Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen
gefährlich zugleich, ein Prisenkommando an Bord zu bringen, und da an Deck kein Lebenszeichen zu erkennen war, beschloß man, abzuwarten, bis Wind und Seegang nachgelassen hatten, doch da sahen sie, daß eine Gestalt sich an der Reling festklammerte und ihnen stumm und kraftlos zuwinkte.
Sofort wurde ein Boot bemannt und der Versuch unternommen, an Bord der Arrow zu gelangen. Er glückte.
Der Anblick, der sich den Franzosen bot, als sie über die Reling kletterten, war entsetzlich.
Ein Dutzend Tote oder Sterbende rollten auf dem stampfenden Deck hin und her, Lebende zwischen Toten. Zwei der Leichen schienen teilweise angenagt zu sein wie von Wölfen.
Das Prisenkommando hatte das Schiff bald wieder unter den richtigen Segeln, die noch lebenden Angehörigen der unglücklichen Mannschaft wurden in die Hängematten getragen.
Die Toten wurden in Segeltuch gehüllt und an Deck vertäut, damit sie von ihren Kameraden identifiziert werden konnten, ehe sie den Fluten übergeben wurden.
Als die Franzosen das Deck der Arrow betraten, war keiner der noch Lebenden bei Bewußtsein. Selbst der arme Teufel, der ihnen so verzweifelt zugewinkt hatte, war in Ohnmacht gesunken, noch ehe er erkennen konnte, ob sein Notsignal aufgenommen worden war oder nicht.
Der französische Offizier brauchte nicht lange, um herauszufinden, was den grauenvollen Zustand an Bord herbeigeführt hatte, denn als man nach Wasser und Branntwein suchte, um die Männer wieder zum Leben zu erwecken, stellte man fest, daß nichts dergleichen vorhanden war, auch keine Lebensmittel irgendwelcher Art.
Er signalisierte sofort zum Kreuzer, man mögen Wasser, Medikamente und Lebensmittel herüberschicken, und bald unternahm ein weiteres Boot die gefahrvolle Reise zur Arrow.
Nach Anwendung der Stärkungsmittel erlangten einige der Männer das Bewußtsein wieder, und die ganze Geschichte kam ans Tageslicht. Wir kennen davon bereits den Teil bis zur Abfahrt der Arrow nach der Ermordung von Snipes und seiner Bestattung über der Schatztruhe.
Die Verfolgung durch den Kreuzer muß die Meuterer derart in Panik versetzt haben, daß sie noch mehrere Tage weiter auf den Atlantik hinausfuhren, nachdem das Kriegsschiff sie verloren hatte. Als sie entdeckten, wie wenig Wasser und Lebensmittel an Bord waren, hatten sie wieder Ostkurs gesteuert.
Da niemand an Bord etwas von Navigation verstand, erhoben sich alsbald Debatten über ihre Position, und als sie nach drei Tagen Ostkurs noch immer kein Land sichteten, gingen sie auf Nordkurs in der Annahme, die längere Zeit vorherrschenden hohen Nordwinde hätten sie südlich der Südspitze von Afrika getrieben.
Zwei Tage lang behielten sie Nordnordostkurs bei, als sie von einer Windstille erfaßt wurden, die nahezu eine Woche anhielt. Ihre Wasservorräte waren erschöpft, die Lebensmittel reichten gerade noch für einen Tag.
Die Situation auf dem Schiff verschlimmerte sich immer mehr. Ein Mann verlor den Verstand und sprang über Bord. Kurz darauf schnitt ein anderer sich die Pulsadern auf und trank das eigene Blut.
Als er starb, warfen sie ihn ebenfalls ins Meer, obwohl einige unter ihnen ihn lieber an Bord behalten hätten. Der Hunger machte aus menschlichen Bestien wilde Tiere.
Zwei Tage, bevor der Kreuzer sie auflas, waren sie schon zu schwach, das Schiff zu manövrieren, und am gleichen Tag starben drei Mann. Am folgenden Morgen entdeckte man, daß eine der Leichen teilweise angenagt worden war.
Den ganzen Tag lagen die Männer herum und starrten sich an wie Raubtiere, und am folgenden Morgen waren zwei Leichen fast bis auf die Knochen aufgezehrt.
Durch die makabre Mahlzeit kamen die Seeleute nur wenig zu Kräften, denn der Wassermangel war bei weitem die größte Marter, die sie auszuhalten hatten. Dann war der Kreuzer gekommen.
Als diejenigen sich erholt hatten, die dazu imstande waren, wurde die ganze Geschichte dem Kommandanten zur Kenntnis gebracht, indes waren die Männer zu unwissend, als daß sie hätten sagen können, an welchem Punkt der Küste der Professor und seine kleine Gruppe ausgesetzt worden war, deshalb fuhr der Kreuzer langsam in Sichtweite des Landes die Küste entlang, feuerte gelegentlich Signalschüsse ab und suchte jeden Fußbreit Strand mit Ferngläsern ab.
Nachts wurde Anker geworfen, damit kein Stück der Küstenlinie ihren Nachforschungen entging, und so kam es, daß die letzte Nacht sie genau an dem Teil des Strandes überraschte, wo sich das von ihnen gesuchte Lager befand.
Man nahm
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