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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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sich doch, daß vier Mann vonnöten waren, sie zu tragen.«
    »Weiß Gott, das stimmt!« rief Clayton. »Das muß eine ganze Gruppe von Schwarzen gewesen sein. Wahrscheinlich hat einer von ihnen beobachtet, wie die Männer die Truhe vergruben, und ist unmittelbar danach mit ein paar Kumpanen zurückgekommen, um sie wegzubringen.«
    »Vermutungen anzustellen ist nutzlos«, sagte Professor Porter bekümmert. »Die Truhe ist verschwunden. Wir werden sie nie Wiedersehen, ebensowenig den Schatz, der darin war.«
    Nur Jane wußte, was der Verlust für ihren Vater bedeutete, und keiner der Anwesenden ahnte, was er für sie bedeutete.
    Sechs Tage später gab Kapitän Dufranne bekannt, sie würden am nächsten Morgen in der Frühe auslaufen.
    Jane hätte um weiteren Aufschub gebeten, wäre sie inzwischen nicht selbst zu der Überzeugung gelangt, daß ihr Geliebter aus dem Wald nicht mehr zurückkehren würde.
    Innerlich widerstrebend, hegte sie nun selbst gewisse Zweifel und Befürchtungen. Die Argumente dieser unbeteiligten französischen Offiziere leuchteten ihr ein und überzeugten sie entgegen ihren Wünschen.
    Nie würde sie glauben, daß er Kannibale sei, aber daß ein wilder Stamm ihn einst adoptiert haben könnte, erschien ihr möglich.
    Auch der Gedanke, er könne tot sein, kam ihr abwegig vor. Unmöglich, daß ein so vollendeter Körper, der von Lebenskraft strotzte, jemals nicht mehr den Funken des Lebens in sich tragen könnte – ebensogut könnte man behaupten, Unsterblichkeit sei Staub.
    In dem Maße, wie Jane diese Gedanken zuließ, drängten sich ihr andere auf, die ihr ebenso unwillkommen waren.
    Gehörte er einem wilden Stamm an, dann hatte er auch eine Eingeborene zur Frau – vielleicht sogar ein Dutzend davon – und wilde Mischlinge als Kinder. Sie schauderte, und als man ihr mitteilte, der Kreuzer würde morgen in See stechen, war sie fast froh darüber.
    Gleichwohl geschah es auf ihre Anregung, daß Waffen, Munition, Lebensmittelvorräte und andere Dinge im Haus zurückgelassen wurden, scheinbar für jene nicht greifbare Persönlichkeit, die mit ,Tarzan von den Affen‘ unterschrieb, und für d’Arnot, sollte er noch am Leben sein, doch in Wirklichkeit für ihren Waldgott, wie sie hoffte.
    In letzter Minute hinterließ sie ihm eine Nachricht, die Tarzan von den Affen ihm übermitteln sollte.
    Sie verließ das Haus als letzte und kehrte unter einem trivialen Vorwand noch einmal zurück, als die anderen schon zum Boot gingen.
    Sie kniete vor dem Bett nieder, in dem sie so viele Nächte verbracht hatte, und betete um Schutz für ihren Urzeitmenschen. Dann drückte sie sein Medaillon an die Lippen und murmelte:
    »Ich liebe dich, und weil ich dich liebe, glaube ich an dich. Selbst wenn ich nicht glaubte, würde ich dennoch lieben. Wärst du zurückgekommen, um mich zu holen, und hätte es keine andere Möglichkeit gegeben, so wäre ich mit dir in den Dschungel gegangen – für immer.«
     
     
     

 
  Der Vorposten der Zivilisation
     
    Mit dem Krachen des Schusses sah d’Arnot die Tür auffliegen und die Gestalt eines Menschen der Länge nach zu Boden fallen.
    In Panik hob er das Gewehr, um noch einmal auf die ausgestreckte Gestalt zu schießen, da erkannte er plötzlich im Halbdunkel der offenen Tür, daß der Mann hellhäutig war, und wurde sich einen Augenblick später klar, daß er seinen Freund und Beschützer, Tarzan von den Affen, erschossen hatte.
    Mit einem Schrei des Entsetzens kniete er neben dem Affenmenschen nieder, nahm dessen Kopf in seine Arme und rief laut seinen Namen.
    Keine Antwort war zu hören. Da legte er sein Ohr auf die Brust des Mannes. Zu seiner Freude vernahm er steten Herzschlag.
    Behutsam schleppte er Tarzan zum Feldbett, und nachdem er die Tür geschlossen und verriegelt hatte, entzündete er eine der Lampen und untersuchte die Wunde.
    Sie rührte von einem Streifschuß am Kopf her. Die Kugel hatte eine häßliche Fleischwunde hinterlassen, doch war kein Bruch der Schädeldecke zu erkennen.
    D’Arnot atmete erleichtert auf und ging daran, Tarzan das Blut vom Gesicht zu waschen.
    Bald brachte das kalte Wasser seine Lebensgeister zurück, er schlug die Augen auf und blickte d’Arnot überrascht und fragend an.
    Letzterer hatte die Wunde mit Fetzen eines Tuchs verbunden, und als er sah, daß Tarzan das Bewußtsein wiedererlangt hatte, stand er auf, ging zum Tisch und schrieb ein paar Zeilen, die er dem Affenmenschen aushändigte. Darin klärte er den schrecklichen

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