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Tarnen, tricksen, täuschen

Tarnen, tricksen, täuschen

Titel: Tarnen, tricksen, täuschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Krug
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Anwender solchen Vorgehens bist, dann merk dir, dass das dem anderen schnell als Masche auffällt. Man darf es deshalb nicht zu häufig verwenden.
    Wenn dein Mitarbeiter oder Kollege wiederholt etwas nicht so liefert, wie du dir das vorstellst, ist es nicht zwingend sein Problem. Vielmehr kann es sehr gut sein, dass du dich nicht klar ausdrückst oder falsche Signale setzt!
    Die Bemerkung: «Machen Sie das mal» ist so unscharf, dass der andere zuerst überlegen muss, was du eigentlich willst. Dass er das dann anders liefert, ist nicht zwingend sein Fehler. Durch deine lässige Bemerkung, garniert mit einem Witz, konnte er es nur so verstehen, dass es dir nicht auf Präzision ankommt.
    Oder umgekehrt erklärst du ihm ausführlichst, wie genau du so was schon mal ausgearbeitet, also eine Diplomarbeit darüber geschrieben hast. Dann erhältst du 80   Seiten Ausarbeitung in allen Details und teilst dem Lieferanten dann mit, dass zwei Seiten genügt hätten.
    Besser kann man Frust nicht verteilen. Also bemüh dich, deine Anweisungen so klar wie möglich zu geben. Und zwar nicht, wie es zu tun ist, sondern welches Ergebnis du erwartest. Negativ formuliert: Wenn du jemand auflaufen lassen willst, tu so, als ob du nur eine kurze Zusammenfassung haben möchtest, mach den Lieferanten jedoch dann bei Lieferung zur Schnecke, weil er mal wieder viel zu oberflächlich gearbeitet hat!
    Peng, das sitzt. Und dann vor allen Projektmitgliedern. Nun haben sie alle Angst vor dir. Da muss man nichts weiter mehr dazu sagen.
     
Rede stets von früher und nutze die Geschichte
    Wenn du schon etwas älter bist, kannst du nun so langsam damit beginnen, die Geschichte und deine Biographie zu bemühen. Es stimmt wirklich: Alles schon mal dagewesen. Erfahrung besteht ja gerade darin, dass man aus vergangenen Projekten die wichtigen Dinge gelernt hat. Und wenn du nun 2 bis 3   Jahre Erfahrung hast, kannst du nun langsam dazu übergehen, für die restlichen Jahre deines Projektdaseins die Geschichte zu bemühen.
    Was wir schon damals   … und nun folgen die Erfahrungen eines langen Lebens. Bei wirklich älteren Kollegen kurz vor der Rente durchaus interessant. Bei einem knapp Dreißigjährigen nur peinlich.
    Für die Vernichtung von Vorschlägen aber wieder optimal. «Das haben wir schon vor 20   Jahren probiert.» «Das geht nicht!» Wer will dagegen an?
    Wenn einer mutig ist, kann er dann lapidar bemerken: Ihr konntet das nicht. Das sitzt. Aber wer kann schon gegen den Chef. Wenn du die Geschichte bemühst, ist das so wie mit der Bibel. Nicht wirklich in Frage zu stellen. Und wenn du dann die lange Erfahrung zitierst, dann kann dir keiner wirklich entgegentreten.
    Auch hier wieder so eine Killerphrase: «Das wurde schon mal so gemacht und ist deshalb schon nicht zu berücksichtigen.» Dass damals die Rahmenbedingungen andere waren, wird verschwiegen. Wenn also Kollegen damit auffahren, sofort Widerspruch einlegen, sofern dir das erlaubt ist.
    Also wieder mal das alte Problem. Schau, wer du in der Firma bist, bevor du dich mit anderen anlegst oder diesen widersprichst. Was deinem Kollegen als Clowntyp gestattet ist, ist für dich das Ende deiner Karriere.
     
    Damit will ich dieses Kapitel beenden. Es gäbe noch unzählige solcher Muster, aber das Buch soll dich nicht langweilen, sondern Ideen geben, wie man was erkennt und für sich nutzt, um im Dschungel der Beziehungen zu überleben.
    Falls du dazu noch Beispiele hast, kannst du mir diese gerne mailen. Und wenn es genügend Beispiele werden, mache ich daraus eine Beispielsammlung.
    Übrigens sind alle Beispiele so geändert, dass man unsere Kunden oder Personen nicht erkennen kann. Mach dir also nicht die Mühe, unsere Kundenliste durchzugehen. Die Beispiele habe ich über zwei Jahrzehnte gesammelt. Viele Kunden sind schon lange nicht mehr auf der Kundenliste zu finden. Die anderen sind so verfälscht, dass auch ein Kunde selbst sich nicht wiedererkennen würde.

Der Dienstweg
    Wenn du nun erfolgreich ein Projekt angedreht bekommen hast, wirst du sehr bald merken, dass es nur in wenigen Fällen deines Arbeitens um dein Projekt geht.
    80   % deiner Zeit verbringst du damit, die Bürokratie zu füttern. Wenn es in deiner Firma anders ist, dann ist das die Ausnahme.
    Je größer die Firma, desto mehr Bürokratie schlägt auf dich ein. Viele Großkonzerne sind bürokratischer als Behörden. Du musst jede Menge Anträge schreiben, bis du Geld bekommst. Du darfst tagelang Berichte oder Reports

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