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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Taran atemlos.
    »Hätte ich davon gesprochen, wenn es nicht möglich wäre?«, gab der Zwerg ungeduldig zurück.
    Fflewddur pfiff anerkennend. »Du machst sehr große Pläne, alter Kumpan. Aber das gefällt mir durchaus. Bei Belin, wenn wir es schaffen könnten, würden wir sie mit einem einzigen Schlag vernichten. Wir wären sie ein für alle Mal los!«
    Doli hörte dem Barden nicht mehr zu. Er gab rasch Befehle an seine Krieger. Diese nahmen sogleich ihre Äxte auf und hieben und hackten auf die Bäume ein, entwurzelten Büsche und eilten mit ihrer Last an den See.
    Taran vergaß seine Zweifel, zog das Schwert und schlug ebenfalls Äste von den Bäumen. Fflewddur arbeitete neben ihm, und trotz der eisigen Kälte lief ihnen der Schweiß von der Stirn. Ihr Atem hing als weiße Wolke vor den Gesichtern. Am erstarrten Wasserfall erklangen die Äxte der Unterirdischen. Doli sauste zwischen den Männern hin und her, häufte Holz an oder wälzte Felsbrocken und Steine, um ein schmaleres Bachbett zu schaffen.
    Die Nacht verging schnell. Taran war so erschöpft, dass er taumelte. Seine steifen Hände waren aufgerissen und bluteten. Auch Fflewddur vermochte sich kaum auf den Füßen zu halten. Doch das Volk der Zwerge arbeitete unermüdlich weiter. Bevor die Morgendämmerung anbrach, waren der See und der Wasserlauf so mit Ästen und Zweigen bedeckt, als wären sie von einem Wald überwuchert. Da erst war Doli zufrieden.
    »Jetzt zünden wir es an«, sagte er zu Taran. »Der Zunder des Feenvolkes brennt heißer als alles, was ihr Menschen kennt. Die ganze Pracht wird in einem Augenblick in Flammen stehen.«
    Er pfiff durch die Zähne. Am Ufer wurden die Fackeln der Zwerge angezündet. Wie fallende Sterne flogen sie durch die Luft, als die Kleinen Leute sie in die Holzhaufen schleuderten. Die ersten Zweige fingen Feuer, dann brannten plötzlich alle Äste. Ein wütendes Krachen erfüllte die Luft, das nur von Dolis Ruf übertönt wurde, der den Freunden befahl, sich von den Flammen zurückzuziehen. Eine heiße Woge, wie der Feueratem eines Hochofens, griff nach Taran, sodass er schwankte und zwischen den Steinen fast den Halt verlor. Das Eis schmolz. Er hörte das Zischen erlöschender Flammen. Doch das Feuer, zu stark, um völlig zu erlöschen, wütete nur um so wilder. Aus dem Fluss erhob sich ein Krachen und Stöhnen, als die Felsbrocken von der anschwellenden Flut bewegt wurden. Im nächsten Moment gaben die Steine nach wie ein Tor, das aus den Angeln gehoben wird, wie eine Mauer, die man durchbricht, und durch die enge Rinne stürzten Wassermassen, die alles vor sich herschoben. Riesige Eisblöcke donnerten den Felsen hinab, sprangen und rollten, als seien es nur Kieselsteine. Die Flut trug die brennenden Zweige mit sich fort. Über dem wütenden Wasser flogen und tanzten Wogen aus Funken, der Wasserlauf brannte lichterloh, und Feuerkaskaden sprangen den Abhang hinunter.
    Im Tal unter ihnen schrien die Häscher und suchten zu fliehen. Es war zu spät. Das brüllende Wasser und die niedersausenden Steinbrocken trieben die Krieger zurück, die versuchten, den Hohlweg hinanzusteigen. Schreiend und fluchend wurden sie von den Wassermassen überspült oder wie Splitter durch die Luft gewirbelt und gegen die scharfkantigen Felsen geschmettert. Einige erreichten höher gelegene Gebiete. Doch Taran bemerkte schwarze Schatten, die sich auf sie stürzten – nun war die Reihe an den Tieren, Rache an denen zu nehmen, die sie seit jeher mitleidslos gejagt und vernichtet hatten.
    Stille breitete sich über dem Tal aus. Im Dämmerlicht sah Taran den Schimmer von dunklem Wasser, das den Hohlweg ausfüllte. Einige der Zweige brannten noch, andere qualmten. Grauer Rauch lag wie feiner Nebel in der Luft.
    Ein Geräusch in seinem Rücken ließ Taran herumfahren und nach dem Schwert tasten.
    »Hallo!«, sagte Eilonwy. »Wir sind wieder da.«
    »Du hast eine sonderbare Art, Leute zu begrüßen«, fuhr Eilonwy fort, als Taran sie überrascht ansah und unfähig war ein Wort hervorzubringen. »Du könntest wenigstens etwas sagen.«
    Gurgi versuchte währenddessen, jeden gleichzeitig zu begrüßen, überkugelte sich vor Freude und stieß ein begeistertes Gebell aus.
    Taran hatte sich etwas gefasst, trat auf Eilonwy zu, legte den Arm um ihre Schulter und drückte sie an sich.
    »Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben …«
    »Wie dumm von dir«, tadelte Eilonwy. »Ich habe nie die Hoffnung aufgegeben. Allerdings muss ich zugeben, dass ich

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