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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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möchte dich am liebsten zerquetschen und zwicken, denn ich verliere langsam die Geduld. Verschwinde! Ja, mach, dass du fortkommst!«
    Gwystyl seufzte erleichtert auf und packte hastig sein Bündel. Als er dieses über die Schulter schwang, fiel aus seinem Mantel ein kleiner Sack, nach dem er sich unverzüglich bückte.
    »Was ist das denn?«, fragte Rhun neugierig. Er hatte das Säckchen aufgehoben und war gerade im Begriff, es dem aufgeregten Zwerg zu reichen.
    »Eier«, nuschelte Gwystyl.
    »Hast du ein Glück, dass sie nicht zerbrochen sind«, sagte Rhun freundlich. »Vielleicht sollten wir uns aber vergewissern«, meinte er und knotete die Schnur auf.
    »Eier!« Fflewddur strahlte. »Ich könnte eines oder auch zwei davon vertragen. Ich habe seit Mittag nichts gegessen – diese Krieger haben mich zwar spielen lassen, aber zu essen haben sie mir nichts gegeben. Komm, alter Freund, ich bin so ausgehungert, dass ich glatt eines roh austrinken könnte.«
    »Nein! Nein!«, kreischte Gwystyl und griff nach dem Säckchen. »Es sind keine Eier. Es sind überhaupt keine Eier!«
    »Jedenfalls sehen sie wie Eier aus«, versicherte Rhun. »Was soll es denn sonst sein?«
    Gwystyl schluckte, begann schrecklich zu husten und seufzte ergeben, bevor er antwortete.
    »Rauch«, brachte er mühsam hervor.

Eine Handvoll Eier
    rstaunlich!«, rief König Rhun. »Rauch aus Eiern! Oder sind es Eier aus Rauch?« Der Rauch ist drinnen«, ächzte Gwystyl und wickelte sich fester in seinen schäbigen Umhang. »Lebt wohl. Zerbrecht die Schale, und der Rauch quillt hervor – reichlich. Behaltet sie. Als Geschenk. Falls ihr Fürst Gwydion einmal wiedersehen solltet, dann sagt ihm, er soll Annuvin unbedingt meiden. Was mich betrifft, so bin ich froh, diesen Ort hinter mir zu lassen, und hoffe, ich werde niemals zurückkehren. Auf Wiedersehen.«
    »Gwystyl«, sagte Eilonwy scharf und packte den Zwerg am Ärmel. »Irgendetwas sagt mir, dass es mit deinem Mantel eine besondere Bewandtnis hat. Was hast du noch verborgen? Aber bitte, die Wahrheit. Oder ich verspreche dir, dass ich dich zwicken und zwacken …«
    »Nichts!«, keuchte Gwystyl. Trotz des scharfen Windes hatte er begonnen zu schwitzen. Seine Spinnwebhaare hingen ihm strähnig um den Kopf, und der Schweiß troff ihm von der Stirn, als sei er in einen Regenschauer geraten. »Nichts, außer einigen persönlichen Dingen. Kleinkram. Wenn dich das interessiert, von mir aus …«
    Gwystyl hob die Arme und breitete den Umhang aus, dass er wie eine langnasige und traurige Fledermaus aussah. Er seufzte und stöhnte zum Erbarmen.
    Die Gefährten starrten ihn überrascht an.
    »Krimskrams«, sagte Fflewddur, »jede Menge Krimskrams, bei Belin.«
    In den Falten des Mantels hingen, fein säuberlich befestigt, ein Dutzend Leinensäckchen, Netze und sorgfältig eingeschlagene Pakete. Die meisten schienen noch mehr von den Eiern zu enthalten. Gwystyl löste eines der Netze und gab es Eilonwy.
    »Na, so was«, rief Rhun. »Erst Eier und jetzt Pilze!«
    Soweit die Prinzessin sehen konnte, enthielt das Netz nichts weiter als einige große braun gefleckte Giftpilze. Gwystyl ruderte verzweifelt mit den Armen und stöhnte. »Hütet euch, seid vorsichtig! Wenn ihr einen davon zerbrecht, verbrennt er euch die Haare. Sie machen eine schöne Stichflamme, falls ihr so etwas einmal benötigen solltet. Nehmt sie alle. Ich bin froh, dass ich sie los bin.«
    »Das ist genau, was wir brauchen!«, rief Eilonwy. »Gwystyl, vergib mir, dass ich dir gedroht habe.«
    Sie wandte sich zu dem Barden, der die beiden Säcke zweifelnd untersuchte. »Ja! Das wird uns helfen. Wenn wir nun noch einen Weg finden, um ins Schloss zu gelangen …«
    »Meine liebe Prinzessin«, entgegnete Fflewddur, »ein Fflam ist kühn, aber ich halte es kaum für möglich, eine Festung mit Eiern und Pilzen zu erobern – auch wenn es Eier und Pilze einer ganz besonderen Art sind. Und doch …« Er zögerte, dann schnippte er mit den Fingern. »Großer Belin, wir könnten es schaffen! Ich sehe langsam, wie es gehen könnte.«
    Gwystyl hatte inzwischen die übrigen Pakete aus seinem Umhang getrennt. »Hier«, murmelte er, »ihr könnt genauso gut den Rest haben. Für mich ist es jetzt ohne Bedeutung.«
    Die Pakete, die Gwystyl ihnen mit zitternder Hand entgegenstreckte, enthielten ein dunkles Pulver. »Streut dies auf eure Füße, und niemand wird eure Spuren sehen können – das heißt, falls überhaupt jemand nach euren Spuren sucht. Und wenn ihr

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