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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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genähert hatte, um die ersehnte Hilfe herbeizurufen.
    Sie konnte nicht wissen, daß sie immer weiter in den undurchdringlichen Dschungel verschleppt wurde.
    Der Schrei, der Clayton und die zwei alten Männer veranlaßt hatte, durch das Unterholz zu stolpern, hatte Tarzan von den Affen geradeswegs zu der Stelle geführt, wo Esmeralda lag, aber nicht ihr galt sein Interesse, wenngleich er kurz bei ihr innehielt, um sich zu überzeugen, daß sie unverletzt war.
    Einen Augenblick betrachtete er scharf den Erdboden unten und die Baumwipfel oben, bis der Affe in ihm, Resultat von Erziehung und Umgebung, im Verein mit der Intelligenz, dem Erbteil kraft seiner Geburt, seinem in Dingen des Waldes erfahrenen Verstand das ganze Geschehen so deutlich vor Augen führen, als sei er Augenzeuge gewesen.
    Dann hing er auch schon wieder in den schwankenden Wipfeln und folgte der hoch oben hinterlassenen Spur, die kein menschliches Auge entdeckt, geschweige denn gedeutet hätte.
    An den Astenden, wo sich der Menschenaffe vom einen Baum zu anderen geschwungen hatte, war die Spur am deutlichsten zu erkennen, nicht jedoch die eingeschlagene Richtung, denn der Druck erfolgte stets nach unten zum dünnen Ende des Zweiges, gleichgültig, ob der Affe den Baum verlassen oder sich darauf geschwungen hatte. Weiter im Zentrum des Wipfels waren die Merkmale der Durchquerung schwächer ausgeprägt, dafür war die Richtung deutlich angezeigt.
    Hier auf diesem Zweig wurde eine Raupe vom großen Fuß des Flüchtenden zerdrückt, dadurch erkannte Tarzan instinktiv, wo derselbe Fuß beim nächsten Schritt aufgesetzt hatte. Dort fand er winzige Teilchen einer zerstörten Larve, oftmals nicht mehr als ein nasser Fleck.
    Ein kleines Stück Rinde war durch eine kratzende Hand aufgerissen worden, und die Richtung des Risses zeigte den eingeschlagenen Weg. Ein großer Zweig oder Baumstamm wurde von einem behaarten Körper gestreift; sofort sagte ihm ein winziges Büschel Haare, das in einer bestimmten Richtung in der Rinde hing, daß er sich auf der richtigen Spur befand.
    Auch brauchte er nicht seine Geschwindigkeit zu verringern, um diese anscheinend schwachen Hinweise auf das fliehende Tier zu registrieren.
    Für ihn hoben sie sich deutlich von abertausend anderen Schrammen, Einkerbungen und Zeichen auf seiner Bahn durch die Wipfel ab. Der deutlichste Hinweis kam jedoch von der Witterung, denn Tarzan hatte den Wind gegen sich, und sein Geruchssinn war so feinfühlig wie der eines Hundes.
    Es gibt Theorien, die behaupten, die niederen Arten seien von der Natur eigens mit besseren Geruchsnerven ausgestattet als der Mensch, aber das ist lediglich eine Sache der Entwicklung.
    Das Überleben des Menschen hängt weniger von der Vollkommenheit seiner Sinne ab. Seine Fähigkeit, zu denken, hat viele ihrer Funktionen überflüssig gemacht, deshalb sind sie in gewissem Maße verkümmert wie zum Beispiel auch jene Muskeln, die Ohren und Kopfhaut bewegen, einfach, weil sie nicht eingesetzt wurden.
    Die Muskeln sind vorhanden, rund um die Ohren und unter der Kopfhaut, genauso wie die Nerven, die Empfindungen ins Gehirn leiten, aber sie sind unterentwickelt, weil sie nicht benutzt werden.
    Nicht so bei Tarzan von den Affen. Von frühester Kindheit an hing sein Überleben weit mehr von der Empfindlichkeit seines Seh- und Hörvermögens, seines Geruchs- und Tastsinns sowie seiner Geschmacksnerven ab als von den langsamer entwickelten Verstandeskräften.
    Am geringsten war sein Geschmackssinn ausgeprägt, denn er konnte köstliche Früchte mit gleichem Genuß verzehren wie rohes Fleisch, das lange in der Erde gelegen hatte. Aber in dieser Hinsicht unterschied er sich nur gering von zivilisierten Feinschmeckern.
    Fast lautlos folgte der Affenmensch der Spur von Terkoz und seiner Beute, aber die Geräusche seines Nahens drangen dem flüchtenden Tier ans Ohr und spornten es zu größerer Geschwindigkeit an.
    Erst nach drei Meilen gelang es Tarzan, die beiden einzuholen, und als Terkoz sah, daß weitere Flucht sinnlos war, ließ er sich auf einer kleinen, offenen Fläche zu Boden fallen, so daß er sich umdrehen und um seine Beute kämpfen oder ungehindert fliehen konnte, falls er entdeckte, daß er dem Verfolger nicht gewachsen war.
    Er hielt Jane noch immer mit seinem großen Arm umfaßt, als Tarzan wie ein Leopard in die Arena sprang, die die Natur für den folgenden Kampf dieser zwei Giganten der Urzeit bereithielt.
    Als Terkoz sah, daß Tarzan es war, der ihn verfolgte,

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