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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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beiden – Sabor, die große Löwin – und peitschte ihre Flanken mit dem Schweif. Behutsam schob sie die große, weiche Pranke nach vorn und setzte sie lautlos auf, ehe sie die nächste anhob. So kam sie vorwärts, tief geduckt, mit dem Unterleib fast die Erde berührend – eine große Katze, drauf und dran, ihre Beute anzuspringen.
    Sie war jetzt etwa zehn Fuß von den zwei ahnungslosen kleinen Spielgefährten entfernt und zog sachte die Hinterbeine unter den Leib, wobei die großen Muskeln unter dem schönen Fell wogten.
    Sie duckte sich so niedrig, daß sie flach auf dem Boden zu liegen schien, sieht man von der Aufwärtskrümmung des glänzenden Rückens ab, als er sich zum Sprung anspannte.
    Ihr Schweif bewegte sich nicht mehr, sondern lag still und gerade hinter ihr.
    Sie wartete einen Augenblick wie versteinert und sprang dann mit entsetzlichem Gebrüll.
    Sabor die Löwin war eine erfahrene Jägerin. Jemand, der über weniger Kenntnis verfügte, hätte dieses wilde Gebrüll während des Sprunges vielleicht als töricht erachtet, denn hätte sie ihre Opfer nicht mit größerer Sicherheit überfallen können, wenn sie lautlos gesprungen wäre, ohne das markerschütternde Brüllen?
    Sabor kannte die erstaunliche Schnelligkeit des Dschungelvolks und sein fast unglaublich feines Gehör jedoch nur zu gut. Das plötzliche Rascheln von Gras war eine ebenso wirksame Warnung wie der lauteste Schrei, und Sabor wußte, daß sie den mächtigen Sprung nicht völlig geräuschlos vollziehen konnte.
    Ihr wildes Gebrüll war keine Warnung. Sie wollte erreichen, daß ihr armes Opfer vor Schreck wie gelähmt war, zumindest für jenen Bruchteil einer Sekunde, der ausreichte, damit sie ihre furchtbaren Krallen in das weiche Fleisch schlagen und es festhalten konnte, so daß keine Hoffnung auf Entrinnen bestand.
    In bezug auf den Affen waren Sabors Überlegungen richtig. Der kleine Kerl duckte sich zitternd einen kurzen Augenblick, der jedoch lang genug war, um sein Fehlverhalten offensichtlich werden zu lassen.
    Anders sah die Sache jedoch bei Tarzan, dem Menschenkind, aus. Sein Leben inmitten der Gefahren des Dschungels hatten ihn gelehrt, plötzlichen Gefahren mit Selbstvertrauen zu begegnen, und seine höhere Intelligenz verhalf ihm zu einer Geistesgegenwart, die der der Affen weit überlegen war.
    Das Gebrüll von Sabor, der Löwin, spornte Hirn und Muskeln des kleinen Tarzan zu sofortiger Aktion an.
    Vor ihm lag das tiefe Wasser des kleinen Sees, hinter ihm lauerte der sichere Tod, ein grausamer Tod unter zerfleischenden Krallen und reißenden Fangzähnen.
    Tarzan hatte Wasser stets nur als ein Mittel angesehen, seinen Durst zu stillen. Sonst war es ihm verhaßt, weil er es zumeist mit der Kälte und den Unannehmlichkeiten mächtiger Regengüsse verband, außerdem fürchtete er es wegen des Donnern und Blitzens und des Windes, dem ständigen Begleiter der Unwetter.
    Seine wilde Mutter hatte ihn gelehrt, das tiefe Wasser des Sees zu meiden. Außerdem, hatte er nicht erst vor wenigen Wochen die kleine Neeta in dem stillen Wasser untergehen sehen, so daß sie niemals mehr zu ihrem Stamm zurückkehren konnte?
    Sein schneller Verstand wählte jedoch das geringere der beiden Übel, und noch ehe Sabors Gebrüll in der Stille des Dschungels richtig eingesetzt und das mächtige Tier die Hälfte seines Sprunges hinter sich gebracht hatte, fühlte Tarzan das kalte Wasser über sich zusammenschlagen.
    Er konnte nicht schwimmen, und das Wasser war tief; indes hatte er noch kein Quentchen seines Selbstvertrauens und seiner Findigkeit verloren, die beide Kennzeichen seines überlegenen Wesens waren.
    Schnell bewegte er Hände und Füße im Bemühen, nach oben zu kommen, und dabei verfiel er, möglicherweise mehr durch Zufall als mit Absicht, in den Schwimmschlag, den ein Hund anwendet, so daß seine Nase binnen weniger Sekunden aus dem Wasser ragte und er entdeckte, daß er sich durch Weiterführung der Schwimmbewegungen nicht nur oben halten, sondern an der Oberfläche auch fortbewegen konnte.
    Er war äußerst überrascht und befriedigt über diese neue Erkenntnis, die ihm so plötzlich zuteil geworden war, doch er hatte keine Zeit, länger darüber nachzudenken.
    Er schwamm jetzt parallel zum Ufer und sah das furchtbare Raubtier, das auch ihn packen würde, sich dort über der reglosen Gestalt seines kleinen Spielgefährten ducken.
    Die Löwin beobachtete Tarzan gespannt, wohl in der Erwartung, er werde ans Ufer zurückkehren, aber der

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