Tarnen, tricksen, täuschen
gehört.
Dieses indirekte Ansprechen der Inkompetenz sorgt dafür, dass die Gegenseite diskreditiert wird. Das ist im Projekt vor allem eine beliebte Art, sich durchzusetzen, ohne direkt werden zu müssen. Im Zweifelsfall redet sich der Angreifer dann damit heraus, dass das ja spaßig gemeint war und bei dem Mimöschen nur falsch angekommen ist.
Als Projektleiter kann man das nur unterbinden, wenn man eine klare Linie fährt und diese Art von Attacken sofort zurückweist. Das muss man auch gleich am Anfang machen. Wenn es schon mehrfach vorgekommen ist, ist der Aufwand, es wieder abzustellen, sehr groß. Ganz abgesehen davon, dass die Attackierten bereits den Mund halten oder sich aus dem Projekt zurückgezogen haben. Der Effekt ist, dass dann Ideen und bessere Lösungen nicht ins Projekt kommen.
Beruf dich auf Höheres wie die Firmenkultur, Geschäftsleitung, die Erfahrung und das Alter
Wenn man sich durchsetzen will, ist eine göttliche Figur stets hilfreich. Sich auf eine höhere Instanz zu berufen ist dem Menschen innewohnend. Als Herdentier ist es der Mensch gewohnt, höhere Mächte über sich zu haben und sich zu fügen. Also wird eine höhere Macht ins Spiel gebracht, um seine Vorstellungendurchzusetzen. Selbstverständlich kommst du um die Geschäftsleitung nicht herum, da diese letztendlich entscheidet.
Also wirst du solch höhere Mächte aushalten müssen. Wenn du das nicht kannst, dann mach dich selbständig. Dann hast du nur noch zwei höhere Mächte über dir: den Kunden und die Bürokratie wie Finanzamt, Innungen usw. Das reicht dann auch schon.
Wenn du Hilfe brauchst, die im Moment innerhalb der Runde nicht verfügbar ist, berufe dich auf diese höheren Mächte. Mit 50 Jahren wird jedermann dein Alter akzeptieren und dir eine gewisse Erfahrung zuschreiben.
Somit ist die Firmenkultur auf deiner Seite, wenn du erwähnst, dass «wir das nicht können» und in der Firma «das nicht üblich ist». Wer will da widersprechen. Wenn die Firma das noch nie so gemacht hat, dann müssen wir das halt auch so wie immer machen.
Das Beharren ist in den Firmen manchmal so ausgeprägt, dass erst ein Fastkonkurs hier eine Bewegung auslöst. Die Bremser schaffen es mit dieser Haltung, alle Innovationen zu verhindern. Also sei auf der Hut, wenn deine Kollegen so kommen. Selbst kannst du damit viel Widerstand verhindern oder blocken. Götter sind für den Menschen ganz weit oben.
Was also hindert dich daran, dich selbst zum Guru zu ernennen und die Projekte gemäß deiner Karriereplanung zu steuern.
Stets hilfsbereit, aber nur da, wo es einem selbst hilft
Ein beliebtes Mittel, um Einfluss zu nehmen, ist die Hilfsbereitschaft. Wer mag die Samariter nicht? Wenn es dir also gelingt, dort deine uneigennützige Hilfe anzubieten, wo es dir nicht wehtut, aber deinen Zielen und deiner Karriere dient, dann ist das für dich prima gelaufen.
Das Vorgehen ist ganz einfach. An einer Stelle, wo du sicher bist und selbst kaum Aufwand hast, bringst du dich ein und bietest deine Hilfe an. Alle sind mit dir zufrieden, und du kannst dich im Glanz deiner Hilfsbereitschaft sonnen. Wenn es dann aber später in der Sitzung ans Arbeiten geht, wirst du auf deineSamariterdienste an anderer Stelle verweisen. Dort hast du ja soeben uneigennützig gehandelt.
Du verweist also darauf, dass nun aber andere dran sind, die das selbstverständlich ebenso gut können wie du. Dann bist du fein raus. Wenig Aufwand für viel Sozialprestige. Vergiss auch nicht, deine uneigennützige Hilfe an geeigneter Stelle zu erwähnen. Aber bitte nicht plump als Eigenlob.
Sprich die Dinge an und lenke das Gespräch so, dass dein Kollege deine Samariterhaftigkeit erwähnt. Volltreffer. Einfacher und besser geht es nicht. Das Motto muss lauten: Tue Gutes (für dich) und lass andere darüber reden (über deine Hilfsbereitschaft). Damit kann man Punkte sammeln.
Für jedes Problem einen Arbeitskreis
Wenn du ein Projekt verhindern oder verschleppen willst, kannst du dies meist nur mit sehr großem Aufwand erreichen, wenn es nicht auffallen soll. Ein beliebtes und sehr effizientes Mittel dazu sind Arbeitskreise. Jedes Problem wird in einem extra dafür einberufenen Arbeitskreis zuerst grundsätzlich diskutiert. Ich habe Firmen kennengelernt, die hatten nur noch Arbeitskreise, die dann meist auch nur um sich selbst gekreist sind. Damit verschleppen sich die Projekte bis ins Unendliche.
Dieses Vorgehen lässt sich meist nur in größeren und längeren
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