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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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können.«
    »Sie beurteilen ihn nach Ihren Normen, Gentlemen«, sagte Jane. »Ein durchschnittlicher Weißer so wie jeder von Ihnen – entschuldigen Sie, bitte, so wollte ich es nicht sagen, – vielmehr: Selbst ein hinsichtlich Körperbau und Intelligenz über dem Durchschnitt stehender Weißer hätte niemals auch nur ein Jahr allein und unbekleidet in diesem tropischen Dschungel überleben können, dessen bin ich sicher; dieser Mann übertrifft jedoch nicht nur den Durchschnittsweißen an Körperkraft und Gewandtheit, sondern sogar unsere hochtrainierten Athleten und ,starken Männer‘ in ebensolchem Maß, wie sie einem winzigen Baby überlegen sind, und sein Mut und Ungestüm im Kampf entsprechen dem eines wilden Tieres.«
    »Er hat in Ihnen gewiß eine loyale Verteidigerin gefunden, Miß Porter«, sagte Kapitän Dufranne lachend. »Ich bin überzeugt, daß jeder der hier Anwesenden dem Tod selbst in seiner schrecklichsten Gestalt gern hundertfach ins Auge sehen würde, nur um die Hochachtung einer auch nur halb so loyalen – oder so schönen – Person zu erringen.«
    »Hätten Sie ihn so erlebt, wie ich ihn gesehen habe, als er mit der riesigen, behaarten Bestie um mich kämpfte, so würden Sie sich nicht wundern, daß ich ihn verteidige«, sagte die junge Frau. »Wären Sie Zeuge gewesen, als er das Ungeheuer angriff, wie ein Stier einen Grizzly annimmt, – ohne das geringste Anzeichen von Furcht oder Zaudern – so würden Sie ihn auch für ein überdurchschnittliches Wesen halten.
    Hätten Sie die ungeheuren Muskeln gesehen, die sich unter der braunen Haut zusammenzogen – hätten Sie gesehen, wie er die furchtbaren Fangzähne zurückdrückte – Sie würden ihn gleichfalls für unbesiegbar halten.
    Und hätten Sie die ritterliche Behandlung mit angesehen, die er der fremden Frau einer fremden Rasse angedeihen ließ, so hätten Sie ihm ebenso vollkommenes Vertrauen entgegengebracht, wie ich es tat.«
    »Sie haben Ihren Prozeß gewonnen, Sie faire Verteidigerin«, sagte der Kapitän. »Dieser Gerichtshof befindet den Genannten für unschuldig, deshalb soll der Kreuzer noch ein paar Tage warten, damit der Waldmensch Gelegenheit erhält, herzukommen und der göttlichen Portia zu danken.«
    »Um Himmels willen«, schrie Esmeralda. »Sie alle woll’n mir damit doch nicht sag’n, daß Sie weiter hier in dem Land da bleib’n wollen, wo’s kanibalische Tiere gibt, wenn Sie alle die Möglichkeit hab’n, mit dem Boot dort davonzumach’n? Sag’n Sie mir das nich’!«
    »Also Esmeralda! Du solltest dich was schämen!« sagte Jane vorwurfsvoll. »Zeigst du so deine Dankbarkeit für den Mann, der dir zweimal das Leben rettete?«
    »Das is’ ja alles in Ordnung, Miß Jane, nur, der Waldmensch da hat uns nich’ gerettet, damit wir hierbleib’en. Er hat uns gerettet, damit wir alle hier wegkomm’n! Ich könnte mir denken, der ist mächtig verdattert, wenn er ’rauskriegt, daß wir nicht mehr Verstand hab’n, als hier zu bleib’n, nachdem er uns doch die Chance gegeb’n hat, uns auf die Socken zu mach’n. Ich hoffe, daß ich keine Nacht mehr hier in diesem geologischen Garten schlaf’n un’ mir die einsam’n Geräusche mit anhör’n muß, die aus dem Dschunl komm’n, kaum daß es dunkel is.«
    »Ich mache dir keinen Vorwurf, Esmeralda«, sagte Clayton. »Und du hast die Sache wirklich auf den Punkt gebracht mit deinen ,einsamen‘ Geräuschen. Ich habe immer nach dem richtigen Wort gesucht, und genau das ist es, weißt du, ,einsame Geräusche‘.«
    »Sie gehen mit Esmeralda am besten auf den Kreuzer und bleiben dort«, sagte Jane mit leichter Verachtung. »Was würden Sie denken, wenn Sie Ihr ganzes Leben hätten im Dschungel verbringen müssen, wie unser Waldmensch es getan hat?«
    »Ich fürchte, ich würde als wilder Mann einen rechten Trottel abgeben«, sagte Clayton betreten. »Bei den Geräuschen nachts haben mir die Haare zu Berge gestanden. Vermutlich sollte ich mich schämen, das zuzugeben, aber es ist die Wahrheit.«
    »Ich weiß da nicht so Bescheid«, sagte Leutnant Charpentier. »Ich habe nie groß über Furcht und dergleichen nachgedacht – niemals versucht festzustellen, ob ich ein Feigling bin oder ein tapferer Mann; aber als wir neulich nachts im Dschungel lagen, nachdem der arme d’Arnot entführt worden war, und all die Geräusche um uns mal anschwollen, mal abebbten, habe ich mir doch Gedanken gemacht, ob es mir nicht an Mut fehle. Es war weniger das Gebrüll und das Knurren

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