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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Schauplatz des Kampfes, in den ihre Gefährten verwickelt waren.
    Sie hatten es eilig, und so ebbte der Gefechtslärm immer mehr ab, je weiter sie sich von den Kämpfenden entfernten, bis sich d’Arnots Blicken plötzlich eine ziemlich große Lichtung bot, an deren einem Ende ein strohgedecktes und mit Palisaden umgebenes Dorf stand.
    Es war inzwischen ganz dunkel, aber die Wachen am Tor sahen die Männer näherkommen und konnten einen davon als Gefangenen erkennen, noch ehe die drei das Tor erreicht hatten.
    Ein großes Geschrei hub jenseits der Palisaden an. Dicht gedrängt stürmten Frauen und Kinder heraus und der Gruppe entgegen.
    Nun begann für den französischen Offizier das grauenvollste Erlebnis, das ein Mensch auf Erden haben kann – der Empfang eines weißen Gefangenen in einem Dorf afrikanischer Kannibalen.
    Die Feindseligkeit dieser grausamen Wilden wurde durch die bittere Erinnerung an noch grausamere Bestialitäten gesteigert, die die weißen Offiziere des Erzheuchlers Leopold II von Belgien an ihnen verübt hatten, weswegen sie auch den Kongofreistaat verlassen hatten – als kümmerlicher Rest eines einst mächtigen Stammes.
    Haßerfüllt fielen sie über d’Arnot her, schlugen ihn mit Stöcken und Steinen und rissen ihm die Kleidung in Fetzen vom Leib. Nun trafen die erbarmungslosen Schläge seinen ungeschützten, zitternden Körper. Aber nicht ein einziges Mal schrie der Franzose vor Schmerzen auf. Er flüsterte ein stilles Gebet, daß Gott ihn schnell dieser Folter entreißen möge.
    Aber der Tod, um den er bat, war so leicht nicht zu haben. Bald trieben die Krieger die Frauen von dem Gefangenen weg. Man wollte ihn für ein erhabeneres Spiel als dieses hier aufheben, und nachdem die erste Woge der Leidenschaft abgeebbt war, gaben sie sich damit zufrieden, ihn mit Gespött und Hohn zu überhäufen und anzuspeien.
    Bald hatten sie das Zentrum des Dorfes erreicht. Dort wurde d’Arnot fest an den großen Pfahl gebunden, von dem kein Mensch je lebendig wieder loskam.
    Eine Anzahl Frauen eilte in ihre Hütten, um Töpfe und Wasser zu holen, während andere eine Reihe von Feuern anlegten, auf denen die Portionen des Festmahls gekocht werden sollten, während die Reste des Körpers, zu künftigem Verzehr in Streifen zerschnitten, langsam getrocknet werden sollten, zumal sie damit rechneten, daß die anderen Krieger bald mit vielen Gefangenen zurückkehren würden.
    Die Festlichkeiten wurden bis zur Heimkehr der Krieger verschoben, die im Wald geblieben waren, um den Kampf mit den weißen Männern aufzunehmen, so daß es ziemlich spät war, als alle im Dorf waren und der Tanz des Todes um den dem Untergang geweihten Offizier eröffnet werden konnte.
    Halb ohnmächtig vor Schmerz und Erschöpfung, verfolgte d’Arnot unter halbgeschlossenen Lidern, was für ihn die Laune des Deliriums oder ein schrecklicher Albtraum zu sein schien, aus dem er bald erwachen würde.
    Die bestialischen, grell bemalten Gesichter – die aufgerissenen Münder und schlaff herabhängenden Lippen – die gelben, spitzgefeilten Zähne – die rollenden, dämonischen Augen – die glänzenden nackten Körper – die furchtbaren Speere. Unmöglich, daß solche Wesen auf Erden wirklich existierten – bestimmt träumte er nur.
    Die wild wirbelnden Körper zogen immer engere Kreise. Jetzt schnellte ein Speer vor und streifte seinen Arm. Der scharfe Schmerz und das Gefühl des hervorbrechenden heißen Blutes führten ihm die schreckliche Realität seiner aussichtslosen Lage vor Augen.
    Ein zweiter Speer folgte, dann traf auch ein andere. Er schloß die Augen und biß die Zähne zusammen – er wollte nicht laut schreien.
    Er war ein Soldat Frankreichs, und er wollte diese Bestien lehren, wie ein Offizier und Edelmann starb.
    Tarzan von den Affen bedurfte keines Interpreten, um sich die Bedeutung jener fernen Schüsse zu erklären. Noch brannten Jane Porters Küsse auf seinen Lippen, da schwang er sich bereits mit unglaublicher Schnelligkeit durch die Wipfel, geradeswegs zum Dorf von Mbonga.
    Die Stelle, wo das Handgemenge stattfand, interessierte ihn weniger, denn er sagte sich, daß das bald vorüber sein würde. Denen, die getötet worden waren, konnte er nicht mehr helfen, und diejenigen, denen die Flucht geglückt war, brauchten keine Unterstützung.
    Er eilte denen zu Hilfe, die weder tot noch geflüchtet waren. Und er wußte, er würde sie alle bei dem großen Pfahl in der Mitte von Mbongas Dorf finden.
    Viele Male schon hatte

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