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Tarnen, tricksen, täuschen

Tarnen, tricksen, täuschen

Titel: Tarnen, tricksen, täuschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Krug
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Krieges. Nicht nur zwischen Völkern!
     
Betone körperliche Mängel deiner Gegner
    Ganz übel, aber absolut wirkungsvoll. «Der Kleine» oder «der Dicke» oder «die Dürre» usw. sind widerlich abwertend, aber ein Volltreffer. Da ändert auch ein Diskriminierungsverbot nichts.
    Ich habe Leute kennengelernt, die durch so eine Aussage sofort auf 180 zu bringen waren oder völlig verstummt sind. Da sie nichts dafür können, solche Mängel zu haben (Augen, Ohren, Sprachfehler, krummes Bein usw.), gibt es auch keine Möglichkeit, daran etwas zu ändern. Und meist leiden diese Menschen ja ohnehin darunter. Also reagieren sie emotional, wenn sie darauf angesprochen werden.
    Derjenige der eine solche Aussage trifft, macht sich sicher nicht beliebt. Aber der/​die so Angegriffene wird ein ganzes Stück kleiner gemacht. Da hilft dann nur die Solidarität der Gruppe und die Aussage des Projektleiters, dass sich die Person hiermit disqualifiziert und im Projekt ausgespielt hat.
    Da muss man sehr konsequent sein. Wenn du also solches nicht dulden willst, hol den Sprecher sofort runter, erwarte eine Entschuldigung vor allen Leuten. Dazu brauchst du aber auch das nötige Rückgrat. Wenn es der Chef ist, dann wird das sehr schwierig.
    Da in großen Firmen die Political Correctness inzwischen in den Leitbildern steht, kann man hier zumindest auf dem Papier durchaus mit Verständnis rechnen. Nicht jedoch zwingend durch den Vorgesetzten und in der täglichen Wirklichkeit. Auch hier ist Papier oft sehr viel verständiger als der direkte Vorgesetzte. Denk also 2   Sekunden nach, bevor du hier Stellung nimmst.
     
Bei Frauen hilft ein sexistischer Witz, aber bitte dezent
    Sehr verbreitet in den Männerrunden wird z.   B. auf den Ledigenstatus der Angesprochenen verwiesen, dass sie dringend einen Mann braucht, der es ihr mal besorgt oder so ähnlich. Gelächter. Von einigen ehrlich, von einigen eher peinlich berührt – aber ganz selten widersprochen.
    Oder wenn die Frau nicht hübsch ist, irgendeine Zote, und schon ist sie im Abseits. Inkompetent und nur als Hausfrau zu gebrauchen. Selbst Frauen reagieren auf solche Attacken seltsam gelähmt.
    Ich habe nur einmal in zwanzig Jahren erlebt, wie eine Frau schlagfertig den Attentäter zurechtgewiesen hat. Völlig sachlich hat sie seine Aussage kommentiert und als das entlarvt, was sie ist: dummdreist und widerlich. Der Angesprochene war anschließend im Sessel fast nicht mehr zu sehen. Das hatte gewirkt.
    Die meisten Frauen reagieren aber verstört und schweigsam. Sie trauen sich dann nicht mehr, eine abweichende oder andere Meinung zu vertreten, und schweigen. Da sie in den meisten Projekten eine Minderheit sind, neigen Frauen ohnehin dazu, sich zurückzuhalten.
    Die Dominanz der Männer ist für viele Frauen der Punkt, sich zurückzunehmen. Nicht umsonst sind in reinen Mädchenklassen in den Schulen das Interesse und die Ergebnisse in Mathe, Physik und Chemie deutlich besser als in gemischten Klassen.
    Und wenn dann solche Äußerungen von Männern kommen, ist es mit dem Selbstvertrauen der Frauen oft dahin. Dabei sind sie meist sehr kompetent und oft sogar kompetenter als ihr männlicher Gegenspieler. Sie arbeiten in der Regel mehr und weniger auf äußeren Erfolg bedacht. Es genügt ihnen häufig, die Sachaufgabe gut gelöst zu haben. Ihre Karrierewünsche sind meist schwächer, und deshalb können sie sich leichter auf die Aufgabe konzentrieren. Mach sie also zu deinen Verbündeten. Außerdem macht es Spaß, mit Menschen zu arbeiten, die an der Sache interessiert sind und nicht nur an ihrer Karriere.
     
Wenn einer zu motiviert ist, hilft ein kleiner Hinweis
    Dies ist fast identisch dem obigen Beispiel, nur universeller. «Der Herr X ist aber ein ganz fleißiger» oder «Na mal hören, was Herr Y dazu meint» mit dem entsprechenden Tonfall sorgt sofort für eine Abwertung des Angesprochenen. Dabei lehnt sich der Sprecher gönnerhaft mit der entsprechenden Geste nach hinten. Der Angeredete ist als bedeutungslos gekennzeichnet, der Angreifer hat ihm mental mitgeteilt, dass seine Meinung nicht wichtig ist. Peng, das sitzt und ist ein beliebtes Spiel der Höhergestellten gegenüber Mitarbeitern der Firma, die er nicht mag oder für inkompetent hält. Oder die er fürchtet.
    Häufig auch eingesetzt gegen Personen, die dem Angreifer gefährlich werden können, nicht nur der Karriere wegen. Ist auch stets eine männliche Taktik, ich habe diese Art von Sätzen nie von einer Frau

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