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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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geworden.
    »Höhlen«, brummelte er vor sich hin. Er schnippte mit den Fingern. »Höhlen! Hört zu«, fuhr er schnell fort. »Nur eine Tagesreise von hier entfernt – ja, da bin ich ganz sicher – liegt ein Bergwerk des Zwergenvolkes. Die besten Steine und die wertvollen Juwelen sind bereits abgebaut, und seit ich zurückdenken kann, lässt König Eiddileg niemanden dort mehr arbeiten. Aber ich glaube, wir können hineingelangen. Natürlich! Wen wir dem Hauptstollen folgen, müssten wir fast am Rand des Roten Brachlandes herauskommen. Ihr könnt die Kesselkrieger ohne Weiteres einholen. Mit all unseren Kriegern werden wir sie auf irgendeine Weise aufhalten können. Wie, das weiß ich nicht. Das spielt im Augenblick auch keine Rolle. Wir werden dieses Hindernis nehmen, wenn es so weit ist.«
    Doli grinste von einem Ohr zum anderen. »Meine Freunde, ihr habt nun das Feenvolk an eurer Seite. Wenn wir etwas tun, dann tun wir es gut. Die eine Hälfte unserer Sorgen sind nun vorüber. Die andere«, fügte er hinzu, »das ist etwas anderes.«
    Zum ersten Mal seit dem Aufbruch von Caer Dallben schien Glew guter Laune zu sein. Die Vorstellung von einer Höhle schien ihn aufzuheitern, auch wenn das Ergebnis seiner guten Laune eine wahre Sturzflut weitläufiger Geschichten über seine Heldentaten als Riese war. Doch als nach einem Marsch von einem Tag und einer Nacht Doli vor einem steilen Felsen anhielt, blickte er furchtsam um sich. Er rümpfte die Nase und sah bestürzt aus. Der Zugang zu der alten Mine war nichts weiter als ein Riss im Felsen, gerade breit genug für ein Pferd und mit durchsichtigen Eiszapfen bestückt, die wie scharfe Zähne über dem Eingang hingen.
    »Nein, nein«, stammelte Glew. »Das lässt sich nicht vergleichen mit meinem Reich auf Mona. Nicht halb so groß. Nein, ihr könnt einfach nicht von mir erwarten, dass ich in einer derartig armseligen Höhle herumstolpere.« Er wäre zurückgewichen, hätte ihn nicht Fflewddur am Kragen erwischt und mitgezogen.
    »Halt den Schnabel, Riese!«, schrie er ihn an. »Du gehst hinein wie wir anderen auch.«
    Aber Fflewddur selbst schien nicht gerade erbaut davon, Llyan durch den Felsspalt zu führen.
    »Ein Fflam ist tapfer«, murmelte er, »ich aber bin nie ein Freund von unterirdischen Gängen und so etwas gewesen. Nur Ärger mit ihnen. Passt auf, wir werden uns in wühlende Maulwürfe verwandeln, bevor wir wieder rauskommen.«
    Am Eingang der Höhle zügelte Taran sein Pferd. Nun gab es keine Hoffnung mehr, dass sie Eilonwy finden könnten. Wieder kämpfte er mit dem Gedanken, nach ihr zu suchen, bevor sie ewig für ihn verloren wäre. Er versuchte mit aller Macht den Gedanken zu vertreiben, doch als er sich schließlich zwang, dem Barden zu folgen, war ihm, als ließe er sein Herz zurück. Blind stolperte er in die Finsternis.
    Nach Dolis Anweisungen hatten die Krieger Fackeln angefertigt. Diese wurden nun angezündet, und Taran erkannte, dass sie der Zwerg durch einen Schacht führte, der sich leicht senkte. Die Wände, natürlicher Felsen, reichten nicht weiter in die Höhe als Tarans ausgestreckte Hand. Die Commot-Krieger waren abgesessen und führten die verstörten Pferde vorsichtig an scharfen Felsnasen vorbei und über spitzes Geröll.
    Dies, so erzählte Doli, war nicht das Bergwerk selbst, sondern nur einer der unzähligen Nebentunnel, den die Kleinen Leute benutzt hatten, die Säcke mit den kostbaren Steinen fortzutragen. Und tatsächlich, wie Doli es vorhergesagt hatte; öffnete sich bald der Durchgang, und die Decke war nun dreimal so hoch, wie Taran groß war. Schmale Galerien aus Holz, eine über der anderen, zogen sich entlang den Wänden. Viele allerdings waren verrottet, und die Balken lagen in einem wirren Haufen auf dem Boden. Halb verfaulte Holzträger stützten die Gewölbe ab. Doch einige waren völlig zerstört, sodass die Krieger gezwungen waren, ihren Weg äußerst vorsichtig zu ertasten. Die Luft war erstickend nach dem eisigen Wind über der Erde und schwer von Staub und Moder. Echos flogen wie Fledermäuse durch die längst aufgegebenen Gänge, als das Heer sich in schwankender Reihe vorwärts bewegte. Die Männer hielten die Fackeln hoch über den Kopf, und die tanzenden Schatten schienen die Geräusche der Schritte zu dämpfen.
    Nur das durchdringende Wiehern eines verängstigten Pferdes durchbrach die Stille.
    Glew hatte während der ganzen Zeit nicht aufgehört, sich zu beklagen, nun stieß er einen überraschenden Schrei

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