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Tarnen, tricksen, täuschen

Tarnen, tricksen, täuschen

Titel: Tarnen, tricksen, täuschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Krug
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Firma.
    Wenn du also nicht weiterkommst, hilft hier der Appell an den Sportsgeist. Welcher Kollege will denn schon, zumindest offen, gegen diesen Ehrenkodex verstoßen. Niemand.
    Der Appell «Wir wollen doch fair bleiben!» hilft bei denen, die noch an die Ehre glauben, sehr viel weiter. Dass du damitnichts am Hut hast, hilft dir. Die anderen halten sich dran, du nicht. Und schon hast du Oberwasser. Bis diese merken, dass du derjenige bist, der Foul spielt, ist das Projekt oder die Situation gelaufen. Dass du dich damit nicht beliebt machst ist klar, aber was soll’s. In einem Jahr bist du in einer anderen Firma, und dort hast du wieder alle Zeit, dich unbeliebt zu machen. Dort bist du aber eine Hierarchiestufe höher. Und so weiter.
    Wenn du Projektleiter bist, kannst du aber mit dieser Aussage sehr Positives erreichen und erstaunliche Gefühle bei deinen Sitzungsteilnehmern auslösen. Da, wie erwähnt, niemand gerne den Ruf eines Spielverderbers hat, habe ich schon mehrfach erlebt, dass nach einer solchen Bemerkung sich einige Teilnehmer deutlich zurück- und zusammengenommen haben. Die Sitzung verlief anschließend wesentlich konstruktiver und war dann erstaunlich sachlich. Eine Garantie gibt es dafür jedoch nicht. Es liegt vielmehr an dir, diese Aussage auch umzusetzen und Zuwiderhandlungen zu sanktionieren.
     
«Das ist viel zu detailliert» oder «zu grob»
    Auch so eine Killerphrase. Der, der dies formuliert, mag tatsächlich ein Problem mit der Sachfrage haben. In aller Regel aber kann man so etwas fördern oder torpedieren. Also positiv oder negativ verwenden, je nach dem Ziel.
    Selbstverständlich kann es helfen, wenn jemand die Diskussion wieder auf einen guten Weg bringt. Damit kann man aber auch jede Diskussion abwürgen. Man drückt die Diskussion in eine Detailecke. Und alle diskutieren den Glanz der Farbe, ohne zu wissen, dass noch gar keine drauf ist. Nach hitzigen Diskussionen wurden Bagatellen beschlossen oder geändert. Die wirklich wichtigen Dinge jedoch vernachlässigt.
    Also lass dich als Projektleiter nicht auf dieses Spiel ein. Aber: Es kann auch positiv gemeint sein. Und die andere Richtung ist auch klar. Jemand macht mal wieder eine Sachdiskussion zu einer erneuten Grundsatzfrage. Damit lenkt er vom eigentlichen Thema ab, und schon geht eine Sitzung verloren und nichts ist beschlossen oder weitergebracht. Also sei wachsam.
     
Nicht zuletzt helfen reine Killerphrasen immer
    Einiges des bereits Erwähnten steckt hier drin. Killerphrasen töten jede Diskussion und jedes Gespräch. Die Aussage: «Überlassen Sie das mal ruhig den Tieren mit den großen Köpfen.» Und dann kommen alle möglichen Tiere ab 100   kg Lebendgewicht. Diese Aussage ist nur destruktiv und tötet das Gespräch einfach ab. Du bist so blöde, soll das signalisieren.
    Diese Phrasen sind deshalb so destruktiv, weil sie den Angegriffenen abwerten und das Gespräch von der Sachebene auf ein persönliches destruktives Niveau senken. Viele der oben schon erwähnten Sätze sind dieser Kategorie zuzuordnen. Sehr beliebt auch in großen Firmen, wenn der Chef klarmachen will, wer das Sagen hat.
    Der Mitarbeiter wird als Trottel hingestellt, und jeder weiß, dass der Sprecher auch mit ihm so kommunizieren wird, wenn er sich gegen ihn stellt oder nicht so vorgeht, wie dieser sich das vorstellt.
    Dazu zählen auch Aussagen, die jemanden als Streber hinstellen («gerade einen Kurs gemacht oder?») oder die fachliche Kompetenz in Frage stellen («dann kann man gleich auch noch xx einbauen»). Soll heißen, dieser Vorschlag ist so blöd, dass man darauf nicht eingehen muss. Und so weiter.
    Diese Phrasen sind sehr beliebt und seltsamerweise entlarven sich viele Chefs mit solchen Bemerkungen. Das ist aber gar nicht seltsam. Viele sind nur mit solchen Mitteln nach oben gekommen.
    Denn merke: Man wird nicht befördert aufgrund guter Leistung. Leute, die in großen Firmen nur aufgrund guter Leistung nach oben gekommen sind, habe ich eigentlich nie gefunden. Höchstens auf den ersten Stufen der Karriereleitern. Weiter oben war es immer etwas anderes.
    Leistung ist also nur ein kleiner Teil der Miete. Wenn die Luft dünner wird, also mehrere Leute um einen Posten rangeln, setzt sich der durch, der den Entscheider davon überzeugen kann, für ihn der Nützlichste oder Ungefährlichste zu sein. Und das hat zunächst nichts mit Leistung zu tun. Business ist Krieg. Basta. Nochmals: Machiavelli lesen!
     
Alles per Unterschrift
    Wenn man das

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