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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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rundheraus erklärte, die der Mannschaft gegenüber gezeigte Grausamkeit widere ihn an, und solange er und Lady Greystoke Passagiere an Bord dieses Schiffes seien, werde er dergleichen nicht mehr dulden.
    Der Kapitän war drauf und dran, ihm zornig zu antworten, überlegte es sich jedoch, machte auf der Stelle kehrt und ging hochrot und mit finsterem Blick davon.
    Ihm war keineswegs daran gelegen, sich einen englischen Kolonialbeamten zum Feind zu machen, denn der mächtige Arm der Königin verfügte über ein Strafmittel, das er sehr wohl einzuschätzen wußte und fürchtete – Englands weitreichende Kriegsflotte.
    Beide Seeleute erhoben sich, wobei der ältere dem verwundeten Kameraden beim Aufstehen half. Der Hüne, den die anderen Black Michael nannten, versuchte behutsam, sein Bein zu belasten, und als er feststellte, daß es sein Gewicht trug, murmelte er, an Clayton gewandt, bärbeißig ein paar Dankesworte.
    So unbeholfen sie klangen, sie waren ganz offensichtlich ehrlich gemeint. Kaum hatte er seine Danksagung an den Mann gebracht, wandte er sich um und humpelte Richtung Vorschiff davon in der eindeutigen Absicht, der weiteren Unterhaltung aus dem Wege zu gehen.
    Mehrere Tage sahen sie ihn nicht, der Kapitän wiederum beschränkte sich auf kurze, mürrische Bemerkungen, wenn er nicht umhin konnte, mit ihnen zu reden.
    Nach wie vor nahmen sie ihre Mahlzeiten in seiner Kajüte ein, wie schon vor dem unglücklichen Zwischenfall. Der Kapitän wußte es jedoch jetzt stets so einzurichten, daß dienstliche Obliegenheiten ihn daran hinderten, zur gleichen Zeit zu essen.
    Die anderen Offiziere waren grobe, ungebildete Burschen, unterschieden sich nur geringfügig von dem üblen Gesindel, das sie befehligten, und vermieden nach Möglichkeit jeglichen Umgang mit dem gebildeten englischen Adligen und seiner Gattin, so daß die Claytons zumeist sich selbst überlassen blieben.
    Dies entsprach voll und ganz ihren Wünschen, schloß sie jedoch in einem Maße vom Leben auf dem kleinen Schiff aus, daß ihnen die täglichen Geschehnisse völlig entgingen, die sehr bald schon in einer blutigen Tragödie enden sollten.
    Die ganze Atmosphäre auf dem Schiff war erfüllt von dumpfer Vorahnung künftigen Unheils. Soweit die Claytons dies erkennen konnten, nahm alles an Bord den üblichen Verlauf, doch spürten beide, wie ein unsichtbarer Sog sie einer unbekannten Gefahr zutrieb; indes vermieden sie, miteinander darüber zu reden.
    Am zweiten Tag nach Black Michaels Verwundung kam Clayton gerade noch rechtzeitig an Deck, um zu sehen, wie vier Leute von der Mannschaft den schlaffen Körper eines anderen Seemanns unter Deck trugen, während der erste Maat, einen schweren Belegnagel in der Hand, drohend vor einer kleinen Gruppe finster blickender Matrosen stand.
    Clayton stellte keine Fragen – er hatte nicht die geringste Neigung dazu –, und als am folgenden Tag die mächtigen Umrisse eines britischen Schlachtschiffs am fernen Horizont auftauchten, war er halb und halb entschlossen zu verlangen, daß man ihn und Lady Alice an Bord des Schiffes brachte, denn seine Furcht wuchs ständig, ihr weiterer Verbleib auf der von bedrückender, unheildrohender Atmosphäre erfüllten Fuwalda werde kein gutes Ende nehmen.
    Gegen Mittag befanden sie sich in Ansprechweite des britischen Schiffes, doch als Clayton schon drauf und dran war, den Kapitän zu bitten, er möge sie übersetzen lassen, wurde ihm mit einemmal die Lächerlichkeit eines solchen Ansinnens bewußt. Welche Begründung sollte er dem Offizier, der das Schiff ihrer Majestät befehligte, für sein Verlangen liefern, er möge auf Gegenkurs gehen und ihn wieder nach Hause bringen!
    Und wenn er ihnen berichtete, zwei ungehorsame Seeleute seien von ihren Offizieren allzu hart angefaßt worden? Dann würde man sich heimlich über ihn lustig machen und den Wunsch, die Fuwalda zu verlassen, einzig und allein seiner Feigheit zuschreiben.
    So unterließ er, um ein Übersetzen auf das britische Kriegsschiff zu bitten. Am späten Nachmittag sah er zu, wie dessen Aufbauten am Horizont verschwanden, doch noch ehe sie außer Sicht waren, erfuhr er etwas, das seine größten Befürchtungen bestätigte, so daß er den falschen Stolz verwünschte, der ihn wenige Stunden zuvor gehindert hatte, seine Frau in Sicherheit zu bringen, solange dies noch möglich war. Nun war ihm dieser Ausweg ein für allemal verwehrt.
    Etwas später am Nachmittag war der ältere, kleine Seemann, den der Kapitän vor

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