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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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kam ihm der Gedanke gar nicht, jemand könne sich im dichten Gewirr des Unterholzes verirren, das ihm ebenso vertraut war, wie unsereinem die Hauptstraße der Heimatstadt.
    Als er die Seeleute zurück zum Schiff rudern sah und die junge Frau und ihre Begleiterin im Haus in Sicherheit wußte, beschloß er, dem jungen Mann in den Dschungel zu folgen und herauszufinden, was er dort wollte. Schnell schwang er sich in der Richtung, die Clayton eingeschlagen hatte, durch die Bäume, und kurze Zeit später hörte er ihn in einiger Entfernung dann und wann schwach nach seinen Freunden rufen.
    Bald darauf sah er den weißen Mann fast erschöpft an einem Baum lehnen und sich den Schweiß von der Stirn wischen. Der Affenmensch versteckte sich gut hinter einem dichten Schirm von Blättern, setzte sich und betrachtete diesen neuen Vertreter seiner Rasse genau.
    Clayton rief ab und zu laut, und schließlich dämmerte es Tarzan, daß er den alten Mann suchte.
    Schon wollte er sich auf den Weg machen, um nach diesem Ausschau zu halten, da sah er einen Stück glattes, gelbes Fell sich vorsichtig durch den Dschungel auf Clayton zubewegen.
    Das war Sheeta, der Leopard. Nun konnte Tarzan auch das weiche Rascheln des Grases hören, und er wunderte sich, warum dies den jungen Mann nicht warnte. Konnte es sein, daß ihm dieses laute Geräusch entging? Tarzan konnte sich nicht entsinnen, daß Sheeta je so ungeschickt gewesen war.
    Nein, der weiße Mann hörte nichts. Sheeta duckte sich zum Sprung, da zerriß der durchdringende und furchterregende Kampfruf eines Affen jählings die Stille des Dschungels, Sheeta machte kehrt und verschwand prasselnd im Unterholz.
    Clayton sprang sofort auf. Das Blut gerann ihm in den Adern. Sein Lebtag hatte er keinen so schrecklichen Laut an sein Ohr dringen hören. Er war kein Feigling, aber wenn je ein Mensch spürte, wie sich die eisigen Finger der Angst um sein Herz krallten, dann war dies William Cecil Clayton, ältester Sohn von Lord Greystoke in England, an jenem Tag im undurchdringlichen Dickicht des afrikanischen Dschungels.
    Das Geräusch eines massigen Körpers, der ganz in seiner Nähe prasselnd durchs Unterholz brach, und der durch Mark und Bein gehende Schrei von oben stellten seinen Mut auf eine harte Probe. Schließlich konnte er nicht wissen, daß er eben dieser Stimme sein Leben verdankte, und daß das Geschöpf, das sich auf diese Weise vernehmen ließ, sein leibhaftiger Vetter, der wahre Lord Greystoke war.
    Der Nachmittag neigte sich dem Abend zu, Clayton war völlig entmutigt und befand sich in einem schrecklichen Zwiespalt, da er nicht wußte, wie er weiter vorgehen sollte. Würde er die Suche nach Professor Porter fortsetzen, so ging er mit großer Sicherheit das Wagnis ein, selbst im Dschungel nachts den Tod zu finden. Oder sollte er zum Haus zurückkehren, wo er sich zumindest nützlich machen und Jane vor den Gefahren schützen konnte, die sie von allen Seiten umgaben?
    Er wollte nicht ohne ihren Vater zurückkommen, mehr noch schreckte ihn jedoch der Gedanke, sie allein und ohne Schutz den Meuterern der Arrow oder den tausend unbekannten Gefahren des Dschungels ausgesetzt zu sehen.
    Vielleicht waren der Professor und Philander auch schon längst wieder im Lager. Ja, das war mehr als wahrscheinlich. Zumindest wollte er zurückkehren und sich vergewissern, ehe er eine anscheinend höchst nutzlose Suche fortsetzte. So machte er sich auf den Weg und stolperte durch das dichte Gewirr des Unterholzes in die Richtung, wo seiner Ansicht nach das Häuschen stand.
    Zu Tarzans Überraschung drang der junge Mann weiter in den Dschungel, etwa in der Richtung, wo Mbongas Dorf liegen mußte, und der kluge junge Affenmensch war überzeugt, daß der andere sich verlaufen hatte.
    Das war ihm unbegreiflich; sein Urteilsvermögen sagte ihm, daß kein Mensch es wagen würde, nur mit einem Speer bewaffnet das Dorf der grausamen Dunkelhäutigen aufzusuchen. Außerdem deutete die ungeschickte Art, in der der weiße Mann die Waffe hielt, darauf hin, daß er nicht gewöhnt war, damit umzugehen. Auch folgte er nicht der Spur der alten Männer. Sie hatten sie gekreuzt und schon lange hinter sich gelassen, obwohl sie für Tarzan ganz frisch und deutlich erkennbar gewesen war.
    Er war beunruhigt. Dieser schutzlose Fremde würde in kurzer Zeit zu einer leichten Beute des grimmigen Dschungels werden, wenn niemand ihn schnellstens zur Küste geleitete.
    Da war Numa, der Löwe, der dem weißen Mann ein paar

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