um Annuvin ist fürchterlich. Sie helfen zwar überhaupt nicht, sind aber besser als gar nichts. Aber wenn ihr sie wollt, bitte …«
    Der Barde schüttelte verzweifelt den Kopf. »Nutzloses Gerümpel. Wir können die Angelschnüre und -haken nehmen. Doch was sie uns nützen sollen …«
    »Gwystyl«, rief Eilonwy ärgerlich, »deine Zelte, Boote und Spazierstöcke sind unbrauchbar! Ich

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