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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Sitzbänken.
    »Ah, Reisende! Willkommen, willkommen!« Aus einer Seitentür trat ein glatzköpfiger Sette, dessen Mangel an Haupthaar durch einen prächtigen Bartwuchs wettgemacht wurde. Er trug ein helles Hemd und darüber eine dunkle Weste, und um seinen stattlichen Bauch war eine Schürze gebunden, wie sie ein Koch oder ein Schankwirt tragen mochte. Strahlend kam er auf Tarean und Iegi zu. »Tretet näher, junge Herren. Setzt Euch. Legt Eure staubigen Mäntel ab und lasst mich Euch die Gerichte des Tages empfehlen.«
    Bevor Tarean imstande war, nur ein Wort zu sagen, hatte der Sette ihn zu einem der Tische geführt und genötigt, sich zu setzen. Iegi, dem ihr Gastgeber so gleichgültig begegnete, als sehe er jeden Tag Vogelmenschen, folgte beiden mit einem leichten Schmunzeln.
    Der Sette – zweifellos handelte es sich um Gridoman selbst – klatschte tatendurstig in die Hände. »Nun verratet mir, junge Herren: Was kann ich für Euch tun?«
    »Eigentlich bringen wir Euch nur die Ponys Eures Bruders, der oben im Norden das Gasthaus »Zum Schwarzen Brull« betreibt«, eröffnete ihm Tarean.
    Sein Gegenüber legte in milder Verwirrung die Stirn in Falten. »Ihr bringt die Ponys meines Bruders?«, echote er. »Potzdonner. Dürfte ich fragen, weshalb?«
    »Nun, das ist eine etwas längere Geschichte«, mischte sich Iegi ein. »Um es kurz zu …«
    Doch das schien ein Satz zu sein, der genau nach Gridomans Geschmack war, denn er unterbrach den jungen Vogelmenschen mit einem weiteren Zusammenschlagen seiner breiten Hände. »Eine Geschichte. Wunderbar! Dann schlage ich vor, dass ich den jungen Herren erst einmal einen Krug Bier bringe, dazu empfehle ich den kräftigen Fleischtopf nach Art des Hauses, und während des Schmausens bin ich ganz Ohr, welch ungewöhnliches Schicksal Euch und die Ponys meines Bruders nach Steilklipp geführt hat.« Ohne einen Einwand zuzulassen, machte Gridoman auf dem Absatz kehrt und verschwand wieder durch die Tür, hinter der Tarean die Küche vermutete.
    Gleich darauf kehrte er mit zwei Krügen schäumenden Dunkelbiers zurück, und auch der Fleischtopf wurde in so auffälliger Geschwindigkeit aufgetragen, dass er unmöglich frisch zubereitet sein konnte. Er schmeckte trotzdem besser als alles, was Tarean bislang zustande gebracht hatte.
    »So.« Mit zufriedenem Grinsen gesellte sich ihr Wirt mit einem dritten Bierkrug zu ihnen. »Was führt Euch nun nach Steilklipp?«
    Tarean blickte Iegi an. Sie hatten sich darauf verständigt, so wenig wie möglich über ihre Reise preiszugeben, Gridoman aber zumindest in ihre augenblicklichen Sorgen einzuweihen. Vielleicht vermochte der Wirt ihnen zu helfen.
    »Wir kommen aus den Wolkenbergen und sind auf dem Weg nach Süden«, erwiderte Tarean, wobei er seine Worte mit Bedacht wählte.
    »Ah, ihr wollt nach Durai!«, rief der Wirt.
    »Dort werden wir vermutlich Halt machen«, gab der Junge ausweichend zurück. »Doch eigentlich liegt unser Ziel weiter südlich.«
    Gridoman rieb sich mit nachdenklicher Miene die Nase. »Aber was gibt es denn südlich von Durai noch außer Wildnis und … oh!« Seine Augen fingen an zu leuchten. »Die Glutlande. Was zieht Euch denn dorthin, junge Herren?«
    »Wir haben nicht gesagt, dass wir in die Glutlande wollen«, warf Iegi mit strengem Blick ein.
    »Natürlich, natürlich«, wiegelte ihr Gegenüber ab. »Wer würde da auch hinwollen, außer Schurken und Drachenjägern. Seid Ihr Drachenjäger?«
    »Wir sind auf der Suche nach einer Freundin«, versuchte Tarean mit Nachdruck, das Gespräch wieder in die gewünschte Richtung zu lenken. »Sie wurde entführt, und es ist wichtig, dass wir schnell und dazu unauffällig vorankommen, denn wir wollen schließlich unsere Feinde nicht auf uns aufmerksam machen. Ungünstigerweise begleiten uns zwei Gefährten, die dazu neigen, die Blicke anderer auf sich zu ziehen.«
    »Felsspat und Wolkenbruch, das klingt ja mächtig geheimnisvoll«, rief Gridoman.
    »Und das sollte es auch bleiben«, gab Iegi zurück. »Ein Geheimnis.«
    »Deswegen stecken wir im Augenblick ein wenig in der Klemme«, fuhr Tarean fort. »Wir wissen nicht, wie wir den Bruch überwinden können, ohne dass es Ärger gibt. Könnt ihr uns zufällig einen Flugschiffer empfehlen, der für den rechten Sold nicht so genau hinschaut, wen er befördert?«
    Ihr Gastgeber kratzte sich nachdenklich am Bart. »Nun, Ihr müsst mir schon ein wenig genauer verraten, wie heikel diese Angelegenheit ist, damit ich Euch einen Rat

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