Tarzan 03 - Tarzans Tiere
Trägern.
Sie umzingelten Tarzans Boot, aber als sie den wahren Charakter ihres Gegners erkannten, wendeten alle wie ein Mann und paddelten schnell stromauf. Eines näherte sich Tarzans Boot allzu sehr, ehe seine Insassen entdeckten, daß sie es mit Dämonen zu tun hatten statt mit Menschen. Als es anstieß, sagte Tarzan einige Worte zu Sheeta und Akut, und noch ehe die angreifenden Krieger ihr Boot wieder wegstoßen konnten, sprang an einem Ende ein riesiger Panther mit markerschütterndem Schrei hinein und am anderen ein großer Affe. Dort richtete der Panther mit seinen scharfen Krallen und den langen, spitzen Zähnen ein Blutbad an, hier schlug Akut seine gelben Hauer in den Nacken derjenigen, die in seine Reichweite kamen, und warf die vor Schreck wie gelähmten Schwarzen über Bord, während er sich zum Zentrum vorarbeitete.
Kaviri war derart mit den Dämonen beschäftigt, die sein Fahrzeug geentert hatten, daß er den Kriegern in dem anderen keine Hilfe leisten konnte. Ein Riese von weißem Teufel hatte ihm den Speer entrissen, als sei er ein Säugling. Behaarte Ungeheuer überwältigten seine kämpfenden Männer, und ein schwarzer Häuptling wie er selbst stritt Schulter an Schulter mit dem gräßlichen Pack, das ihm gegenüberstand.
Kaviri kämpfte tapfer gegen seine Feinde, denn er spürte, daß der Tod ihn bereits für sich ausersehen hatte, so war das geringste, was er noch tun konnte, sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen; aber bald trat zutage, daß all seine Anstrengungen nichts ausrichteten angesichts der übermenschlichen Muskelkraft und Beweglichkeit jenes Geschöpfes, das schließlich seinen Hals gepackt hatte und ihn auf den Boden des Kanus drückte.
Sofort drehte sich alles in Kaviris Kopf – Dinge seiner Umgebung wirbelten durcheinander, ihre Umrisse verschwammen vor seinem Blick, und er spürte einen großen Schmerz in der Brust, während er nach Atem rang, was dieses Wesen über ihm ein für allemal verhindern wollte. Dann verlor er das Bewußtsein.
Als er die Augen noch einmal aufschlug, entdeckte er zu seiner Überraschung, daß er nicht tot war. Er lag zusammengeschnürt am Boden seines Kanus. Ein großer Panther hockte neben ihm und blickte auf ihn herab.
Kaviri schauderte und schloß die Augen wieder in der Erwartung, daß die wilde Raubkatze sogleich auf ihn springen und ihn von seiner maßlosen Angst erlösen würde.
Als nach einer Weile noch immer keine Krallen in seinen zitternden Körper geschlagen wurden, wagte er abermals, die Augen zu öffnen. Hinter dem Panther saß der weiße Hüne, der ihn überwältigt hatte.
Der Mann handhabte ein Paddel, während direkt hinter ihm einer von Kaviris Kriegern es ihm nachtat. Noch weiter hinten hockten mehrere der behaarten Affen.
Tarzan sah, daß der Häuptling das Bewußtsein wiedererlangt hatte, und sprach ihn an.
»Deine Krieger haben mir erzählt, daß du der Häuptling eines zahlreichen Volkes bist und Kaviri heißt«, sagte er.
»Ja«, antwortete der Schwarze.
»Warum hast du mich angegriffen? Ich kam in friedlicher Absicht.«
»Vor drei Monden kam ein anderer Weißer in ebensolcher Absicht, und nachdem wir ihm Geschenke in der Form einer Ziege, Maniok und Milch überreicht hatten, zog er seine Revolver und tötete viele von meinem Volk, dann marschierte er weiter, wobei er alle unsere Ziegen und viele junge Männer und Frauen mitnahm.«
»Ich bin nicht so wie dieser andere Weiße«, erwiderte Tarzan. »Ich hätte dir kein Haar gekrümmt, hättest du mich nicht überfallen. Sage mir, wie sah das Gesicht dieses bösen Weißen aus? Ich suche jemanden, der mir Unrecht zugefügt hat. Vielleicht ist es der.«
»Er hatte kein gutes Gesicht und trug einen mächtigen, schwarzen Bart, und er war sehr, sehr böse. Ja, wirklich sehr böse.«
»Hatte er einen kleinen weißen Jungen bei sich?« fragte Tarzan und wartete mit stockendem Herzen auf die Antwort des Schwarzen.
»Nein, Herr«, erwiderte Kaviri. »Das weiße Kind gehörte nicht zur Gruppe dieses Mannes – es war bei der anderen.«
»Bei welcher anderen?« rief Tarzan. »Was für andere?«
»Bei denen, die der sehr böse Weiße verfolgte. Sie bestand aus einem Weißen, einer Frau und dem Kind, und sechs Mosula-Trägern. Drei Tage, bevor der sehr böse Weiße kam, fuhren sie den Fluß entlang bei uns vorbei. Ich denke mir, sie flüchteten vor ihm.«
Ein Weißer, eine Frau und ein Kind! Tarzan verstand überhaupt nicht. Das Kind mußte sein kleiner Jack sein, aber
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