Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers
unschuldigem Blick.
»Na ja, ich meine, dich in eine Menschenfrau verwandeln?«
Das Irrlicht fing an zu kichern, als belustige sie die Vorstellung ungemein. »Wie kommst du denn darauf?«
»Hm, ich weiß nicht. In dem Traum vor ein paar Tagen, in dem wir beide uns trafen, da warst du groß.« Er spürte, wie ihm eine leichte Verlegenheitsröte ins Gesicht stieg, als er sich an die Erfahrung erinnerte.
Die winzige Frau schüttelte den Kopf. »Tarean Keinriese, was bist du für ein Wirrkopf. Das war doch nur ein Traum.«
Er zog fragend die Augenbrauen hoch. »Nur ein Traum?«
Moosbeere kicherte erneut, dann hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange, grinste ihn verschmitzt an und flüsterte noch einmal: »Nur ein Traum.« Damit stieg sie summend in die Luft auf, um zu Bromm und den anderen hinüberzuhuschen.
Auril trat neben ihn. »Mein Vater und ein paar unserer Soldaten sind da. Wir können gleich los.«
»Ja, in Ordnung«, erwiderte Tarean.
Etwas in seiner Stimme ließ die Albin aufhorchen. »Was hast du?«, wollte sie wissen.
»Ach, nichts«, meinte er, »es ist nur Moosbeere. Sie verwirrt mich manchmal.«
»Sie ist ein Irrlicht. Was erwartest du?«
»Hm.«
»Und ich denke, sie liebt dich.«
Erstaunt wandte Tarean den Kopf und warf der Albin einen forschenden Blick zu, aber diesmal konnte er keinen Funken von Sarkasmus in ihren Augen entdecken. Schließlich sackten seine Schultern etwas nach unten. »Ich würde gerne behaupten, dass ich das weiß, aber es wäre gelogen. Mal könnte man es glauben, ja, dann wieder scheint die Vorstellung vollkommen abwegig.«
»Und was ist mit dir?«, hakte die Albin nach.
Irgendwie erschien es dem Jungen seltsam, dass er hier, am unpassendsten aller Orte und zum unpassendsten aller Zeitpunkte, über seine Gefühle sprechen sollte. Und dennoch … »Was soll ich sagen? Ich mag sie.« Er blickte auf seine Füße. »Sehr. Aber sie ist ein Irrlicht, nicht wahr? Und außerdem …« Und da hob er den Kopf wieder und sah Auril einfach nur an. … liebe ich jemand anderen.
Für einen Moment erwiderte Auril seinen Blick, und in ihren grünen Augen flackerte es. Sie wandte sich halb um und schaute über die Burgmauern von At Arthanoc auf die dahinter liegende Ebene und darüber hinaus in die Ferne. »Ich frage mich, was jetzt geschehen wird«, sagte sie.
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Tarean. »Ich hoffe, es wird alles anders. Besser. Irgendwie.«
Einen kurzen Moment standen sie so Seite an Seite. Dann spürte er, wie ihre Hand die seine suchte, und diesmal zögerte er weder, noch machte er sich Gedanken. Er ergriff sie einfach nur und hielt sie fest.
Im Osten, über den Gipfeln der Grauen Berge, brach die Sonne durch die Wolken.
DANKSAGUNG
Viele mögen glauben, dass ein Roman (im Gegensatz zu einem Film etwa) die Leistung eines Einzelnen ist: des Autors. Das stimmt nicht. Auch ein Autor (wie ein Regisseur) hat Menschen um sich herum, die ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen, auf dass seine Geschichte besser wird, als sie es ohne ihr Zutun jemals hätte werden können. Das war in meinem Fall nicht anders. Deshalb gebührt mein Dank all jenen, die mich während der verschiedenen Entstehungsphasen von »Der Sohn des Fluchbringers« unterstützt haben:
Ich danke meiner Familie, die meine von Kindesbeinen an bestehende Begeisterung fürs Geschichtenerzählen immer unterstützte und nie – na ja, selten – versucht hat, mir einen sinnvolleren Zeitvertreib nahezulegen (beispielsweise an der frischen Luft Fußball spielen).
Ich danke Simon Ofenloch dafür, dass er sich im Herbst 2006 auf das zunächst Furcht einflößende Projekt, gemeinsam je einen Roman zu schreiben, eingelassen hat. Ohne unseren kreativen Austausch, das gegenseitige Antreiben und die produktiven Schreibsamstage wäre der »Fluchbringer« sicher niemals so rasch Wirklichkeit geworden.
Weiterhin gilt mein Dank Olivia Just, Anke Mundt, Dominik Cenia und Christian Humberg, meinen ersten Lesern und Kritikern, die mir mit genauem Blick auf die Erstfassung und vielen kleinen Anmerkungen – vom Komma- bis zum Logikfehler – geholfen haben, den Feinschliff vorzunehmen.
Und natürlich danke ich meinen Agentinnen Natalja Schmidt und Julia Abrahams sowie Sara Riffel und Volker Busch von Egmont/ LYX , die es schließlich möglich gemacht haben, dass aus einem Stapel Papier ein Buch wurde.
Ein spezieller Dank gilt zuletzt Eva Schmitz und Stephan Schäfer, Freunden seit einer halben Ewigkeit, die mit mir an all
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