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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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erklärte dem Häuptling, daß seine Leute ihm wahrscheinlich am nächsten Tag in einem Kanu nachfolgen würden, und obwohl er da bereits wieder weg sein würde, solle der Häuptling sie freundlich empfangen und keine Angst vor ihnen haben, denn Mugambi würde achtgeben, daß sie seinen Leuten nichts antaten, sofern man sie entgegenkommend behandelte.
    »Und nun werde ich mich unter diesen Baum legen und schlafen. Ich bin sehr müde«, sagte er abschließend. »Sorge dafür, daß mich niemand stört.«
    Der Häuptling bot ihm eine Hütte an, aber Tarzan zog es auf Grund gewisser Erfahrungen mit den Behausungen von Eingeborenen vor, im Freien zu schlafen. Darüberhinaus verfolgte er noch eigene Pläne, die er besser verwirklichen konnte, wenn er unter dem Baum blieb. Als Begründung gab er an, schnell bei der Hand zu sein, falls Sheeta zurückkehren sollte, und nach dieser Erklärung war der Häuptling nur zu bereit, ihn unter dem Baum schlafen zu lassen.
    Tarzan hatte längst herausgefunden, daß es ihm gut anstand, die Eingeborenen in dem Glauben zu lassen, er verfüge in gewissem Maße über übernatürliche Kräfte. So hätte er ohne weiteres ins Dorf eindringen können, ohne sich das Tor öffnen zu lassen. Er sagte sich jedoch, daß ein plötzliches und unerklärliches Verschwinden, sobald er es für gut hielt, sie zu verlassen, auf ihre kindlichen Gemüter einen länger anhaltenden Eindruck machen würde. Deshalb erhob er sich, sobald das Dorf im Schlaf lag, schwang sich in die Zweige des Baumes über ihm und tauchte lautlos in das schwarze Geheimnis der Dschungelnacht.
    Den Rest der Nacht bewegte er sich schnell durch die höheren und mittleren Zweige des Waldes vorwärts. Wenn möglich, bevorzugte er die oberen Äste der Baumriesen, weil der Mond seinen Weg hier besser beleuchtete; aber all seine Sinne waren so an die grimmige Umwelt seiner ersten Lebensjahre angepaßt, daß er sich selbst im dichten, schwarzen Schatten auf dem Boden schnell und behend fortbewegen konnte. Unsereiner könnte die Main Street, den Broadway oder State Street nicht sicherer und nicht halb so schnell entlangeilen, wie dieser flinke Affenmensch durch das dunkle Labyrinth.
    Im Morgengrauen hielt er inne, um sich Nahrung zu beschaffen, dann schlief er einige Stunden und nahm die Verfolgung gegen Mittag wieder auf.
    Er stieß mehrmals auf Eingeborene und hatte zwar stets beträchtliche Schwierigkeiten, sich ihnen zu nähern. Dennoch glückte es ihm jedesmal, sie von ihren Ängsten oder kriegerischen Absichten zu befreien, und so erfuhr er, daß er sich auf der richtigen Spur befand, die ihn zu dem Russen brachte.
    Zwei Tage später kam er, noch immer dem Ugambi folgend, in ein großes Dorf. Der Häuptling, ein wenig vertrauenerweckender Bursche mit spitzgefeilten Zähnen, die häufig den Kannibalen bezeichnen, empfing ihn anscheinend freundlich.
    Der Affenmensch war hundemüde und hatte beschlossen, acht bis zehn Stunden zu ruhen, damit er ausgeruht und kräftig war, wenn er Rokoff einholte, und das würde seiner Überzeugung nach in Kürze der Fall sein.
    Der Häuptling erzählte ihm, der bärtige Weiße habe sein Dorf am gestrigen Morgen verlassen, so daß er ihn zweifellos in kurzer Zeit einholen würde. Von der anderen Gruppe behauptete er, nichts gesehen und nichts gehört zu haben.
    Dem Affenmenschen war das Äußere und das Auftreten dieses Burschen herzlich zuwider, der zwar freundlich tat, dem halbnackten weißen Mann, der keine Begleiter hatte und auch keine Geschenke mitbrachte, jedoch eine gewisse Verachtung entgegenzubringen schien. Indes bedurfte er dringend der Ruhe und Nahrung, die er in diesem Dorf wesentlich leichter erhalten konnte als im Dschungel. Und da er weder Mensch, noch Tier, noch den Teufel fürchtete, rollte er sich im Schatten einer Hütte zusammen und schlief bald sehr tief.
    Kaum hatte er den Häuptling verlassen, ließ dieser zwei seiner Krieger kommen und erteilte ihnen leise ein paar Anweisungen. Einen Augenblick später rannten die geschmeidigen, schwarzen Gestalten den Uferpfad entlang stromauf Richtung Osten.
    Im Dorf hielt der Häuptling auf absolute Ruhe. Niemand durfte sich dem schlafenden Besucher nähern oder singen oder laut reden. Er war in bemerkenswerter Weise darum besorgt, daß der Gast nicht gestört wurde.
    Drei Stunden später kamen mehrere Kanus lautlos den Ugambi stromab gefahren. Die Mannschaften trieben sie mit kräftigen Paddelschlägen schnell voran. Der Häuptling stand am Ufer

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