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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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packen, um sie vor steilen Abgründen zu bewahren. Bald erreichten die Wanderer den Rand einer tiefen Talmulde, und Eilonwy schrie vor Freude laut auf.
    »Ich sehe sie! Ich sehe sie!« Aufgeregt deutete sie hinunter in das breite Tal. Gurgi tanzte und hüpfte vor Freude. »Oh, ja! Es ist lieber Herr!«, schrie er. »Oh, ja! Und tapferer Barde! Nicht größer wie Ameisen! Aber scharfäugiger Gurgi erkennt sie mit Spähen und Sehen.«
    Eilonwy musste sehr genau hinsehen, um die winzigen Gestalten unterscheiden zu können, so weit waren sie entfernt. Sie wusste, dass der langwierige Abstieg ins Tal noch den ganzen Tag dauern würde, und sie musste die Freunde unbedingt vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Gerade wollte sie den Felsen hinabklettern, als sie plötzlich innehielt.
    »Was tun sie bloß?«, rief sie. »Sie gehen direkt in die Felswand. Ist es eine Höhle? Schau, der letzte Reiter. Von den anderen ist keine Spur mehr zu sehen. Wenn das eine Höhle ist, dann ist es sicher die größte in ganz Prydain. Ich verstehe überhaupt nichts mehr! Gibt es dort irgendeinen Durchgang? Oder einen Tunnel? Sonderbar. Aber eigentlich sollte man bei diesem Hilfsschweinehirten darauf gefasst sein, dass er immer dann verschwindet, wenn man ihn eben gefunden hat.«
    Und Eilonwy tastete sich eilig den steilen Hang hinab. Es schien endlos zu dauern. Selbst mit der Hilfe von Brynach und Briavael hatten sie erst wenig mehr als die Hälfte des Weges zurückgelegt, als die Sonne versank und die Schatten länger wurden. Brynach blieb ganz plötzlich stehen und knurrte. Er hechelte und entblößte die Zähne. Seine Augen waren auf das Tal gerichtet, und die Schnauze zuckte unsicher. Eilonwy bemerkte nun, was Brynach gesehen haben musste. Eine lange Reihe von Kriegern war aufgetaucht und marschierte eilig nach Westen.
    Briavael winselte durchdringend. Aus dem Ton spürte Eilonwy Furcht und Hass. Und dann verstand sie.
    »Häscher!«, rief das Mädchen. »Es sieht aus, als seien es Hunderte von ihnen, die zurück nach Annuvin gehen. Oh, ich hoffe, sie finden Tarans Spuren nicht, auch wenn er jetzt wahrscheinlich in Sicherheit ist.«
    Doch gerade, als sie dies gesagt hatte, nahm sie eine Bewegung an der Felswand wahr. Entsetzt schlug sie die Hände vors Gesicht. Einer nach dem anderen von Tarans Kriegern trat aus dem Schatten.
    »Nein!«, flüsterte Eilonwy entsetzt. »Sie kommen wieder heraus.«
    Von ihrem Beobachtungsposten konnte das Mädchen das gesamte Tal übersehen, und plötzlich wurde ihr klar, dass die Commot-Krieger und die Häscher sich einander ahnungslos näherten.
    »Sie gehen in eine Falle!«, schrie Eilonwy. »Taran! Taran!«
    Das Echo erstarb in der weiten Schneewüste. Taran konnte sie weder sehen noch hören. Dunkelheit hatte sich nun über das Tal ausgebreitet und verbarg so den unvermeidlichen Zusammenstoß der beiden Truppen vor Eilonwys Augen. Es war ein Albtraum, man konnte nichts tun, als auf das Gemetzel warten, das unausweichlich war. Eilonwy kam sich vor, als seien ihre Hände gefesselt und ihr Mund geknebelt.
    Sie rief immer noch Tarans Namen. Dann zog sie die goldene Kugel aus dem Mantel und hob sie hoch empor. Heller und heller glühte sie auf. Die Wölfe wandten sich erschreckt ab, und Gurgi bedeckte sein Gesicht mit den haarigen Armen. Die Strahlen breiteten sich aus und leuchteten bis in die Wolken hinauf, als würde die Sonne selbst aus dem felsigen Hang des Gebirges erstrahlen. Die schwarzen Felsen und Bäume waren in Licht getaucht. Das ganze Tal war so hell wie am Mittag.

Der Fluss aus Eis
    ie Woge goldenen Lichts, die so plötzlich über das Tal hereinbrach, erschreckte die Häscher. Sie schrien auf, und die Furcht lief durch ihre Reihen. Sie gerieten in Unordnung und zogen sich in den schützenden Schlund eines Felsens zurück. Augenblicklich erkannte Taran, wie nahe er daran gewesen war, die Commot-Reiter in eine tödliche Falle zu führen. Aber er schrie vor Freude auf.
    »Eilonwy!«
    Er hätte Melynlas angetrieben, um die andere Seite des Tals zu erreichen, wäre ihm nicht Fflewddur in die Zügel gefallen.
    »Halt, halt«, rief der Barde. »Sie hat uns gefunden, das ist richtig. Bei Belin! Es gibt keinen Zweifel, dass das Licht von ihrer Kugel kommt. Sie hat uns das Leben gerettet. Gurgi ist sicherlich bei ihr. Aber wenn du zu ihnen reitest, wird keiner von euch zurückkommen. Wir haben die Häscher gesehen, und sie müssen uns ebenfalls entdeckt haben.«
    Doli war auf einen Felsen geklettert

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