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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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und hielt den Speer waagerecht über den Kopf – ein offensichtlich vereinbartes Zeichen für die Männer in den Booten.
    So war es in der Tat. Es bedeutete, der weiße Fremde schlafe im Dorf noch fest und friedlich.
    Am Bug von zwei der Kanus saßen die Läufer, die der Häuptling vor drei Stunden abgesandt hatte, und zwar offensichtlich zu dem Zweck, der Gruppe zu folgen und sie zurückzubringen. Das Signal vom Ufer war mit ihnen abgesprochen worden.
    Binnen weniger Minuten legten die Einbäume am grünbewachsenen Ufer an. Die eingeborenen Krieger stiegen aus, mit ihnen ein halbes Dutzend Weiße. Es waren durchweg finstere, abstoßend wirkende Typen, vor allem jedoch der Schwarzbärtige mit der widerlichen Visage, der sie befehligte.
    »Wo ist der weiße Mann, der nach Aussage deiner Boten bei dir sein soll?« fragte er den Häuptling.
    »Hier den Weg entlang, Herr«, erwiderte der Eingeborene. »Ich habe streng darauf geachtet, daß im Dorf Stille herrscht, damit er noch schläft, wenn ihr zurückkommt. Ich weiß nicht, ob er derjenige ist, der dir Schaden zufügen will, aber er hat sich eingehend erkundigt, wann ihr angekommen und wann abgefahren seid, und sein Äußeres ist auch so, wie du es mir beschrieben hast. Er ist gewiß der, von dem du glaubtest, er wäre in dem Land, das du Dschungelinsel genannt hast, und könnte dir nicht mehr schaden.
    Hättest du mir nicht die ganze Geschichte erzählt, dann hätte ich ihn nicht erkannt, und dann wäre er dir vielleicht gefolgt und hätte dich erschlagen. Ist er jedoch ein Freund und kein Feind, dann ist das auch nicht weiter schlimm. Herr, wenn er aber dein Feind ist, dann hätte ich doch gern ein Gewehr und etwas Munition.«
    »Das hast du gut gemacht«, erwiderte der weiße Mann. »Und du sollst das Gewehr und die Munition haben, ob er nun ein Freund oder ein Feind ist, Hauptsache, du hältst zu mir.«
    »Das will ich tun, Herr«, sagte der Häuptling. »Und nun komm und sieh dir den Fremden an, der in meinem Dorf schläft.«
    Mit diesen Worten wandte er sich um und führte sie zu der Hütte, in deren Schatten der arglose Tarzan friedlich schlief.
    Den beiden Männern folgten die übrigen Weißen und eine Schar Krieger. Der Häuptling und sein Begleiter hielten warnend den Zeigefinger vor den Mund, damit alle völliges Stillschweigen bewahrten.
    Als sie vorsichtig und auf Zehenspitzen um die Ecke der Hütte bogen, spielte ein widerliches Grinsen um die Lippen des Weißen, während er die hünenhafte Gestalt des Schlafenden musterte.
    Der Häuptling blickte ihn fragend an. Der Weiße nickte, um ihm zu bedeuten, daß sein Verdacht berechtigt gewesen war. Dann wandte er sich an die hinter ihm Stehenden, wies auf den Schläfer und gab ihnen ein Zeichen, daß sie ihn ergreifen und fesseln sollten.
    Eine Sekunde später hockten ein Dutzend Untiere auf dem völlig überraschten Tarzan, und sie verrichteten ihr Werk so schnell, daß er zuverlässig gefesselt war, noch ehe er einen Fluchtversuch unternehmen konnte.
    Dann rollten sie ihn auf den Rücken, und als er die dicht bei ihm Stehenden ansah, fiel sein Blick auf den boshaft grinsenden Nikolas Rokoff.
    Der Russe lächelte höhnisch. Dann trat er zu ihm.
    »Du Schwein!« rief er. »Hast du noch immer nicht gelöffelt, daß es besser ist, Nikolas Rokoff aus dem Wege zu gehen?«
    Damit trat er dem am Boden Liegenden voll ins Gesicht.
    »Das nur zur Begrüßung!« sagte er. »Bevor dich meine äthiopischen Freunde heute abend verspeisen, werde ich dir erzählen, was inzwischen deiner Frau und deinem Kind zugestoßen ist, und welche Pläne ich hinsichtlich ihrer Zukunft habe.«
     
     

Der Tanz des Todes
     
    Ein großer, geschmeidiger Körper schlich in stockfinsterer Nacht sich krümmend und absolut lautlos auf weichen Pranken durch die üppig wuchernde, miteinander verwachsene Vegetation des Dschungels.
    Dann und wann nur glühten zwei gelbgrüne Punkte auf, wenn sie das Licht des Äquatormondes reflektierten, das stellenweise das im Nachtwind leise raschelnde Blätterdach durchdrang.
    Ab und zu blieb das Raubtier stehen und hielt witternd die Nase hoch. Manchmal unterbrachen schnelle, kurze Ausflüge ins Blattwerk über ihm zeitweilig sein stetes Vordringen nach Osten. Seine empfindsame Nase erfaßte immer wieder die feinen, unsichtbaren Spuren von so manchem zarten, vierbeinigen Geschöpf und ließ dem Raubtier vor Hunger das Wasser im Rachen zusammenlaufen.
    Doch es setzte seinen Weg unbeirrt fort und ignorierte

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