Tarnen, tricksen, täuschen
Sie kann es nur nicht rüberbringen.
Das fleißige Rehlein: Meist sind dies Frauen, die sich im entscheidenden Moment opfern, wenn sich niemand bereit erklären will, und dann die ungeliebte Aufgabe übernehmen. Sie melden sich selten, arbeiten aber ihre Themen gewissenhaft ab. Davon brauchst du ganz viele.
Das Opfer: Jede Gruppe hat einen, auf dem sie rumprügelt. Hoffentlich nicht auf dir als Projektleiter. Dabei sind diese Opfer durchaus bereit, diese Rolle anzunehmen. Sie haben stets den Spott der anderen auszuhalten und werden für alles verantwortlich gemacht. Das hat nichts mit Intelligenz zu tun, ganz im Gegenteil. Oft sind es durchaus intelligente Personen, signalisieren jedoch in ihrem Verhalten für andere sofort die Opferrolle.
Der Clown: Jede Gruppe hat und braucht ihren Spaßmacher. Stets ein blöder Spruch auf den Lippen, meist männlich, kann er im entscheidenden Moment an der unpassendsten Stelle einen Kommentar loslassen, der alles entspannt. Er erhält und verschickt ständig Spaßfilme oder Bilder im Internet. Wirkt selten ernst und ist nicht zwingend der Hauptarbeiter in deinem Projekt. Aber immer für gute Laune verantwortlich.
Der schlaue Fuchs: Diese Leute sind stets informiert. Wissen jedes Projekt und jeden Vorfall für sich zu nutzen. Streuen und selektieren Informationen ganz gezielt, je nach Bedarf und Notwendigkeit. Sie kommen aus jeder Situation wieder heraus. Sie sind für dich äußerst gefährlich, wenn sie dir übel wollen. Da sie sich in der Regel stets bedeckt halten, kannst du dich nur mit ihnen verbünden oder sie aufgrund deiner Macht bekämpfen. Aber sei stets auf der Hut.
Der Vorlaute: Hat immer sofort eine Lösung, noch bevor das Problem formuliert ist. Immer als Erster mit der Meldung, nachdem eine Frage gestellt wurde. In jeder Sitzung absolut kompetent, obwohl keine Ahnung. Immer männlich.
Die Integrative: Fast immer weiblich. Oft vermischt mit dem fleißigen Rehlein. Als typische Fraueneigenschaft (zumindest wird ihnen das zugeschrieben) auch fast immer nur dort anzutreffen. Wenn’s nicht weitergeht, bereit, einen Vorschlag zu machen, damit das Projekt nicht scheitert.
Dieser Vorschlag heißt dann oft, dass sie eine Arbeit vorschlägtund gleich selbst übernimmt, um das gemeinsame Ziel doch noch zu erreichen oder das Projekt und den Frieden zu retten. Hat eigentlich keine Feinde, aber auch meist keine Hausmacht, um sich durchzusetzen.
Der Intrigant und Schönschwätzer: Weitläufig verwandt mit dem schlauen Fuchs. Im Gegensatz zum Fuchs jedoch nur zerstörerisch. Sucht stets nur den eigenen Vorteil. Wertet andere ab, schiebt schon mal eine vertrauliche Info ein. Versucht ständig Informationen über Fehler von anderen zu erhalten, um diese dann bei Gelegenheit beim Chef wieder loszuwerden.
Typischer Vertreter der «Wasser predigen, Wein trinken»-Fraktion. Absolut gefährlich, da nie das Projekt, sondern nur sein Vorteil im Mittelpunkt seines Denkens steht. Ganz selten mal ehrlich.
Fast immer männlich. Leider ganz arg verbreitet in Verbänden, Politik und Behörden. Hat aber nichts mit Frauenintrigen in der Firma zu tun. Diese hat andere Ursachen.
Der Techi: Vielleicht auch du? Stets an der Sache interessiert und auf die technische Seite fixiert. Meist eher introvertiert, aber kompetent in der Sache. Fleißig und zuverlässig. Hat fast immer ein Karriereproblem, da Karriere vor allem heißt, sich mit Menschen rumzuschlagen. Ein technischer Abteilungsleiter macht im Schnitt nur noch 5 % technische Facharbeit, aber über 70 % Kommunikation und Personalführung. Also diametral das Gegenteil, wofür er meist befördert wurde, nämlich seine fachliche Qualifikation. Viele davon sind dann überfordert und deshalb frustriert und unglücklich. Die Techis sind in den Sitzungen meist diejenigen, die auch vorbereitet sind und ihre Aufgaben erfüllt haben. Sie werden dir, zumindest mental, nicht gefährlich. Nur fachlich.
Nochmals: Die Reinformen sind absolut selten, Mischformen die Norm. Sei also nicht zu schnell in der Kategorisierung deiner Kollegen/innen. Wer in deiner Sitzung mal so oder so agiert hat, muss es nicht zwingend auch in der anderen Sitzung so tun.
Deshalb nicht gleich zuschlagen, sondern beobachten, bevor du dein Urteil fällst. Übrigens auch ein ganz tolles Spiel, wenn die Sitzunglangweilig ist, weil vielleicht deine Themen nicht angesagt sind und du nur an der Sitzung teilnimmst.
Apropos Sitzungsteilnahme. Im folgenden Abschnitt noch
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