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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Rote Brachland zu. Mit grimmer Befriedigung deutete Taran dies so, dass der Feind noch immer die Verfolger fürchtete und alles unternehmen würde, um sie loszuwerden.
    In der Nacht fiel Schnee, und die Freunde, geblendet von den wirbelnden Flocken und der Erschöpfung, schlugen ein Lager auf.
    Bevor die Dämmerung heraufzog, griffen die Kesselkrieger an.
    Zunächst glaubte Taran, nur eine Abteilung der stummen Krieger hätte seine Außenposten überrannt. Doch als die Commot-Männer hastig nach ihre Waffen griffen, die Pferde vor Schrecken aufwieherten und Schwerter gegen Schwerter klangen, erkannte er, dass das gesamte Heer der Feinde im Anmarsch war. Er trieb Melynlas mitten ins Kampfgetümmel. Fflewddur – Glew hatte sich an ihn geklammert – saß auf Llyan und eilte den bedrängten Verteidigern zu Hilfe. Taran hatte Eilonwy und Gurgi aus den Augen verloren. Wie ein unbarmherziges Schwert teilten die bleichen Krieger die Reihen der Commot-Männer und strömten ungehindert weiter. Wer ihnen im Weg stand, wurde vernichtet.
    Den ganzen Tag tobte die ungleiche Schlacht, und die Commot-Krieger versuchten verzweifelt ihre Truppen zu sammeln. Als der Tag sank, bezeichnete eine blutige Spur von Verwundeten und Getöteten den Weg der fahlen Feinde. Mit einem vernichtenden Schlag hatten sie die Reihen der Verfolger durchbrochen und marschierten nun unaufhörlich und rasch der Ebene zu.
    Eilonwy und Gurgi waren verschwunden.
    Entsetzt und niedergeschlagen bahnten sich Taran und Fflewddur einen Weg durch die verstreuten Truppenteile, die sich erneut zu formieren suchten. Man hatte Fackeln entzündet, um Sammelstellen zu markieren, für die, die verirrt und angeschlagen zwischen ihren toten Kameraden umhertaumelten. Die ganze Nacht suchte Taran fieberhaft, blies sein Horn und rief die Namen der vermissten Freunde. Zusammen mit Fflewddur war er über das Schlachtfeld geritten und hatte gehofft, dort irgendein Zeichen von ihnen zu finden. Doch der fallende Schnee deckte alle Spuren zu.
    Am späten Morgen versammelten sich die Überlebenden. Der Durchbruch der Kesselkrieger hatte einen schmerzlichen Wegzoll an Rossen und Reitern gefordert. Unter den Commot-Kriegern war einer von dreien dem Schwert des Feindes zum Opfer gefallen; von den Pferden mehr als die Hälfte. Lluagor galoppierte mit leerem Sattel. Eilonwy und Gurgi waren weder unter den Gefallenen noch unter den Überlebenden.
    Taran rüstete sich, seine verzweifelte Suche in den entfernten Gebieten weiterzuführen. Doch Fflewddur nahm Taran am Arm und hielt ihn zurück. Sein Gesicht war ernst und voller Anteilnahme.
    »Allein wirst du sie nie finden«, warnte er. »Auch kannst du keinen deiner Leute für die Suche entbehren. Wenn wir diese Bestien aufhalten wollen, bevor sie das Brachland erreichen, dann müssen wir uns beeilen. Deine Commot-Freunde sind bereit zum Aufbruch.«
    »Du und Llassar, ihr müsst sie anführen«, bestimmte Taran. »Wenn ich Eilonwy und Gurgi gefunden habe, werden wir euch irgendwo treffen.«
    Der Barde schüttelte den Kopf. »Wenn das ein Befehl ist, dann soll es geschehen. Doch, soweit ich gehört habe, war es Taran der Wanderer, der die Commot-Leute unter seiner Fahne versammelt hat; und sie kamen wegen Taran dem Wanderer. Sie folgten, wohin du sie geführt hast. Für keinen anderen hätten sie dies getan.«
    »Und was meinst du?«, rief Taran. »Willst du, dass ich Eilonwy und Gurgi zurücklasse?«
    »Es ist eine schwere Entscheidung«, sagte Fflewddur. »Und niemand kann sie dir leichter machen.«
    Taran gab keine Antwort. Fflewddurs Worte bekümmerten ihn umso mehr, als er wusste, dass sie wahr waren. Hevydd und Llassar wollten nur an seiner Seite kämpfen. Llonio hatte sein Leben in Caer Dathyl geopfert. Es gab keinen Commot-Krieger, der nicht einen Verwandten oder einen Freund verloren hätte. Wenn er sie verließ, um Eilonwy zu suchen, würden sie dann seinen Entschluss gutheißen? Die Reiter warteten auf seine Befehle. »Wenn Eilonwy und Gurgi getötet wurden«, sagte Taran gepresst, »dann kann ich ihnen nicht mehr helfen. Wenn sie leben, muss ich hoffen, dass sie einen Weg zu uns finden.« Er schwang sich in den Sattel. »Wenn sie leben«, sagte er leise. Ohne einen letzten Blick auf die schweigenden, leeren Hügel zurückzuwerfen, ritt er auf seine Krieger zu.
    Als die Commot-Leute ihren Weg fortsetzten, hatten die Kesselkrieger bereits einen großen Vorsprung und bewegten sich unablässig auf die Ausläufer der Bran-Galedd-Berge

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