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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Blättchen bewegte, und rannte mit der Geschwindigkeit eines Rehs um den Zaun herum zum Tor.
    Hier schlug er gegen die von Lianen zusammengehaltenen jungen Bäume, aus denen die Umzäunung bestand, und rief den Eingeborenen in ihrer Sprache zu, er sei ein Freund, der zu essen und für die Nacht ein Obdach begehre.
    Er kannte die Veranlagung der Eingeborenen gut genug und wußte, daß das Grunzen und Schreien von Sheeta in dem Baum über ihnen sie schon in große Aufregung versetzt hatte. Sein Klopfen am Tor nach Einbruch der Dunkelheit steigerte ihre Angst noch mehr.
    Daß sie auf seinen Ruf nicht antworteten, war nicht zu verwundern. Eingeborene fürchten jede Stimme, die in der Nacht von jenseits der Palisaden kommt, da sie sie stets einem Dämonen oder gespensterhaften Besucher zuschreiben. Dennoch rief er weiter.
    »Laßt mich ein, meine Freunde!« sagte er. »Ich bin ein Weißer, der den sehr bösen Weißen verfolgt, welcher vor einigen Tagen hier vorbeigekommen ist. Ich folge ihm, um ihn für die Sünden zu bestrafen, die er an euch und mir begangen hat.
    Da ihr an meiner Freundschaft zweifelt, will ich sie euch beweisen, indem ich auf den Baum über eurem Zaun steige und Sheeta in den Dschungel zurücktreibe, ehe er zwischen euch springt. Solltet ihr mich jedoch nicht einlassen und als Freund behandeln, werde ich Sheeta hier belassen, damit er euch verschlingt.«
    Eine Weile herrschte Ruhe. Dann tönte die Stimme eines alten Mannes aus der Stille der Dorfstraße.
    »Wenn du wirklich ein Weißer und ein Freund bist, werden wir dich hereinlassen. Aber vorher muß du Sheeta vertreiben.«
    »In Ordnung«, antwortete Tarzan. »Spitzt eure Ohren, dann hört ihr Sheeta vor mir fliehen.«
    Der Affenmensch kehrte schnell zu dem Baum zurück, verursachte diesmal beim Hinaufklettern jedoch großen Lärm, wobei er gleichzeitig nach Art eines Panthers unheimlich knurrte, so daß die Leute unten der Ansicht waren, das große Raubtier befinde sich noch dort.
    Als er einen Punkt ziemlich hoch über der Dorfstraße erreicht hatte, veranstaltete er heftigen Tumult, schüttelte die Zweige und schrie dem Panther laut zu, er solle fliehen, oder er werde getötet, und vermischte seine Worte mit dem Knurren und Fauchen des zornigen Tieres.
    Sodann rannte er in die dem Baum entgegengesetzte Richtung und in den Dschungel, schlug im Gehen laut gegen die Bäume und ahmte das schwächer werdende Knurren des Panthers nach, während er sich immer weiter vom Dorf entfernte.
    Kurze Zeit später kehrte er zum Tor zurück und rief den Eingeborenen jenseits des Zaunes zu: »So, Sheeta ist weg. Nun kommt und laßt mich ein, wie ihr versprochen habt.«
    Eine Weile hörte er aufgeregte Diskussionen jenseits der Palisade, aber schließlich traten ein halbes Dutzend Krieger heran, öffneten das Tor und lugten ängstlich heraus, offensichtlich höchst aufgeregt und neugierig, was das wohl für ein Wesen sein mochte, das dort wartete. Sie waren nicht sonderlich erleichtert, als sie einen fast nackten Weißen sahen; aber als Tarzan ihnen in ruhigem Ton zuredete und sie seiner Freundschaft versicherte, öffneten sie das Tor ein wenig mehr und ließen ihn ein.
    Nachdem sie es dann wieder zuverlässig geschlossen hatten, kehrte ihr Selbstvertrauen zurück, so daß Tarzan auf dem Weg zur Häuptlingshütte von einer großen Schar neugieriger Männer, Frauen und Kinder begleitet wurde.
    Der Häuptling erzählte ihm, daß Rokoff vor einer Woche flußaufwärts gekommen war, daß ihm Hörner auf der Stirn wuchsen, und daß er von tausend Teufeln begleitet wurde. Später sagte er noch, der sehr böse weiße Mann sei einen Monat im Dorf geblieben.
    Daß nichts davon mit Kaviris Bericht übereinstimmte, wonach der Russe dessen Dorf gerade erst vor drei Tagen verlassen hatte und sein Gefolge viel kleiner war, als es jetzt dargestellt wurde, verwunderte Tarzan in keiner Weise. Er kannte sich in der Denkweise der Eingeborenen gut aus und wußte, welch seltsame Wege sie ging.
    Entscheidend war für ihn zu wissen, daß er sich auf der richtigen Fährte befand, und daß sie ins Landesinnere führte. Unter diesen Umständen konnte Rokoff ihm niemals entkommen, das stand fest.
    Nachdem er die Eingeborenen mehrere Stunden befragt und ins Kreuzverhör genommen hatte, wußte er, daß einige Tage vor dem Russen noch eine andere Gruppe vorbeigekommen war, bestehend aus drei Weißen – einem Mann, einer Frau und einem kleinen Jungen – sowie mehreren Mosulas.
    Tarzan

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