Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
Vom Netzwerk:
von Llyr nicht die geringste Absicht hatte, seiner Warnung zu folgen. Die Entscheidung, die Taran getroffen hatte, lag drückend auf ihm, und seine Zweifel wurden größer, als die Reiter sich am Waldrand sammelten und der Augenblick für ihren Ritt über das Brachland immer näher rückte.
    Er fror. Der Wind, der über das flache Land strich, drang durch den Stoff seines Mantels wie eisiges Wasser. Er fing einen Blick von Coll auf, der ihm zuzwinkerte und zunickte. Taran hob das Horn an die Lippen und blies zum Vormarsch. Auf Colls Rat hin hatten die Gefährten und die Reiter kräftige Zweige von den Bäumen gehauen. Jetzt ritten sie wie Ameisen, die mit Strohhalmen beladen sind, hinaus auf das weite, kahle Land und kämpften sich durch die Rinnen und Bodenerhebungen. Zu ihrer Rechten erhob sich eine beschädigte Mauer, eine frühere, längst nutzlose Grenzmarkierung, deren geborstene Teile sich über das Land erstreckten und erst unmittelbar am Fuß der steilen Bran-Galedd-Hügel aufhörten.
    Dorthin führte Taran in aller Eile seine Truppe. Es schien ihm, dass die Kesselkrieger sie bereits bemerkt hatten, denn die dunklen Reihen beschleunigten ihren Schritt und stürmten rasch über das Brachland. Tarans Reiter waren abgesessen und warfen ihre Äste in die Lücken zwischen die Mauerabschnitte. Die Reihen der Kesselkrieger näherten sich. Neben ihnen ritten Häscher, gekleidet in schwere Jacken aus Wolfsfell. Sie waren die Feldherren, und Taran hörte ihre Befehle, die ihn wie Peitschenhiebe trafen. Er konnte sie nicht verstehen, da sie in einer unbekannten Sprache gegeben wurden, doch verstand er sehr wohl den hasserfüllten Klang der Stimmen und das grausame Lachen, das die Häscher ausstießen.
    Wie vor Caer Dathyl blieben die Kesselkrieger in Reih und Glied und marschierten und marschierten unaufhaltsam. Sie hatten die Klingen aus ihren schweren Bronzegürteln gezogen. Matt glänzten die Beschläge auf ihren ledernen Brustpanzern. Ihre bleichen Gesichter waren erstarrt und ebenso leer wie ihre blicklosen Augen.
    Plötzlich schrieen die Hörner der Feldherren wie Falken. Die Kesselkrieger strafften sich, stürmten im nächsten Augenblick mit schnelleren Schritten vorwärts und stampften schwer über die dunkle rote Erde.
    Die Männer der Commots sprangen zu ihren provisorischen Barrikaden aus Steinen und Zweigen. Die Kesselkrieger warfen sich gegen die Mauer und versuchten sich hinaufzuziehen. Fflewddur ließ Llyan und Glew bei den Pferden. Er ergriff einen langen Ast, schrie so laut er konnte und warf den Zweig wie einen Speer in die angreifende Kriegerschar. Neben ihm schwang Gurgi eine riesige Stange und drosch verzweifelt in die anschwellende Woge wütender Krieger. Ohne Rücksicht auf Tarans Befehl schleuderte Eilonwy ihren Speer, sodass der erste der Kesselkrieger taumelte und stürzte, während die anderen schweigend und unheimlich über ihn hinwegströmten. Tarans Trupp verdoppelte sogleich seine Anstrengung, schlug wild um sich und wehrte sich mit aller Kraft gegen den stummen Feind.
    Andere der unheimlichen Truppe verloren den festen Halt, als sie sich blind gegen die Barriere warfen und dort niedergeschlagen wurden.
    »Sie fürchten sich vor uns!«, triumphierte der Barde. »Seht! Sie wenden sich ab! Wenn wir sie nicht erschlagen können, bei Belin, so können wir sie wenigstens zurückschlagen!«
    In dem Durcheinander und Lärm der Krieger und Signale der Häscher gewahrte Taran, dass die Reihen der Kesselkrieger vor den drohenden Speeren zurückwichen. Sein Herz schlug schneller. Hatten die Anführer tatsächlich Angst vor dem Hindernis, vor der schwindenden Kraft ihrer schweigsamen Truppe? Schon jetzt schien die Woge der Angreifer schwächer – doch er konnte nicht sicher sein, ob nur die Hoffnung ihm dies vorspiegelte. Er wusste nicht einmal sicher, wie lange sie an der Mauer gekämpft hatten. Er war müde vom ständigen Schlagen, sodass es ihm eine Ewigkeit zu dauern schien. Doch war der Himmel noch hell.
    Plötzlich erkannte er, dass Fflewddur recht hatte. Die bleichen Krieger waren zurückgeworfen. Die Häscher hatten ihre Entscheidung getroffen. So wie Raubtiere, die eine Beute finden, die zu gut geschützt und nicht ihrer Mühe wert ist, bliesen sie einen lang gezogenen, schwellenden Ton auf dem Horn und führten die Kesselkrieger auf die Berge von Bran-Galedd zu.
    Die Commot-Leute jubelten. Taran aber suchte Coll. Der alte Krieger lief an der Mauer entlang, und Taran rief ihn an. In diesem

Weitere Kostenlose Bücher