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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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fünfzehnhundert Meilen südlich liegenden Kapstadt.
    Als Jane und Esmeralda die Tür der Hütte fest hinter sich geschlossen hatte, war der erste Gedanke der Negerin, den Zugang von innen zu verbarrikadieren. In dieser Absicht suchte sie nach Gegenständen, die für das Vorhaben geeignet waren, aber kaum ließ sie ihren Blick durch das Innere des Hauses schweifen, stieß sie einen Schrei des Entsetzens aus, dann barg die große Frau ihren Kopf an der Schulter ihrer Herrin wie ein eingeschüchtertes Kind.
    Jane hatte sich bei diesem Aufschrei umgewandt und sah sofort die Ursache. Auf dem Fußboden vor ihnen lag das ausgebleichte Skelett eines Menschen. Sie forschte weiter und entdeckte ein zweites Skelett auf dem Bett.
    »An was für einen Schreckensort sind wir geraten?« murmelte die junge Frau angsterfüllt. Indes lag keine Panik in ihrer Stimme.
    Schließlich befreite sich Jane aus der heftigen Umklammerung der noch immer schreienden Esmeralda und durchquerte den Raum, um in die kleine Wiege zu blicken. Sie ahnte schon, was sie dort sehen würde, noch ehe sich das winzige Skelett in seiner armseligen und erschütternden Zerbrechlichkeit ihren Blicken darbot.
    Was für eine entsetzliche Tragödie bezeugten diese kläglichen, stummen Gebeine! Das Mädchen erschauderte bei dem Gedanken an die möglichen Ereignisse, die dieses vom Schicksal verfolgte Haus, Heimstatt geheimnisvoller, vielleicht feindlicher Wesen, für sie und ihre Freunde bereithalten mochte.
    Sie stampfte ungeduldig mit dem Fuß auf, um die düsteren Ahnungen ganz schnell abzuschütteln, wandte sich sodann an Esmeralda und befahl ihr, das Gejammer sein zu lassen.
    »Hör auf damit, Esmeralda, hör sofort auf!« rief sie. »Du machst alles nur noch schlimmer«, fügte sie schwach hinzu, und ihre Stimme zitterte ein wenig bei dem Gedanken an die drei Männer, auf deren Schutz sie angewiesen war und die jetzt in diesem tiefen, furchteinflößenden Wald umherstreiften.
    Kurz danach entdeckte sie, daß die Tür innen mit einem schweren Holzriegel versehen war, und nach einiger Anstrengung gelang es beiden mit vereinten Kräften, ihn einrasten zu lassen, das erste Mal wieder seit zwanzig Jahren.
    Dann setzten sie sich eng umschlungen auf eine Bank und warteten.
      Dem Dschungel ausgeliefert
      
    Als Clayton im Dschungel verschwunden war, begann unter den Seeleuten – Meuterern der Arrow – ein allgemeiner Streit, was als nächstes zu tun sei. In einer Hinsicht waren sich alle einig – daß sie so schnell wie möglich zu der vor Anker liegenden Arrow zurückfahren sollten, wo sie zumindest vor den Speeren ihres unsichtbaren Feindes sicher waren. Während Jane Porter und Esmeralda sich im Haus verbarrikadierten, ruderte dieses feige Gesindel von Halsabschneidern in den zwei Booten, mit denen sie an Land gekommen waren, was das Zeug hielt zum Schiff zurück.
    Tarzan hatte an diesem Tag so viel gesehen, daß sein Kopf schwirrte. Am tiefsten hatte sich bei ihm jedoch das Gesicht der schönen weißen Frau eingeprägt.
    Hier war endlich jemand von seiner Art, davon war er fest überzeugt. Der junge Mann und die zwei älteren Männer gehörten auch dazu. Sie entsprachen gleichfalls dem Bild, was er sich von seinesgleichen gemacht hatte.
    Aber zweifellos waren sie ebenso wild und grausam wie die anderen Menschen, die er gesehen hatte. Die Tatsache, daß von der ganzen Gruppe sie allein unbewaffnet waren, könnte darauf hindeuten, daß sie niemanden getötet hatten. Mit Waffen versehen, waren sie vielleicht ganz anders.
    Tarzan hatte beobachtet, wie der junge Mann den Revolver, der dem verwundeten Snipes entfallen war, aufgehoben und unter seinem Hemd versteckt hatte; später hatte er ihn unbemerkt der Frau zugesteckt, als sie ins Haus gehen wollte.
    Er hatte keine Ahnung von den Motiven, die all diesen Geschehnissen zugrunde lagen, fühlte sich jedoch rein intuitiv zu dem jungen Mann und den zwei älteren hingezogen, und für die Frau hegte er eine seltsame Zuneigung, die er sich nicht erklären konnte. Die große, dunkelhäutige Frau war offensichtlich auf irgendeine Weise mit dem Mädchen verbunden, also mochte er sie gleichfalls.
    Für die Seeleute und hier besonders Snipes empfand er abgrundtiefen Haß. Ihren wütenden Gesichtern und den drohenden Gebärden war zu entnehmen, daß sie den anderen Mitgliedern der Gruppe nicht gewogen waren, deshalb beschloß er, ein Auge auf sie zu haben.
    Er fragte sich, was die Männer im Dschungel verloren hatten. Auch

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