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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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aufhob, und glaubte zu fliegen, dann verlor er das Bewußtsein.
     
     
     

 
  Der Suchtrupp
     
    Als die Morgendämmerung über dem kleinen Dschungellager der Franzosen anbrach, fand sie eine niedergeschlagene und mutlose Gruppe vor.
    Sobald es hell genug war, um die Umgebung zu erkennen, sandte Leutnant Charpentier Dreimanntrupps in verschiedene Richtungen, um zu erkunden, wo der Weg verlief. Nach zehn Minuten war er gefunden, und die Expedition marschierte zum Strand zurück.
    Das ging so schnell nicht, denn sie schleppten die Toten mit, deren Zahl im Laufe der Nacht auf sechs angewachsen war, außerdem konnten mehrere Verwundete nur mit fremder Hilfe gehen und kamen auch so nur langsam voran.
    Charpentier hatte beschlossen, zum Lager zurückzukehren, Verstärkung zu holen, dann zu versuchen, die Eingeborenen aufzuspüren und d’Arnot zu retten.
    Am späten Nachmittag erst erreichten die erschöpften Männer die Lichtung am Strand, aber zwei von ihnen erwartete bei der Rückkehr ein solches Glück, daß sie all ihr Strapazen und ihren tiefen Schmerz im Nu vergaßen.
    Als die kleine Gruppe aus dem Dschungel tauchte, war Jane, die neben der Haustür stand, die erste Person, die Professor Porter und Cecil Clayton erblickten.
    Mit einem Ausruf der Freude und Erleichterung kam sie ihnen entgegengelaufen, um sie zu begrüßen, warf ihrem Vater die Arme um den Hals und brach zum ersten Mal, seit sie an dieses abscheuliche und gefährliche Gestade verschlagen worden waren, in Tränen aus.
    Professor Porter bemühte sich tapfer, seine Empfindungen zu unterdrücken, aber die nervliche Belastung und seine geschwächte Lebenskraft verhinderten dies, und schließlich barg er sein Gesicht an der Schulter der jungen Frau und schluchzte still wie ein müdes Kind.
    Jane führte ihn zum Haus, und die Franzosen kehrten zum Strand zurück, von wo ihnen einige ihrer Gefährten entgegenkamen.
    Clayton wollte Vater und Tochter allein lassen, schloß sich den Matrosen an, blieb bei ihnen und unterhielt sich mit den Offizieren, bis ihr Boot zum Kreuzer zurückfuhr, wo Leutnant Charpentier über den unglückseligen Ausgang seines Unternehmens Meldung erstatten mußte.
    Dann kehrte Clayton langsam zum Haus zurück. Sein Herz barst vor Glück. Die Frau, die er liebte, war in Sicherheit.
    Er fragte sich, welch wunderbare Fügung ihr den Tod erspart hatte. Sie heil und gesund zu sehen erschien fast unglaubhaft.
    Als er sich dem Haus näherte, sah er Jane heraustreten. Bei seinem Anblick kam sie zu ihm, um ihn zu begrüßen.
    »Jane!« rief er. »Gott ist wirklich gütig zu uns gewesen. Erzählen Sie mir, wie Sie entkommen sind – in welcher Gestalt hat die Vorsehung Sie für uns gerettet?«
    Nie zuvor hatte er sie beim Vornamen genannt. Noch vor achtundvierzig Stunden hätte es Jane eine stille, warme Freude bereitet, ihn aus seinem Munde zu hören – jetzt erschreckte es sie.
    »Mr. Clayton, lassen Sie mich Ihnen zuerst für ihre ritterliche Haltung gegenüber meinem lieben Vater danken«, sagte sie ruhig und hielt ihm die Hand hin. »Er hat mir erzählt, wie edelmütig und selbstlos Sie gewesen sind. Wie können wir es Ihnen vergelten?«
    Er bemerkte wohl, daß sie seinen familiären Gruß nicht auf gleiche Weise erwiderte, hatte jedoch deshalb kein ungutes Gefühl. Sie hatte so viel durchgemacht. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, ihr seine Liebe aufzuzwingen, das wurde ihm schnell klar.
    »Es ist mir bereits vergolten worden«, sagte er. »Einfach dadurch, daß ich Sie und Professor Porter jetzt in Sicherheit und wieder vereint weiß. Ich glaube nicht, daß ich seinen ergreifenden, stillen Schmerz viel länger hätte mit ansehen können. Es war die traurigste Erfahrung meines Lebens, Miß Porter; hinzu kam dann noch mein eigener Schmerz – wie ich ihn tiefer nie zuvor empfunden habe. Aber seiner war so hoffnungslos, so leidvoll. Ich habe dadurch erkannt, daß keine Liebe, nicht einmal die eines Mannes für seine Frau, so tief, ergreifend und selbstlos sein kann wie die eines Vaters für seine Tochter.«
    Sie beugte den Kopf. Eine Frage drängte sich ihr auf, aber sie erschien ihr nahezu gotteslästerlich angesichts der Liebe dieser zwei Menschen und der schrecklichen Qualen, die sie hatten erleiden müssen, während sie lachend und glücklich neben einem gottähnlichen Geschöpf des Waldes saß, köstliche Früchte aß und es mit Augen der Liebe ansah, mit einem Blick, der erwidert wurde.
    Doch die Liebe ist eine seltsame Herrin, und

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